Medien

Die Buchdrucker Süd- und Nordtirols ziehen an einem Strang

Für die Mitglieder der Gewerkschaft Medien ist die Einheit Tirols schon gegeben. Erst kürzlich hat die Athesia – wie die Medien berichteten – 50 Prozent des Aktienpaketes der „Tiroler Tageszeitung" erworben. Dadurch hat sich die Situation für die Athesia-Mitarbeiter und die Nordtiroler Kollegen geändert.
Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges (1918) wurde bekanntlich die Landesgrenze von Ala zum Brenner verschoben, und nicht nur die Gewerkschaft „Druck und Papier" auf Südtiroler Seite wurde verboten, sondern auch die Verlagsanstalt Tyrolia mußte sich in zwei Teile teilen, und in Bozen wurde ihr – nach mehrmaliger Namensänderung – der Namen Athesia gegeben.
Kürzlich haben sich in Brixen die Vorstandsmitglieder und die Betriebsräte sowie einige Mitglieder der Gewerkschaft Medien im ASGB, mit den Sekretären bzw. dem Vorstand und den Betriebsräten der Gruppe Druck, Journalisten, Papier im ÖGB Nordtirols getroffen. Es wurde die aktuelle Situation in beiden Landesteilen Tirols überprüft und Informationen ausgetauscht. Für die Zukunft wurde eine engere Zusammenarbeit zwischen Vorständen und Betriebsräten beider Gewerkschaften vereinbart, damit man die Interessen der Buchdrucker beider Landesteile besser berücksichtigen kann.

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Vertragsplattform für Buchdrucker ausgearbeitet

Bekanntlich verfällt Ende des Jahres der Kollektivvertrag für die Mitarbeiter des Druckerei- und Verlagswesens. Deshalb haben sich erst kürzlich die Gewerkschaften in Rom getroffen und die Vertragsplattform ausgearbeitet. Es gilt für die Jahre 2004-2005 den wirtschaftlichen und für die Jahre 2004-2007 den normativen Teil zu erneuern. Demnächst werden die Gewerkschaften der „Confindustria" (Industriellenverband) den ausgearbeiteten Entwurf weiterleiten, und danach werden die Verhandlungen für die Erneuerung des Kollektivvertrages beginnen.
Wir haben eine Zusammenfassung der Vertragsplattform in deutscher Sprache übersetzt; die wichtigsten Punkte nachstehend:
Der Umsatz in den Druckereien Italiens ist im Jahr 2002 gegenüber dem vergangenen Jahr um 2,6 Prozent, die Produktion um zwei Prozent gesunken. Die 19.500 Druckereien in Italien beschäftigen derzeit 125.000 Angestellte und Arbeiter, deren Anzahl in den letzten vier Jahren um vier Prozent gesunken ist.
Die Inflation beträgt derzeit 2,6 Prozent, also doppelt so viel als die Regierung in Rom programmiert hat, während sie laut ISTAT bei sechs Prozent liegt. Somit sind die Gewerkschaften der Meinung, dass man für den wirtschaftlichen Teil eine höhere Lohnerhöhung als die programmierte Inflation verlangen muss. Deshalb fordern die Gewerkschaften für die Kategorie „C1" für die nächsten zwei Jahre eine monatliche Lohnerhöhung von 90 Euro.
Dazu haben die Gewerkschaften vereinbart, dass sie für die Mitarbeiter der Nachtschicht, die bei den grafischen Betrieben insgesamt zwölf Prozent der Mitarbeiter ausmachen, eine Erhöhung der Nachtzulage verlangen werden. Auch für die sogenannten „Quadri" wird eine Erhöhung der Bezüge verlangt.
Für den normativen Teil wird man eine Überprüfung der derzeitigen Berufsbilder und eventuelle Änderungen bei den Kategorien vornehmen. Durch den rasanten Fortschritt der neuen Technologien sind inzwischen neue Berufsbilder entstanden, die im derzeitigen Kollektivvertrag leider nicht enthalten sind.
Gefordert werden auch Änderungen in Sachen Ausbildung, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie in Sachen Teilzeitarbeit, unbezahlte Freistellungen wegen Familienprobleme usw.