Frage: Was wird mit dir und mit dem ASGB, wenn du in den Südtiroler Landtag gewählt wirst?
Pardeller: Der ASGB ist Teil meines Lebens. Ich werde dem ASGB treu bleiben. Man kann das, was man ein Leben lang aus innerster Überzeugung getan hat, nicht wegwerfen. Wer mich kennt, weiß das.
Frage: Welche Vorteile siehst du in einem politischen Mandat?
Pardeller: Es bedeutet eine Stärkung des ASGB. Heute müssen wird zu den Politikern hingehen. Wenn wir direkt in der Politik vertreten sind, können wir – so wie alle anderen Interessensvertretungen, zum Beispiel die Wirtschaft, es seit jeher machen – unsere Probleme direkt auf den Tisch legen. Das ist sehr wichtig, denn in der Politik fallen viele Entscheidungen, die uns direkt betreffen.
Frage: Es geht also um das direkte Mitspracherecht.
Pardeller: Ja. Wenn gleiches Recht für alle gilt, dann ist das direkte Mitspracherecht in der Politik eine Selbstverständlichkeit. Diese Selbstverständlichkeit wollen wir für den ASGB, für die Südtiroler Arbeiterschaft, in Anspruch nehmen.
Frage: Gewerkschaftsarbeit und Politik ergänzen sich also?
Pardeller: Beide haben das Gemeinwohl im Auge und müssen alle Bürgerinnen und Bürger erreichen. Die Arbeiterschaft hat ein ganz besonderes Interesse, die politische Herausforderung anzunehmen und dort mitzureden, wo Entscheidungen getroffen werden.
Frage: Gewerkschaftsmandat und politisches Mandat sind also vereinbar?
Pardeller: Sie sind nicht nur vereinbar, sondern im Interesse der Arbeiterschaft eine Notwendigkeit. Wir wollen über die Zukunft Südtirols mitreden, mitentscheiden und mitverantworten. Der ASGB ist eine sehr starke Komponente unserer Gesellschaft. Er muss seine Stärke auf der politischen Ebene in direkter Weise zum Ausdruck bringen. Dazu ist das politische Mandat das geeignete Mittel.