Aktuell
Ausschreibungen von Dienstleistungen des Landes

Zweisprachigkeitsnachweis positiv,
aber weitere Kriterien notwendig

Der ASGB begrüßt den Beschluss der Landesregierung, bei Ausschreibungen von Dienstleistungen des Landes zunächst den Zweisprachigkeits-Nachweis als qualitatives Kriterium zu bewerten und in einem zweiten Schritt Betriebe ohne Nachweis gar nicht mehr zu Ausschreibungen zuzulassen.

„Diesen Beschluss der Landesregierung können wir nur gutheißen. Dies ist ein erster Schritt um die Qualität der Dienstleistungen zu steigern. Prinzipiell müssen wir bei Vergaben von Aufträgen unsere Prioritäten ändern um regionale Arbeitsplätze abzusichern. Die EU-Vergaberichtlinie von April 2014 bietet die Möglichkeit soziale, nachhaltige und ökologische Aspekte in Einklang mit dem Wirtschaftlichkeitsgrundsatz zu berücksichtigen.“, erklärt Tony Tschenett.
„Dass der Wettbewerb schärfer wird und oft Billiganbieter den Bestbietern vorgezogen werden, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es notwendig, zu der beschlossenen Maßnahme der Landesregierung, zusätzliche Kriterien bei der Ausarbeitung des Vergabegesetzes bei den Ausschreibungen festzulegen. Im sozialen Aspekt muss auf die Einhaltung von Kollektivverträgen, Landeskollektivverträgen und falls vorhanden Betriebsabkommen gepocht werden. Außerdem soll der Einsatz von Leiharbeitern zukünftig stark eingeschränkt und wenn möglich sogar vermieden werden. Der Erlass von Qualitätskriterien wie Mitarbeiterschutz, Sicherheit am Arbeitsplatz, Qualifikation und Erfahrung von Schlüsselpersonal sollte positiv dazu beitragen, die Spreu vom Weizen zu trennen und den Bestbietern den Weg zu ebnen.“, ist Tschenett überzeugt.
„ In der Vergangenheit wurde oft ökologischen Aspekten, wie der Einbeziehung von Regionalität, sowie Berücksichtigung der Beschäftigung von Eigenpersonal, Lehrlingen und älteren Arbeitnehmern oder umweltfreundlicher Bauführung, nicht die notwendige Priorität geschenkt. Dies gilt zukünftig geändert, um kleinen und mittleren Betrieben mit Eigenpersonal die Chance zu geben, gegen Billigstanbieter im Wettbewerb zu bestehen. Um die Konkurrenzfähigkeit regionaler Betriebe zu erhalten, gehört auch das Verbot von Subvergaben und Benennnungspflicht bei der Auftragsvergabe“, so unser Vorsitzender.
„Verstärkte Kontrolle bei der Ausführung der Arbeiten und schärfere Sanktionen bei Nicht-Einhaltung der gesetzlich festgeschriebenen Bedingungen sollen Missbrauch vorbeugen.“, schließt Tschenett.
Die starke Stimme für die VerbraucherInnen Südtirols

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Die Verbraucherzentrale feiert ihr 20-jähriges Jubiläum

Martin Wieser Vorstandsmitglied der VZS, Priska Auer Präsidentin, Elisabeth Spergser vom zuständigen Landesamt, Beate Blaschek vom Österreichischen Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und Walter Andreaus GeschäftsführerMartin Wieser Vorstandsmitglied der VZS, Priska Auer Präsidentin, Elisabeth Spergser vom zuständigen Landesamt, Beate Blaschek vom Österreichischen Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und Walter Andreaus Geschäftsführer

Seit nunmehr 20 Jahren vertritt die Verbraucherzentrale Südtirol die Interessen der Verbraucher. Ging es in den Anfängen noch um Fragen der Ernährung sowie um die Anschaffung von Haushaltsgeräten, spiegeln die Themen heute die Komplexität des privaten Konsums und die Anforderungen an die individuelle Vorsorge wieder. Die Verbraucherberatung wurde zunehmend zur Rechts-, Vorsorge- und Finanzberatung. Anlässlich dieses Jubiläums hat die Verbraucherzentrale an der Bozner EURAC eine Jubiläumstagung zum Thema „Die regionale Dimension des EU-Binnenmarktes - Die strategische Rolle des Verbraucherschutzes“ veranstaltet.
„Im Mittelpunkt des Verbraucherschutzes stehen immer die Beratung und Information. Nur ein informierter Verbraucher ist ein wirklich geschützter Verbraucher. Hierfür leistet die Verbraucherzentrale Südtirol seit nun 20 Jahren einen ganz wichtigen Beitrag“, betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher in seinem Grußwort.
Im Rückblick auf 20 Jahre Verbraucherzentrale Südtirol dankte die Vorsitzende Priska Auer für die Unterstützung von Land, Institutionen, Sozialpartnern, den Südtiroler Verbänden und der Presse.. „Mein besonderer Dank gilt vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, durch deren besonderes Engagement die Verbraucherzentrale Südtirol ihrem Motto „Die starke Stimme für die VerbraucherInnen Südtirols“ auch in Krisenzeiten treu bleiben konnte“, so Auer. „In den letzten 20 Jahren haben wir fast 600.000 Ratsuchende verzeichnen können und für die VerbraucherInnen über 10 Millionen Euro im wahrsten Sinne des Wortes heimgeholt. Mittlerweile über 40.000 Verbraucherkontakte pro Jahr - das ist die stolze Bilanz und die Grundlage für den Wunsch der Verbraucherzentrale Südtirol, zukünftig in jeder größeren Südtiroler Ortschaft vertreten zu sein. Der Bedarf ist da.“
Der Geschäftsführer der VZS, Walther Andreaus betonte „Die Verbraucherzentrale ist die zentrale Anlaufstelle für Bürger, die anbieterunabhängige Beratung suchen. Zudem sorgt sie als Wächter für die Einhaltung der Marktregeln und leistet als Seismograph für Fehlentwicklungen eine genaue Beratung für die gesamte Gesellschaft“, erläutert Andreaus.
Ein flächendeckender und vor allem niedrigschwelliger Zugang zur Beratung verhindert wirtschaftliche Fehlentscheidungen in den privaten Haushalten. Damit wird in der Folge das Budget für den privaten Konsum erhöht, das Risiko von Überschuldung oder unzureichender Altersvorsorge gemindert.
Die Herausforderungen der Zukunft spielen sich sicherlich auf den ehemaligen Monopolmärkten ab. „Das Informationsgefälle zwischen VerbraucherInnen und Anbietern muss deutlich verringert werden“ so Andreaus. „Und die Rechte der Kunden der privatisierten Märkte müssen im Rahmen von besser reglementierten Märkten stärker geschützt werden. Um uns diesen Herausforderungen zu stellen, hoffen wir auch in Zukunft auf die verlässlichen Partner zählen zu können, die uns in den letzten zwanzig Jahren begleitet haben“.