Rentnergewerkschaft im ASGB

Rentnergewerkschaft unter neuer Führung

Am 10. April traf sich der neue Vorstand unserer Rentnergewerkschaft zu seiner ersten Sitzung.

Als Auftakt zur ersten Sitzung gab es eine herzliche Begrüßung durch den Vorsitzenden des ASGB Tony Tschenett. Der Vorsitzende drückte seine Freude über die gelungenen Neuwahlen der größten Fachgewerkschaft im ASGB aus und wünschte allen viel Erfolg bei der zukünftigen Arbeit. Der scheidende Landessekretär Gottfried von Dellemann skizzierte kurz die Erfolgsgeschichte der Rentnergewerkschaft unter seinen bisherigen Landesobleuten Salvatore Nicolussi und Adolf Buratti.
Sodann ging er auf das Wahlergebnis des Landesvorstandes ein und leitete zur Neuwahl der Funktionsträger über. Zum neuen Landesobmann wurde Siegfried Obkircher gewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Wilhelmine Tschenett und Hans Widmann berufen. Das Amt des Sekretärs übernahm Stephan Vieider und jenes des Kassiers Hans Egger.

Rentnergewerkschaft im ASGB

Programmatische Ausrichtung des neu gewählten Rentnervorstandes

Die traditionelle Seniorenpolitik konzentriert sich in der Regel auf die Befriedigung eines eventuellen Pflegebedarfs. Eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik hat aber viele Facetten, die sich in mehreren Themenfelder widerspiegeln, so die Aussagen der Mitglieder des neu bestellten Vorstandes der Rentnergewerkschaft im ASGB, der sich bei seiner ersten Sitzung ausführlich und intensiv über eine moderne und zeitgerecht-sozial ausgeglichene Seniorenpolitik auseinandergesetzt hat.Eine maßgebliche Forderung besteht in der Aufbesserung der Mindestrente. Weitere Anliegen sind die Senkung der Steuerbelastung für die einkommensschwache Bevölkerung, um der Armut vorzubeugen, ein altersgerechtes und Generationen übergreifendes Wohnen, um das Zusammenleben von verschiedenen Familienformen zu ermöglichen, Maßnahmen, die die Bedürfnisse und Wertschätzung der Menschen mit Beeinträchtigung verbessern, geeignete Strukturen für Tages- und Kurzzeitpflege, die Pflege in der Familie und Finanzierung der Pflegezeiten für die Rente der pflegenden Familienmitglieder sind nur einige Themen, für die sich die Fachgewerkschaft einbringen will. Bürokratische Abläufe für Familien und älteren Menschen müssen vereinfacht und schlanker durch Dezentralisierung und moderner Datentechnik in den Bezirken und Gemeinden gestaltet werden.
Vor dem Hintergrund des sich vollziehenden Altersstrukturwandels, der die Bevölkerungsstruktur fundamental verändert, fordert die Fachgewerkschaft eine Neuausrichtung der Sozialpolitik. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass viele ältere Menschen in unserem Land nicht krank und hilfsbedürftig, sondern vital und leistungsfähig sind und Wert auf gesellschaftliche Teilnahme legen. Die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme an der Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse sind wesentliche Voraussetzungen für ein „aktives Altern“. Der Alters­diskriminierung entgegen zu wirken, eine selbständige Lebensführung zu unterstützen und in Bedarfsfall verschiedene Formen der Pflegequalität zu stärken, darin sieht die Rentnergewerkschaft ihre wesentliche Verpflichtung.
Seniorenpolitik ist nämlich Querschnittpolitik, stellte der Vorstand in seiner Sitzung fest. Sie ist Generationen-, Familien-, Sozial-, Gesundheits-, Wohnungs-, Raumordnungs-, Verkehrs-, Bildungs-, Freizeit- und Kulturpolitik. Dabei wurde auch auf die Wichtigkeit des Austausches von Ideen und das gemeinsame Definieren von Zielen sowie deren Durchsetzung gemeinsam mit den verschiedenen Vereinen, Verbänden und Organisationen hervorgehoben.
Wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit Jugendorganisationen, um gemeinsam eine generationenüberrgreifende Gesellschaftspolitik im Auge zu behalten.
Als SeniorenInnen haben wir eine wichtige Funktion. Wir müssen mit unseren Kindern und Enkeln solidarisch sein. Wir haben für sie schon viel gegeben. Wir dürfen aber nicht aufhören, gemeinsam mit ihnen für eine gerechtere Welt und für eine gerechte und hoffnungsvolle Zukunft zu kämpfen!