Kommentar

Liebe Mitglieder des ASGB,

während sich das Jahr dem Ende zuneigt, steht der neugewählte Leitungsausschuss erst am Beginn seiner Legislatur. Ich darf zum dritten Mal - mit einem bewährten Team – die Geschicke des ASGB lenken und hoffe, dies gelingt mir weiterhin zu eurer Zufriedenheit.
Ich möchte diese letzte Ausgabe des Aktiv diesmal dafür nutzen, ein Plädoyer für unser Autonomiestatut zu halten, denn noch nie wurde das Fundament unseres Statutes derart in Zweifel gezogen. Italienische Rechtsparteien und deren Vertreter wettern seit Wochen gegen die Zweisprachigkeitspflicht im öffentlichen Dienst, vor allem in der Sanität, und attestieren dieser Grundsäule des gegenseitigen Verstehens der Volksgruppen, sie sei veraltet und überholt. Unter dem Deckmantel, den Fachkräftemangel im Sanitätswesen lösen zu wollen, wird eine Aufweichung der Zweisprachigkeitspflicht gefordert. Dagegen verwehre ich mich mit Nachdruck! Das Recht auf Gebrauch der Muttersprache darf nicht zur Diskussion stehen, es ist einer der wesentlichsten Punkte des Minderheitenschutzes und Basis für das gesamte Statut. Übrigens profitieren auch die Italiener in Südtirol von den Vorteilen des Autonomiestatutes, welches wir nicht der schönen Landschaft verdanken, sondern der sprachlichen und kulturellen deutschen und ladinischen Minderheit in Italien. Umso unverständlicher ist der Umstand, dass viele italienischsprachige Politiker am Ast sägen, auf dem sie selbst sitzen. Der ASGB macht bei diesen populistischen Hetzereien nicht mit, wir wollen mit Sachthemen punkten. Und deshalb haben wir auch einen Vorschlag deponiert, wie man im Sanitätswesen das Erlernen der Zweitsprache fördern könnte (siehe Artikel Seite 9).
Liebe Mitglieder, ich möchte die Gelegenheit nutzen, euch ein besinnliches Weihnachtsfest, frohe Festtage und ein gutes neues Jahr zu wünschen. Haltet uns weiterhin die Treue, denn der ASGB sind wir alle!
In diesem Sinne, viel Spaß mit der Lektüre,
euer
Tony Tschenett,
Vorsitzender des ASGB

Aktuell
14. ordentlicher Bundeskongress des ASGB

Stärke zeigen!

