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LEITUNGSAUSSCHUSSES

Das Führungsgremium wurde neu gewählt

Anlässlich der ersten Sitzung des neu zusammengesetzten Bundesvorstandes am 18. November 2019 wurde Tony Tschenett als Vorsitzender des ASGB bestätigt. Weiteres wurden der ASGB-Vize, Alex Piras, die Bundessekretärin des ASGB, Priska Auer als Vertreterin für den Dienstleistungsbereich, sowie Petra Nock für den öffentlichen Dienst im Leitungsausschuss bestätigt. Neu hinzugekommen ist Friedrich Oberlechner als Vertreter des Bereichs Industrie- Handwerk- und Landwirtschaft, der den inzwischen pensionierten Paul Christanell ablöst.
Der neue Leitunsausschuss v.l.n.r. Friedrich Oberlechner, Priska Auer, Tony Tschenett, Alex Piras und Petra Nock
Knapp fünf Wochen nach dem 14. Bundeskongress wurde der Leitungsausschuss neu gewählt. Der Bundesvorstand sprach Tony Tschenett, der ohne Gegenkandidat blieb, zum dritten Mal sein Vertrauen aus und bestätigte ihn für weitere fünf Jahre im Amt.
Tschenett bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen, gab aber auch zu bedenken, dass die Herausforderungen für Gewerkschaften laufend zunehmen: „Die Verhandlungen mit der Politik werden immer mühsamer. Einerseits mischt sich der Staat immer mehr in provinzielle Angelegenheiten ein, andererseits gestaltet sich auch die Zusammenarbeit mit der Politik immer schwieriger. Die Angst vor dem Rechnungshof führt vielfach dazu, dass dringende Entscheidungen aufgeschoben werden, um sich zu vergewissern, dass eine nachträgliche Haftbarkeit ausgeschlossen ist. Auch die Bürokratie wird eine immer größere Belastung, das gilt wie für alle anderen Betriebe auch für den ASGB. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir langfristig die sozialen Brennpunkte gemeinsam in den Griff bekommen. Leistbares Wohnen, angemessene Entlohnung und Renten, Bildung und Familie sind die größten Baustellen, die es anzugehen gilt. Wir sind motiviert und optimistisch, dass wir diesbezüglich nachhaltige Akzente setzen können.“ Auch Alex Piras und Priska Auer wurden ohne Gegenkandidaten wieder in den Leitungsausschuss gewählt. Beide bekräftigten ihren Willen, sich mit Nachdruck im Führungsgremium des ASGB einerseits für die wesentlichen sozialen Baustellen wie Entlohnung und soziale Standards einzusetzen, andererseits aber auch mit bestem Gewissen darüber zu wachen, dass eine ökonomische Solidität und Unabhängigkeit des Bundes gewahrt bleibt.
Friedrich Oberlechner als Vertreter für Industrie-, Handwerk- und Landwirtschaft wurde ebenso ohne Gegenkandidaten in den Leitungsausschuss gewählt.
Spannend wurde es bei den Wahlen für den Vertreter des öffentlichen Dienstes im Leitungsausschuss: das bisherige Mitglied, Petra Nock, wurde von Walter Oberkalmsteiner herausgefordert. Schlussendlich behielt Petra Nock mit der absoluten Mehrheit der Stimmen die Oberhand und begeht ihre zweite Legislatur im Leitungsausschuss des ASGB. „Ich fühle mich jetzt eingearbeitet und bin bereit, die begonnene Arbeit für den öffentlichen Dienst erfolgreich weiterzuführen“, so ihr Statement anlässlich der Sitzung.
Der neue Leitungsausschuss ist sich bewusst, dass zahlreiche Herausforderungen warten, zeigt sich aber überzeugt davon, diese gemeinsam und geschlossen anzugehen.

