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Mehr soziale Solidarität

Stellungnahme von Georg Pardeller zur Haushaltsrede des Landeshauptmannes
Die Forderung nach mehr sozialer Solidarität hat unser Vorsitzender, L.Abg. Georg Pardeller in den Mittelpunkt seiner Stellungnahme zur Haushaltsrede 2006 des Landeshauptmannes gestellt. Solidarität und menschliches Einfühlungsvermögen sind laut Pardeller in den letzten Jahren in Südtirol kleiner geworden. Viele Arbeiter und ihre Familien fühlen immer stärker, dass ihre Arbeitsplätze nicht mehr so sicher sind wie noch vor Jahren, dass ihr Einkommen immer knapper wird. Sie alle haben Angst vor der Zukunft. Um der steigenden Not entgegen zu wirken, sind Umschichtungen im Landeshaushalt erforderlich. Jeder Einsatz von öffentlichen Mitteln muss auf seine soziale Dimension geprüft werden, um ihre nachhaltige soziale Wirkung zu sichern. Auch wenn Sparen notwendig sei, so dürfen dadurch aber keinesfalls Arbeitsplätze leichtfertig wegrationalisiert werden.
Pardeller legte großes Gewicht auf die soziale Absicherung der Gesellschaft, besonders auf die Altersvorsorge. Daher muss die Beschäftigung im Hinblick auf die Rentensicherheit besser gestaltet werden. Hochqualifizierte Arbeitsplätze, auch durch Förderung der Innovation und der Wettbewerbskraft, werden von der Arbeiterschaft begrüßt. Ebenso ist es notwendig, die Kaufkraft zu stärken, den Konsumentenschutz zu verbessern und durch zusätzliche preisgünstige Einkaufsmöglichkeiten die Gefahr von Kaufkraftabfluss zu begrenzen. Südtirol muss einen sozialen Weg zwischen öffentlichen Dienstleistungen und Privatisierung gehen und eine nach Einkommen gerecht abgestufte Pflegevorsorge einführen. Was die berufliche Ausbildung anbetrifft, forderte Pardeller eine präzise Festlegung der Lehrlingszeit auf drei Jahre und durch die Einführung eines oder zwei weiterer Lehrjahre die Möglichkeit zum Erlangen der Berufsmatura.
All diesen Erfordernissen entgegenzukommen, verlangt von der Gesellschaft und von der Politik ein erweitertes soziales Verständnis. Die Reife einer Gesellschaft misst sich auch an ihrer sozialen Solidarität" so unser Vorsitzender abschließend.

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ASGB zu Gast bei der Autonomen Gewerkschaft des Aostatales

Zwischen dem ASGB und dem Autonomen Gewerkschaftsbund des Aostatales SAVT (Syndicat Autonome Valdôtain des Travailleurs) besteht seit vielen Jahren eine freundschaftliche Beziehung. Beide Interessensvertretungen verfolgen ähnliche Ziele: der ASGB vertritt die deutsche und ladinische Minderheit in Südtirol, die Gewerkschaft SAVT vertritt die französische Minderheit in der Autonomen Region Aosta.
Der 14. Bundeskongress des SAVT am 9. und 10. Dezember 2005 war Anlass für den Besuch des ASGB bei den Aostanischen Gewerkschaftskollegen. Auf der Tagesordnung des Kongresses stand unter anderem der Austausch von Erfahrungen über die Arbeit der autonomen Gewerkschaftsbünde. Beiden Gewerkschaftsorganisationen ist es in den Jahrzehnten ihres Bestehens mit viel Engagement und durch zähe Verhandlungen gelungen, sich im jeweiligen Gebiet als die Vertretung der Arbeitnehmer zu positionieren, die den Minderheiten in der jeweiligen autonomen Provinz bzw. Region angehören.
Zur Sprache kamen auf dem Kongress auch gemeinsame Standpunkte zu verschiedenen Sachbereichen wie die Auswirkungen der Schulreform „Moratti", die Patronatsarbeit innerhalb der Autonomen Gewerkschaften, der Steuerdienst für die Mitglieder, der Abschluss lokaler Kollektivverträge für die öffentlich Bediensteten, die regionale Zusatzrentenvorsorge („Laborfonds" für die Autonome Region Trentino-Südtirol, „Fopadiva" für die Autonome Region Aosta), die Energiepolitik der Autonomen Regierungen und der Konsumentenschutz. Die genannten Themen sind für beide Gewerkschaftsbünde aktuell und ähnlich gelagert.
ASGB und SAVT betonten zum Abschluss des Kongresses die freundschaftlichen Beziehungen zu intensivieren und die Zusammenarbeit auf weitere Bereiche ausdehnen zu wollen.