Sanität
ASGB-Umfrage zur Sanitätsreform:

Verbesserungen Ja, Zusammenlegung Nein

Für eine vernünftige Sanitätsreform, aber gegen die Zusammenlegung der vier Südtiroler Sanitätsbetriebe: so lautet das eindeutige Ergebnis der Mitarbeiterbefragung im Südtiroler Gesundheitswesen, die das Forschungsinstitut „Apollis" zusammen mit dem Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) im Februar 2006 durchgeführt hat. Durchschnittlich sprechen sich ca. 70 Prozent der befragten MitarbeiterInnen gegen die Zusammenlegung der Sanitätsbetriebe zu einem einzigen aus und fordern die verstärkte Einbindung von erfahrenen MitarbeiterInnen, Patientenvertretern und Gewerkschaften bei der Reform. Der ASGB spricht von einer klaren Richtungsweisung und fordert die zuständige Politik auf, die geplante Reform im Sinne der Umfrageergebnisse zu überdenken. In der heutigen Pressekonferenz wurden die Ergebnisse präsentiert.
Zahlreiche Proteste, vor allem der peripheren Sanitätsbetriebe Brixen und Bruneck, gegen die Reformpläne sowie gegen die mangelnde Einbindung der Mitarbeiter und der Gewerkschaften in die Sanitätsreform haben den ASGB dazu veranlasst, diese Meinungsumfrage in Auftrag zu geben.
„Mit dieser Umfrage hatten endlich auch die Bediensteten als direkt Betroffene die Möglichkeit, ihre Meinung zur geplanten Reform abzugeben. Das Ergebnis zeigt, dass die Politik bisher nicht den richtigen Weg gegangen ist", betont Tony Tschenett, Landessekretär der Fachgewerkschaft ASGB-Gesundheitsdienst.
Im Sanitätsbetrieb Bruneck haben sich ca. 67 Prozent und in Brixen ca. 56 Prozent der MitarbeiterInnen an der Umfrage beteiligt. Diese sehr hohe Beteiligung an der Umfrage zeigt laut Tschenett, wie wichtig es den Bediensteten ist, bei der Sanitätsreform mitreden und diese mitgestalten zu können. Im Sanitätsbetrieb Meran war die Beteiligung mit knapp 30 Prozent ebenfalls hoch, in Bozen lag sie bei 19 Prozent. „Diese Zahlen belegen, dass die Befragung von den Bediensteten sehr gewünscht, aber auch notwendig war", so Tschenett weiter.
Was das Ergebnis betrifft, so zeigt die Umfrage vor allem eines: um das Südtiroler Gesundheitswesen zu reformieren und zu verbessern braucht es keine Zusammenlegung der vier Sanitätsbetriebe: fast 80 Prozent der Befragten bejahen die Notwendigkeit einer Reform bzw. von Verbesserungen. Gleichzeitig sind aber ca. 70 Prozent der Befragten sehr bzw. eher dagegen, die vier Sanitätsbetriebe zusammenzulegen. Eine überwältigende Mehrheit, nämlich über 80 Prozent der Befragten in den Sanitätsbetrieben Brixen und Bruneck, lehnt eine Zusammenlegung der vier Sanitätsbetriebe ab. Auch im Sanitätsbetrieb Meran wird die Zusammenlegung von 70 Prozent der MitarbeiterInnen abgelehnt. In Bozen ist es knapp die Hälfte (47 Prozent).
Zu den großen Risiken und Ängsten aus der Sicht der MitarbeiterInnen zählen laut Umfrage die Autonomieeinbuße der einzelnen Sanitätsbetriebe, die Abnahme der Versorgungsqualität, die Konzentration auf Bozen und der Arbeitsplatzverlust.
Was die MitarbeiterInnen über die bisherigen Reformpläne denken, zeigt sich vor allem an der Frage, wer als verlässliche Ratgeber für eine Sanitätsreform in Frage kommt. Hierbei fallen über 80 Prozent der Zustimmung auf erfahrene Mitarbeiter als verlässliche Ratgeber, über 70 Prozent nannten die Patientenvertretungen, 67 Prozent die Gewerkschaften und 54 Prozent die Ärztekammer als verlässliche Ratgeber. Wenig Bedeutung erhielt das Gesundheitsassessorat in dieser Rolle und am wenigsten werden externe Berater als verlässliche Ratgeber für die Sanitätsreform angesehen.
Der ASGB hat die Umfrageergebnisse den Bediensteten vor Ort in den Krankenhäusern präsentiert und den zuständigen Politikern einen Bericht zur Umfrage vorgelegt. Der ASGB fordert die Politik auf, die Ergebnisse dieser Mitarbeiterbefragung ernsthaft zu berücksichtigen und die geplante Reform zu überdenken.

Sanität

ASGB-Betriebsausschuss Sanitätsbetrieb Meran

Die Verhandlungen zum dezentralen Abkommen im Sanitätsbetrieb Meran, stehen kurz vor dem Abschluss. Zwar hat es in den letzten Wochen einige Unstimmigkeiten mit Vertretern der CGIL (betreffend Handhabung Eigenerklärungen bei Abwesenheit) gegeben, doch lassen sich unsere Vertreter von diesen nicht aus der Ruhe bringen und versuchen das dezentrale Abkommen in den nächsten Sitzungen soweit abzuschließen um es folglich dem nichtärztlichen Personal im SB-Meran vorzustellen (nach dieser Vorstellung erfolgt die endgültige Unterschrift). Bei diesen Verhandlungen haben unsere Vertreter ständig auf die Ausbezahlung der „Una tantum" (wie im Rundschreiben geregelt) hingewiesen. Laut Generaldirektor Dr. Andreas Fabi wird diese in den nächsten Monaten erfolgen. Weiters wird innerhalb Mai 2006 die Regelung für den Aufstieg in das Berufsbild des Qualifizierten Sekretariatsassistenten umgesetzt. Zur Erinnerung, Verwaltungspersonal welches am 31.12.2005, fünf Dienstjahre in der IV F.E. aufweisen können, am Stichtag mit unbefristeten Arbeitsverhältnis arbeiten und welches in Ihrer Tätigkeit, 50 Prozent der VI F.E. ausüben können für die Zulassung zur Eignungsprüfung der V F.E. ansuchen. Die genauen Aufgabenbeschreibungen der einzelnen Berufsbilder, findet Ihr unter unserer Homepage des ASGB – Fachgewerkschaft Gesundheitsdienst – Kollektivverträge - Bereichsvertrag 2001-2004 vom 07.04.2005. Fragen zu dieser Regelung könnt Ihr auch unseren Mitarbeiter Roman Grünfelder unter der Emailadresse roman_gruenfelde@virgilio.it richten.
Auch die Steuerklärungszeit steht vor der Tür und ab 10.04.2006 bis 31.05.2006 werden diese vor Ort in den Gewerkschaftsbüros der Krankenhäuser Schlanders und Meran (nach Terminvereinbarung Tel. 333-4122180 oder Email: roman_gruenfelder@virgilio.it) bearbeitet.
Abschließend ein großes Dankeschön an alle MitarbeiterInnen die bei der Umfrageaktion des ASGB „Sag deine Meinung" teilgenommen haben. Ein Dank gilt auch allen Helfern, die an der Verteilung und Einsammlung der Fragebögen beteiligt waren.