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Interview mit Tony Tschenett

Wahl des Leitungsausschusses und Ausblick in die Zukunft

Tony Tschenett Vorsitzender des ASGB
Aktiv: Lieber Tony, bekanntlich folgt jedem Bundeskongress eine Sitzung des neuen Bundesvorstandes, welcher wiederum den neuen Leitungsausschuss wählt. Wie setzt sich der neue Leitungsausschuss zusammen?
Tony Tschenett: Ziemlich genau fünf Wochen nach dem Bundeskongress hat der neue Bundesvorstand zum ersten Mal getagt und die Bestellung des Leitungsausschusses stand auf der Tagesordnung. Ich wurde als ASGB-Vorsitzender bestätigt und begehe nun meine dritte Legislatur. Alex Piras wurde als ASGB-Vize bestätigt, genauso wie Priska Auer als Vertreterin im Leitungsausschuss für den Dienstleistungsbereich und Petra Nock für den öffentlichen Dienst. Eine Änderung hat es nur beim Vertreter für Industrie, Handwerk und Landwirtschaft gegeben. Friedl Oberlechner löst den inzwischen pensionierten Paul Christanell ab.
Aktiv: Was steht in den nächsten fünf Jahren an?
Tony Tschenett: Intern stehen einige Veränderungen an. Ein steter Mitgliederzuwachs und steigende bürokratische Anforderungen haben zu einem erhöhten Personalbedarf geführt. Deshalb müssen wir uns auch räumlich vergrößern. Einige Baustellen - Bozen und Meran - haben wir schon in der Vergangenheit abgeschlossen. In Schlanders haben wir für ein neues Bezirksbüro bereits den Kaufvorvertrag unterzeichnet, in Bruneck wird das Büro im Jänner – Februar umgebaut und in Brixen im Sommer 2020.
Soviel zu den Interna. Auf gewerkschaftlicher Ebene stehen kurzfristig auch viele wichtige Entscheidungen an. In erster Linie kämpfen wir für Abschlüsse diverser Verträge in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst. Stellvertretend möchte ich in diesem Zusammenhang natürlich den bereichsübergreifenden Kollektivvertrag, sowie Territorialverträge in den Sektoren Handwerk und Handel erwähnen.
Aktiv: Der ASGB meldet sich auch zu politischen Themen regelmäßig zu Wort. Kannst du uns eine kurze Vorausschau für die nahe Zukunft geben?
Tony Tschenett: In aller Munde ist aktuell das Wohnbauförderungsgesetz, das demnächst beschlossen wird. Der ASGB hat in diesem Zusammenhang sinnvolle Vorschläge deponiert, deren Berücksichtigung wir natürlich fordern. Dasselbe gilt für den neuen Sozialplan. Auch der Mehrjahresplan für Arbeitsmarktpolitik ist in Arbeit und wird 2020 beschlossen. Weiteres setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass jene Südtiroler, welche um die Steuerbegünstigung für den sogenannten „rientro dei cervelli“ angesucht haben und nun willkürlich von der Agentur der Einnahmen aufgefordert werden, den erhaltenen Steuerbonus zurückzuzahlen, zu ihrem Recht kommen. Soviel zu unseren unmittelbaren politischen Prioritäten. Natürlich werden wir uns weiterhin kritisch und konstruktiv zu Sozial-, Familien-, Arbeitsmarkt-, und Personalpolitik zu Wort melden. Wir werden auch weiterhin mit Argusaugen darüber wachen, dass das Autonomiestatut eingehalten wird und dessen wesentlichen Säulen nicht angetastet werden.
Aktiv: Wir wünschen dem neuen Leitungsausschuss viel Erfolg für die kommenden fünf Jahre!
Tony Tschenett: Das wünschen wir uns natürlich auch. Ich bin überzeugt, dass wir als Team hervorragend funktionieren und dementsprechend erfolgreich arbeiten. Unsere über 80 Mitarbeiter sind motiviert und fleißig – ich sehe beruhigt in die Zukunft.