Aktuell

ASGB fordert Einhaltung des Proporzes ohne Wenn und Aber

Der ASGB begrüßt, dass die Landesregierung in Rom für die Einhaltung des Proporzes bei Post und Eisenbahn intervenieren will, bezeichnet dies aber auch als spätes Erwachen. Zu lange ist dieses autonomierechtliche Prinzip sowie auch jenes der Zweisprachigkeit von den zuständigen Verwaltungen missachtet worden.
„Wir haben heute bei der Eisenbahn teilweise noch dieselbe Situation wie in der Übergangsphase vor 40 Jahren“, erklärt der Vorsitzende des ASGB, Tony Tschenett: „Jene Bediensteten, die bei Inkrafttreten des Autonomiestatuts den Zweisprachigkeitsnachweis noch nicht hatten, wurden als „ruoli generali“ definiert und nach Erlangung der Zweisprachigkeit als „ruoli locali“ klassifiziert. Letztere sollten nach und nach die „ruoli generali“ ersetzen. Tatsache ist aber, dass heute nach wie vor Personal aus anderen Regionen ohne Zweisprachigkeitsnachweis für Südtirol rekrutiert wird.“
Damit werden auch heute noch Proporz und Zweisprachigkeit bewusst umgangen und das trotz deutschsprachigem Eisenbahndirektor in Südtirol, so der ASGB weiter. Dies ist inakzeptabel, auch weil sich trotz zahlreicher Interventionen der Politik und des ASGB und trotz Urteils des Verwaltungsgerichtes an diesen Missständen wenig geändert hat.
„Während man bei den unteren Einstufungskategorien mehr oder weniger von einer Einhaltung von Proporz und Zweisprachigkeit bei der Eisenbahn sprechen kann, sieht es bei den leitenden Kategorien anders aus:
Von 70 Angestellten in höheren oder leitenden Positionen der Eisenbahn gehören nur ca. 33 Prozent der deutschen Sprachgruppe an. 66 Prozent sind der italienischen Sprachgruppe zugehörig, wovon knapp die Hälfte so genannte „ruoli generali“ ohne Zweisprachigkeitsnachweis sind und somit in Missachtung der entsprechenden Autonomiebestimmungen nach Südtirol beordert wurden.“
Zudem stellt sich die Frage, wer außer dem deutschsprachigen Regionaldirektor die weiteren drei Führungskräfte/Manager (dirigenti) sind, die zwar Südtirol zugeordnet sind, aber allesamt der italienischen Sprachgruppe angehören. Auch bei der Postverwaltung in Südtirol ist die Problematik ähnlich.
Daher fordert der ASGB, dass die Landesregierung in Rom ohne Wenn und Aber für die sofortige Wiederherstellung des Proporzes bei Bahn und Post sorgt, so wie es bereits seit über 40 Jahren der Fall sein sollte, bemängelt der ASGB.

Aktuell

ASGB erhält bei der Delegiertenwahl des Laborfonds erneut die meisten Sitze

Wahlerfolg ist Bestätigung für jahrelangen
Einsatz für die Zusatzrente
Die ASGB-VertreterInnen im neu gewählten Delegiertenrat des Laborfonds

Die Kandidatenliste des ASGB hat wie bereits bei den vergangenen Laborfonds-Wahlen von allen Gewerkschaftslisten am meisten Zuspruch von den wahlberechtigten Arbeitnehmern erhalten: von den 17 Sitzen, die den Arbeitnehmervertretungen in der Delegiertenversammlung des Laborfonds zustehen, gingen acht an den ASGB, die restlichen neun entfielen gemeinsam auf die Gewerkschaften CGIL, CISL und UIL. Die weiteren Sitze im Delegiertenrat werden von den Gewerkschaften des Trentino und von den Arbeitgeberverbänden besetzt.
Dieser Wahlerfolg des ASGB ist die neuerliche Bestätigung für seinen jahrelangen Einsatz im Bereich Zusatzrente und für einen eigenständigen lokalen Zusatzrentenfonds wie es der Laborfonds für die lohnabhängig Beschäftigten des privaten und öffentlichen Sektors in Südtirol und dem Trentino ist.
Der ASGB bedankt sich bei allen Vorstandsmitgliedern, Betriebsräten, Aktivisten und Mitgliedern, die den ASGB bei diesen Wahlen unterstützt und somit zum Erfolg beigetragen haben und bedankt sich bei den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, die der Kandidatenliste des ASGB das Vertrauen gegeben und somit die bisherige Arbeit des ASGB gutgeheißen haben.
Die neugewählte Delegiertenversammlung bleibt für drei Jahre im Amt und hat die Aufgabe, den Verwaltungsrat des Laborfonds sowie dessen Präsidenten neu zu bestellen. Dem Verwaltungsrat obliegt es dann, die Vermögensverwalter von Laborfonds durch ein öffentliches Auswahlverfahren zu bestimmen und ihre Arbeit kontinuierlich zu überprüfen, um die Gelder der Arbeitnehmer möglichst sicher und rentabel anzulegen.
Was das Zusatzrentensystem in Südtirol im Allgemeinen betrifft, ist der ASGB ständig bemüht, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Vor allem bei der Jugend in Südtirol, jener Generation, die von den Rentenreformen in Zukunft am meisten betroffen ist, ist der ASGB beim Thema Zusatzrente und Zusatzvorsorge um Information, Aufklärung und Beratung bemüht. In diesem Sinne engagiert sich insbesondere die ASGB-Jugend, indem sie Südtirols Jugendliche Lehrlinge, junge Arbeitnehmer, Oberschüler und Studenten anspricht und interessante Leistungen bietet.