SBR

Im Dezember 154,94 Euro mehr Rente

Mit der Dezemberrente wird den Beziehern einer Mindestrente 154,94 Euro ausbezahlt, wie bereits vom Haushaltsgesetz 2001 vorgesehen. Anrecht haben nur jene RentnerInnen, deren Gesamteinkommen bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreitet.
Das Einkommen von allein stehenden Rentnern darf nicht höher sein als eineinhalbmal der Betrag der Mindestrente, also 8.037,51 Euro.
Bei verheirateten Rentnern gilt: Das persönliche Einkommen darf nicht höher sein als eineinhalbmal der Betrag der Mindestrente und das Gesamteinkommen der Eheleute darf den dreimaligen Betrag der Mindestrente nicht überschreiben, also 16.075,02 Euro.
Die Mitarbeiter des Patronates geben gerne nähere Auskünfte darüber.

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Georg Pardeller

Schwarz-Weiß-Malerei

Das sind in der Tat bittere Nachrichten die uns in den letzten Wochen über Zeitungen und Fernsehen ins Hause flattern: 10.000 Angestellte verlieren bei Opel ihren Arbeitsplatz, 5.500 Personen werden demnächst bei Karstadt-Quelle zu Hause sitzen. Ein Heer von 200 Millionen Arbeitslosen gibt es in China und haltet sich mit zeitweiser Arbeit als unterbezahlte Hilfsarbeiter über Wasser. Doch braucht man nicht in die Ferne schweifen: Alitalia wird 3.700 Arbeitsplätze streichen und verliert gleichzeitig drei Millionen Euro pro Tag, wobei sie bereits auf einem Schuldenberg von 1,4 Milliarden Euro sitzt. Bei „Vater Staat" sieht es auch nicht rosig aus: Das Staatsdefizit Italiens wird in diesem Jahr 3,2 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt betragen und laut Prognosen im Jahr 2005 auf 3,9 Prozent steigen - also weit entfernt von der Maastrichter Defizitgrenze von drei Prozent. Italien müsste 24 Milliarden Euro sparen, um die Drei-Protzent-Grenze des Maastrichter Vertrages zu unterschreiten. Dieses Ziel will der neue Wirtschafts- und Finanzminister, Domenico Siniscalco, erreichen. Nicht nur: er will den Staatshaushalt sanieren und gleichzeitig die Steuern senken. Der Minister will also ein doppeltes Kunststück vollbringen: sozusagen die Quadratur des Kreises. Wie soll dies geschehen? Die Medien haben die verschiedenen Haushaltsmaßnahmen im Einzelnen ausführlich beschrieben. Da liest man an einer Stelle: 7,5 Milliarden Euro sollen durch erhöhte Steuereinnahmen hereinkommen. Und einige Absätze weiter steht geschrieben: Herzstück der Haushaltspolitik sind die Steuersenkungen im Gesamtumfang von sechs Milliarden Euro. Da kommt unweigerlich der Verdacht auf, dass mit einer Hand genommen wird, was mit der anderen Hand gegeben wird.
Die Reihe der negativen Zeitungsmeldungen könnte man weiter fortsetzen. Im Vergleich dazu geht es uns in Südtirol zweifellos besser. Doch bekanntlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Mit fast fünf Milliarden Euro haben wir wieder einen neuen Rekord-Landeshaushalt. Dies ist die positive Nachricht. Aber es gibt auch Schattenseiten: Was die Zukunft betrifft, ist noch offen, wie sich die Steuersenkungen, die die Regierung für Jahresende angekündigt hat, auswirken werden. Mit anderen Worten: Ein reales Wachstum ist nicht zu erwarten, was auf ein Ende des Überflusses, sprich der wachsenden Landeshaushalte hindeutet, das schon oft vorhergesagt, aber bisher noch nicht eingetreten ist. Problematisch ist allerdings, dass die Pflichtausgaben ständig zunehmen und somit weniger Spielraum für zukünftige, notwendige Maßnahmen bleibt.
Sicherlich genügt es nicht, einfache Schwarz-Weiß-Malerei zu betreiben. Aber jenseits von Gut und Böse, oder von positiven und negativen Meldungen, besteht dringender Handlungsbedarf, sich bereits jetzt Gedanken über die Zukunft zu machen.