Metallindustrie

Kollektivvertrag Metallindustrie abgeschlossen

Nach zahlreichen Streiks und Protestkundgebungen ist am 19. Jänner 2006 mit beinahe 13monatiger Verspätung zwischen den Gewerkschaften und dem Unternehmerverband der Metallindustrie eine Einigung über den neuen Kollektivvertrag erzielt worden.
Für die 5. Kategorie beträgt die Lohnerhöhung 100 Euro (brutto), die in drei Raten ausbezahlt wird.
Für die vertragslose Zeit vom gesamten Jahr 2005 wurde eine Nachzahlung (Una Tantum) von 320 Euro vereinbart, welche in zwei Raten ausbezahlt wird und zwar 160 Euro im Februar und 160 Euro im Juli 2006. Alle Arbeitnehmer, die am 01. Juni 2007 beschäftigt sind, über die zweite Verhandlungsebene keinerlei Abgeltung in wirtschaftlicher Hinsicht erhalten und im Zeitraum vom 01.01.2006 bis 31.12.2006 lediglich Mindestlöhne hatten, wird eine jährliche Ausgleichzahlung von 130 Euro entrichtet. Die Kollektivvertragsdauer wurde um sechs Monate verlängert. Er verfällt am 30.06.2007. Alle Bediensteten, die nicht Gewerkschaftsmitglied sind, werden zur Entrichtung eines einmaligen Beitrages im Ausmaß von 30 Euro angehalten. Die flexible Wochenarbeitszeit, die für Betriebe mit stark schwankender Auftragslage galt, kann nun aus Produktivitätsgründen in allen Betrieben – in Absprache mit dem Betriebsrat – angewandt werden.
Auch wurde vereinbart, ab Februar 2006 eine Arbeitsgruppe einzusetzen mit dem Auftrag, innerhalb 31.07.2006 Lösungsvorschläge für die Wettbewerbsfähigkeit, die Produktivität, die Arbeitszeit, den Arbeitsmarkt und die Arbeitsbedingungen zu erarbeiten. Das Problem der a-typischen Arbeitsverhältnisse (Leiharbeit und Arbeitsverhältnisse auf Zeit) ist in den Griff zu bekommen.
Eine Einigung wurde auch für die Berufslehre erzielt, die im Art. 49 des Legislativdekretes Nr. 276/2003 vorgesehen ist, wenn beispielsweise Arbeitnehmer mit Oberschul- oder Universitätsabschluss für bestimmte Tätigkeiten neu im Betrieb eingegliedert werden.

Metallindustrie

Gewerkschaft ASGB-Metall bestellt neuen Obmann

Die Metallgewerkschaft im ASGB hat bei ihrer letzten Landesversammlung, die am 15. Oktober 2005 auf der „Haselburg" in Bozen stattfand (siehe Aktiv Nr. 10 – 12/2005, Seite 12 bis 14), auch die Neuwahl ihres Vorstandes durchgeführt. Diesem neu bestellten Vorstand des ASGB-Metall gehören 19 Betriebsräte des ASGB aus den verschiedensten Südtiroler Metallbetrieben an.
In der „Lakner Stub'n" in Algund hat sich am 01. Dezember 2005 der neu gewählte Vorstand zu seiner konstituierenden Sitzung getroffen und dabei auch die Wahl des Obmannes und des neuen Ausschusses der Metallgewerkschaft im ASGB vorgenommen. Der bisherige Obmann Oswald Angerer (HOPPE Laas), dem der gesamte Vorstand für seinen Einsatz in den vergangenen vier Jahren dankte, stand aus persönlichen und auch aus zeitlichen Gründen für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung. Adalbert Tschenett wurde als neuer Obmann gekürt, der der Gewerkschaft ASGB-Metall nun in den kommenden vier Jahren vorstehen wird. Er ist einer der rund 340 Mitarbeiter des HOPPE-Betriebes in Schluderns und ist seit Jahren ASGB-Betriebsratsmitglied. Adalbert Tschenett ist auch Vorsitzender vom Gesamtbetriebsrat aller drei HOPPE-Werke in Südtirol und hat regen Kontakt mit den übrigen HOPPE-Betrieben in Deutschland und in Tschechien.
Die Arbeit des neuen Obmannes der Metaller im ASGB wird vom neu bestellten Ausschuss des ASGB-Metall begleitet: Josef Pfattner (Alupress), Josef Romen (Alcoa), Peter Willeit (GKN Driveline) und Serafin Pramsohler (Landessekretär).
Dem neuen Obmann und dem neuen Ausschuss wünschen wir im Namen der Südtiroler Metallarbeiter viel Erfolg bei ihrer bestimmt nicht leichten Aufgabe, wo es immer wieder um die Verteidigung von Arbeitsplätzen und das Erreichen besserer Arbeitsbedingungen in ihren unterschiedlichsten Auswirkungen geht.