ASGB Jugend

Bausparen über die Zusatzrente

Der ASGB unterstützt die Absicht der öffentlichen Hand, für die Südtiroler über die Zusatzrente eine zusätzliche Möglichkeit zum Erwerb des Eigenheims zu schaffen. Wir erachten die Investition in ein Eigenheim als wesentlichen Beitrag zur Altersvorsoge. Ziel der Politik muss es sein, ein Darlehen zu günstigeren Bedingungen zu ermöglichen. Allerdings müssen im Interesse der Zusatzrentensparer vor Anlauf des Bausparprojektes seitens der Politik und der zuständigen Verwaltung einige Punkte geklärt werden, die im Beschluss der Landesregierung geregelt werden sollen:
Garantierte Obergrenze beim Zinssatz:
Bausparen ist ein soziales Projekt für jene Südtiroler, die sich für den Aufbau einer Zusatzrente entschieden haben und damit freiwillig und selbstverantwortlich einen Beitrag für ihre Altersvorsorge leisten. Daher fordern wir einen Zinssatz auf das Bauspardarlehen aus dem Rotationsfonds des Landes, der durch eine Obergrenze von 2,5 Prozent geregelt ist.
Zusätzliches Bankdarlehen
Es braucht auch eine Höchstgrenze für den Zinssatz im Falle eines Zusatzdarlehens aus Mitteln der Bank.
Angleichung für öffentlich Bedienstete
Der virtuell für die Zusatzrente verbuchte Abfertigungsanteil (Lehrer) sowie der beim öffentlichen Arbeitgeber zurückgelegte Abfertigungsanteil (82 Prozent) müssen für die Bemessung des Bauspardarlehens mitberücksichtigt werden. Ebenso muss die steuerliche Absetzbarkeit der eingezahlten Beiträge jenen der Privatwirtschaft angepasst werden (max. 5.164 Euro/Jahr).
Beseitigung der bürokratischen Hürden
Zurzeit gilt, dass die Dokumentation für den Vorschuss auf die Erstwohnung aus der Zusatzrente nur 18 Monate Gültigkeit hat (zw. Ausstellung der Rechnungen bzw. Kaufvertrages und Zeitpunkt der Antragstellung), das Darlehen aber erst später (z.B. 20 Jahre) zurückgezahlt wird.
Versicherungsdeckung
Es fehlt die Festlegung einer kollektiven Versicherungspolizze gegen Todesfall und Invalidität und eine zeitweise Versicherungsdeckung für Arbeitsausfälle (Betriebsschließung, Konkurs, Personalabbau usw.).

Zu bedenken gilt es, dass die Ansparphase für Neumitglieder des Zusatzrentenfonds mindestens acht Jahre dauert. Viele junge Leute werden sich erst für eine Zusatzrentenvorsorge entscheiden, wenn das Bausparmodell effektiv anläuft.

ASGB Jugend

ASGB-Jugend warnt vor Abfertigung im Lohn

Die ASGB-Jugend zeigt sich über das Vorhaben, die Abfertigung in den Lohn einfließen zu lassen, äußerst besorgt und appelliert an die Politik gegen diese Maßnahme zu opponieren.

Der italienische Premier Matteo Renzi hat mit seinem Plan, zukünftig die Abfertigung oder zumindest Teile der Abfertigung in den Lohn einfließen zu lassen, für ordentlich Diskussionen gesorgt.
„Die ASGB-Jugend zeigt sich äußerst besorgt über dieses Vorhaben, denn es entspricht der italienischen Regierungsmentalität kurzfristig zu denken und die kontraproduktiven Langzeitfolgen bewusst zu ignorieren.“, erklärt Alexander Wurzer, Vorsitzender der ASGB-Jugend.
„Sollte die Maßnahme, zukünftig die Abfertigung in den Lohn einfließen zu lassen, tatsächlich eine Mehrheit finden und gesetzlich bindend werden, würden drei essentielle Säulen, die äußerst wichtig für die angeschlagene italienische Wirtschaft sind, in arge Bedrängnis kommen:
Auf der einen Seite würde das ohnehin finanziell angeschlagene Fürsorge­institut NISF/INPS in finanzielle Schwierigkeiten gelangen, da Betriebe über 50 Mitarbeiter die Abfertigung für die Beschäftigten dort deponieren müssen. Laut ersten Schätzungen würde die Maßnahme im Fürsorgeinstitut ein Loch von drei Milliarden Euro hinterlassen, die dringend benötigt werden, um die laufenden Leistungen zu finanzieren. Zusätzlich würde die Abfertigung im Lohn nicht mehr in die Zusatzvorsorge einfließen können. Damit besteht das Risiko, dass die Altersvorsorge zukünftig noch weit geringer ausfallen wird und die Wahrscheinlichkeit der Altersarmut um ein vielfaches ansteigen wird.
Ein weiterer Punkt, dessen sich die Befürworter einer solchen Initiative bewusst sein müssen, ist die Tatsache, dass kleine und mittlere Betriebe die Möglichkeit haben, die Abfertigung der Beschäftigten autonom zu verwalten (außer die Beschäftigten haben nach der Reform 2007 dafür optiert die Abfertigung in einen Zusatzrentenfonds einfließen zu lassen) und eventuell für Forschung und Investitionen zu verwenden. Laut Schätzungen des „Centro Studi di Unimpresa“ würden den Betrieben italienweit damit ca. 5,5 Milliarden Euro jährlich für Investitionen entgehen. Die Wirtschaftsstabilität Südtirols wird hauptsächlich von den betroffenen kleinen und mittelgroßen Unternehmen garantiert. Unter diesem Aspekt gibt es keine Alternative zur aktuellen Regelung.“, führt Wurzer weiter aus.
„Die Utopie, dass die Wirtschaft durch die monatliche Lohnerhöhung angekurbelt wird, ist Tagträumern vorbehalten. Die 80-Euro Regelung der Regierung Renzi hat bereits gezeigt, dass der Konsum kaum angestiegen ist. Die Abfertigung im Lohn würde kurzfristig kaum etwas bringen, aber die Gesellschaft nachhaltig schädigen. Deshalb fordern wir die politischen Vertreter Südtirols, vor allem jene, die in Rom sitzen auf, all ihren Einfluss geltend zu machen, diese Maßnahme niemals Gesetz werden zu lassen.“