Landesbedienstete

Verhandlungen über den Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag

Die Verhandlungen über den Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag sind schon vor einiger Zeit aufgenommen worden, entwickeln sich aber zäh. Man konnte sich darauf einigen, den wirtschaftlichen Teil für die Jahre 2005 und 2006 vorranging zu behandeln und man möchte diesen noch vor den Sommermonaten zum Abschluss bringen.
Die Positionen der Arbeitgeberseite und der Gewerkschaftsorganisationen sind aber noch weit von einander entfernt. Die Arbeitgeberseite möchte von dem System der letzten Jahren über die Gehaltserhöhungen nicht abrücken, was bedeuten würde, dass die Gehälter mit 1. Juli jeweils um die programmierte Inflation des Bezugsjahres und am 1. Februar um die effektive Inflation sich erhöhen. Für die beiden Jahre 2005 und 2006 würde dies eine Gehaltserhöhung von ca. 4,2 Prozent bedeuten. Wir Gewerkschaftsorganisationen vertreten aber geschlossen die Meinung, dass die Inflation nicht ausreicht, den Kaufkraftverlust der Gehälter aufzufangen. Dafür braucht es eine kräftige Erhöhung der Gehälter. Wir fordern eine solche im Ausmaß von fünf Prozent, rückwirkend ab 1. Oktober 2005.
Zusätzlich fordern wir eine graduelle Verbesserung der Gehälter besonders in den unteren Funktionsebenen, um den teuren Euro und den hohen Lebenskosten entgegen zu wirken. Als Gehaltselement bietet sich dafür die Sonderergänzungszulage an, welche sich nach unseren Vorstellungen für alle Funktionsebenen an die der IX. Funktionsebene angehoben werden sollte. Dies hätte zur Folge, dass der prozentmäßige Anstieg von unten nach oben einwenig eingedämmt und ausgeglichen würde.
Ein kleiner sozialer Ausgleich könnte damit geschaffen werden, denn eine Gehaltserhöhung für einer Reinigungsfrau in der 1. Funktionsebene von 100 Euro mit einem Bruttogehalt von nicht einmal 1000 Euro hat einen anderen Wert als für einen Ingenieur in der IX. Funktionsebene mit einem Bruttogehalt von mehr als 2.000 Euro zuzüglich Freiberuflerzulage. Nun warten wir gespannt auf die Antwort unserer Verhandlungspartner.

Landesbedienstete

Verhandlungen über die Arbeitszeit auf Bereichsebene

Schleppend und mühsam sind auch diese Verhandlungen, denn sie ziehen sich nun schon seit über einem Jahr dahin. Sie sind nun soweit gediehen, dass man langsam auch an einen Abschluss denken kann. Neben der Regelungen über die flexible Anwendung der Arbeitszeit, Überstunden, Kürzung der verpflichtenden Mittagspause, individuellen Arbeitsverträgen, Öffnung der starren Handhabung der Teilzeitformen, Telearbeit ist sicher die Einführung des Sabbatjahres und eines Zeitkontos die großen Neuheiten. Eine ausführliche Zusammenfassung des bestehenden Entwurfes folgt im nächsten Aktiv, falls bis dahin die Verhandlungen so weit gereift sind, dass man darüber unverbindlich berichten kann. Die Erfahrung mit dem Bereichsvertrag über die Berufsbilder hat gezeigt, dass die Verwaltung wenig Eile hat, ihre Aufgaben zu erfüllen. Erst nach vier Monaten nach der ersten Unterschrift der Sozialpartner Anfangs Oktober wurde er auf die Tagesordnung der Landesregierung gebracht, wobei es nach seiner Genehmigung wiederum sechs Wochen dauerte, bis wir endlich die Einladung zur endgültigen Unterschrift erhalten haben.