SBR

Die Rentnenbestimmungen des Jahres 2005

Wer kann in Rente gehen?

kommentar
ASGB zu Umsatzrückgängen:

Einkaufen ist eine Frage des Preises

Der Umsatzrückgang im Südtiroler Handel ist in allererster Linie eine Frage der Preisgestaltung. Seit Jahren schwindet die Kaufkraft breiter Schichten der Bevölkerung, gleichzeitig dauern Preiserhöhungen an. In einer solchen Situation ist der Konsument gezwungen, nicht nur zu sparen, sondern auch die günstigsten Preisangebote zu suchen. Solche Angebote gibt es außerhalb Südtirols sowohl im Norden wie auch im Süden in wachsender Anzahl. Der Strom der Südtiroler Konsumenten in diese beiden Richtungen nimmt ständig zu. Es hat wenig Sinn, wie es derzeit in der öffentlichen Diskussion hervorgehoben wird, an den Patriotismus der Südtiroler zu appellieren, um sie anzuhalten, im eigenen Land einzukaufen, oder diese Einstellung nur durch Beratung und Dienstleistung am Kunden aufzuwerten, wenn das Preisverhältnis gegenüber umliegenden Gebieten nicht mehr stimmt. Dass es nicht mehr stimmt, ist eine vom Konsumenten längst erfahrene Tatsache. An diesen Zuständen würden strukturelle Neuerungen, wie etwa die Einrichtung großer Einkaufszentren, wie sie in die Debatte geworfen werden, sicher nicht allzu viel ändern. Etwas ändern kann sich nur, wenn die Preisgestaltung an die Einkommensentwicklung der Bevölkerung angepasst wird. Dies ist derzeit nicht der Fall.
Da jedem Konsumenten das Hemd näher liegt als der Rock, liegt der Kern des Problems im Preisschild. Es ist zu bedauern, dass auf diese Weise ein Abfluss von Kaufkraft erfolgt, und dass dies nachhaltige volkswirtschaftliche Auswirkungen hat. Dafür sind aber nicht die Bevölkerungsschichten mit niedrigerem und schwindendem Einkommen verantwortlich zu machen. Sie sind im Grunde die ersten Leidtragenden. Daher ist es höchst an der Zeit, dass der Handelssektor das Problem an den Wurzeln angeht. Wenn dies nicht erfolgt, kann sich an den derzeitigen Zuständen auch nichts ändern.
Georg Pardeller