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Bezirk Pustertal

NISF/INPS muss im Zentrum bleiben

„Die geplante Verlegung des Institut für Nationale Fürsorge bereitet uns Sorgen" befand der ASGB-Ortsausschuss unter der Führung von Franz Prenn und im Beisein des Bezirksobmannes Josef Rieder. Gerade eine solche wichtige Institution wie es das NISF ist, muss in annehmbarer Zeit zu Fuß vom Zug- und Busbahnhof aus, erreichbar sein. Außerdem sollte das Amt für Arbeitsservice nicht allzu weit entfernt sein, weil z. B. bei Arbeitslosengesuchen beide Ämter aufgesucht werden müssen. Zudem wären alle Patronate in annehmbarer Nähe. Daher ein Appell an die Verantwortlichen nicht nur die Höhe der Miete in Betracht zu ziehen, sondern dem zentralen Standort den Vorzug zu geben.

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Georg Pardeller

Falsche Richtung

Zwei aktuelle Ereignisse sollten uns zu denken geben, ob wir in die richtige Richtung marschieren, oder ob ein Kurswechsel angebracht ist:
„Zurück ins Hochlohnland" lautet die neue Devise: Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie zu Hause in Westeuropa doch profitabler arbeiten können als in Billiglohnländern. Aktuelles Beispiel: der Tresorhersteller „Format" – gegen den Trend zur Auslagerung in Billiglohnländer vergrößert das Unternehmen seinen Produktionsstandort in Deutschland und schließt hingegen den Standort in Polen. Dass das deutsche Unternehmen den Billiganbietern rund um den Globus die Stirn bieten kann, liegt nicht etwa daran, dass man selber von Billiglöhnen profitiert – im Gegenteil: das Unternehmen produziert ausschließlich in Deutschland. Die Gründe dafür sind mehrere, wie das Unternehmen bekannt gab: Erstens der ideale Standort, um Zentraleuropa zu bedienen. Zweitens hat das Unternehmen die Alternative ausprobiert: Zwei Jahre lang ließ es die Produkte in Polen fertigen. Doch erstens gab es zu viele Produktionsfehler und die teuren Produkte mussten in Deutschland nachgebessert werden, da das Qualitätsverständnis im Osten ein anderes ist als bei uns zu Hause. Außerdem verlangen immer mehr Kunden die Produkte sofort, aber durch den weiten Weg aus Polen verlängerte sich die Lieferzeit um zwei bis drei Tage. Hinzu kam dann noch, dass sich der Transport durch höhere Mautgebühren und steigende Treibstoffpreise verteuerte. Schließlich stiegen die Löhne in Polen drastisch: jährlich bis zu zehn Prozent. So kam es, dass das Unternehmen eine Wirtschaftlichkeitsrechnung durchführte. Das Ergebnis: Das Unternehmen kann zu Hause zu gleichen Preisen, aber schneller, individueller und in deutlich höherer Qualität produzieren als in Osteuropa.
Kommen wir zum zweiten Ereignis, das uns zum Nachdenken anregen sollte: Kürzlich ist der „Gobal Competition Report" erschienen, der jährlich vom Weltwirtschaftsforum herausgegeben wird. Es enthält die Rangliste der Länder nach ihrer Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich. Wettbewerbs-„Weltmeister" wurde zum dritten Mal in Folge Finnland. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen die USA, Schweden und Dänemark. Deutschland steht an 15. Stelle, Österreich an 21. und Italien an 47. Stelle. Die dominierende Präsenz der skandinavischen Länder beweist, dass hohe Steuern und ein dichtes Sozialnetz keineswegs die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes untergraben. Wichtiger als die Gesamtsteuerbelastung – so der Bericht des Weltwirtschaftsforums – ist die Frage, wie effizient Steuergelder eingesetzt werden. Dies sollte auch in unserem Land zum nachdenken anregen.