Der ASGB hat seinen 14. ordentlichen Bundeskongress unter das Motto „Stärke zeigen!“ gestellt. Der Bundeskongress, das höchste Gremium des ASGB, findet alle fünf Jahre statt und bietet Gelegenheit, den Delegierten Bericht über die Tätigkeit der abgelaufenen Periode zu erstatten und Schwerpunkte festzulegen, die notwendig sind, um den Anforderungen der kommenden Jahre gerecht werden zu können. Es herrschte eine feierliche Stimmung, zu der wesentlich auch die coolste Schulband Südtirols, „The Rocket Monkeys“, die den ersten Schulband-Contest des Landes gewonnen haben, beigetragen hat. Natürlich wurde auch an politischen Forderungen für die Zukunft nicht gespart.
Die Leitungsausschussmitglieder des ASGB v.l.n.r.  Paul Christanell, Petra Nock, Tony Tschenett, Priska Auer, der Moderator Markus Frings, und Alex Piras beantworten Fragen zu den relevantesten Tätigkeiten des ASGB in den vergangenen fünf Jahren.
Die Delegierten sind aus allen Landesteilen ins Waltherhaus nach Bozen gekommen um den Bericht des Leitungsausschusses entgegen zu nehmen, über die Anträge abzustimmen, eine Statutenabänderung zu beschließen und die Rechnungsprüfer und die Mitglieder des Schiedsgerichtes zu wählen.
Priska Auer eröffnete mit ihren Grußworten den Kongress und übergab das Wort an Walther Andreaus, der einstimmig zum Präsidiumspräsidenten gewählt wurde. Nach der Vorstellung der Tagesordnung und der Modalitäten übernahm der gewohnt souveräne Moderator Markus Frings, der dem Leitungsausschuss des ASGB –  Priska Auer, Petra Nock, dem Vorsitzenden des ASGB Tony Tschenett, dessen Vize Alex Piras und Paul Christanell – Fragen zu den relevantesten Tätigkeiten des ASGB in den vergangenen fünf Jahren stellte. Es ging u.a. um die interne Weiterentwicklung des ASGB, um die Zusammenarbeit mit der Politik, um die Ausarbeitung von Kollektivverträgen, um die Sozialpartnerschaft und um internationale Kontakte. Auch die Information und Kommunikation war in der letzten Arbeitsperiode ein großes Thema, vor allem in Hinblick auf unsere Tätigkeit im Rechtsschutzbüro im Patronat und in Sachen Zusatzrentenfonds Laborfonds.
Es wurde auch über die abgehaltenen Tagungen wie „Der digitale Wandel“ oder die Podiumsdiskussion zu den Landtagswahlen berichtet. Das „Forum Zukunft Kind“ ist ein Projekt, dass sich über mehr als zwei Jahre gespannt hat; Es wurde ohne Vorgaben und Scheuklappen gemeinsam mit anderen Organisationen und Verbänden ein Themenkatalog ausgearbeitet, der auch der Politik übergeben wurde und als Basis dienen soll, darauf aufbauend die Lebensbedingungen der Familien zu verbessern.
Es wurden sechs Resolutionen verabschiedet, die die Basis für die Arbeit der nächsten fünf Jahre bilden sollen und sich mit folgenden Themenbereichen befassen:
Autonomie
Arbeit und Bildung
Familie
Gesundheit und Soziales
Wohnbau
Jugend
Es wurden auch, wie von den ASGB-Statuten vorgesehen, die Rechnungsprüfer und das Schiedsgericht neu gewählt und zwar mit folgendem Ergebnis:
Dem neu gewählte Schiedsgericht des ASGB gehören folgende Mitglieder an:
Margareth Kofler
Christoph von Ach
Ivo Delago
Eleonore Plank
Siegfried Oberhofer
Bei der konstituierenden Sitzung am 19.11. 2019 haben die Mitglieder des Schiedsgerichtes Frau Margareth Kofler einstimmig zur Vorsitzenden gewählt.
Die Rechnungsprüfer setzen sich wie folgt zusammen:
Norbert von Spinn
Oswald Angerer
Josef Hofer
Nach einer kurzen Pause folgte der öffentliche Teil mit den Ehrengästen. Tony Tschenett begrüßte Vertreter aus Politik, Verbandswesen und anderer Gewerkschaftsbünde. Besonders erwähnenswert sind die Videobotschaft des ÖGB-Präsidenten Wolfgang Katzian, sowie die Grußworte unserer Freunde von der der Minderheitengewerkschaft SAVT aus dem Aostatal. Nach einer kurzen Zusammenfassung von Tony Tschenett hinsichtlich des ersten Teils des Kongresses für die Gäste hielt der Primar der Geriatrie im Krankenhaus Meran, Dr. Christian Wenter einen viel beachteten Vortrag zum Thema „Die Rolle des Menschen in einer Gesellschaft des langen Lebens“. 
Ein Höhepunkt des Kongresses war sicherlich die Ehrung von Priska Auer zu ihrem 40-jährigen Dienstjubiläum. Ihre langjährige Kollegin und Weggefährtin Waltraud Wörndle verfaste zu diesem Anlass ein Gedicht, welches die vergangenen 40 Jahre Revue passieren ließ und bat eine sichtlich erfreute und gerührte Priska Auer auf die Bühne. Tony Tschenett, der ehemalige ASGB-Vorsitzende Hans Widmann und Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder hielten eine Laudatio. Der Leitungsausschuss des ASGB überreichte Blumen, einen Bergsteigerhelm und einen Gutschein zur Besteigung des Ortlers. Die Überraschung war sichtlich gelungen.
Im Anschluss an den offiziellen Teil des Bundeskongresses gab es einen Umtrunk und ein Buffet, welches die Sarner Bäuerinnen wie immer gekonnt vorbereitet haben. Die Delegierten und Gäste zeigten sich von der Organisation und dem Ablauf des 14. ordentlichen Bundeskongresses sehr beeindruckt. Für uns ist das Motivation und Auftrag für die zukünftige Arbeit.