Industrie
Die Industriegewerkschaften im ASGB fordern
Arbeitsplätze schaffen - Arbeitsplätze sichern
Anlässlich einer Pressekonferenz haben die Vertreter der Industriegewerkschaften im ASGB kürzlich erörtert, dass Teile der Industrie und des Handwerks in Südtirol immer stärker in die Krisen bedingte Negativspirale geraten. Lohnausgleich oder Entlassungen stehen auf der Tagesordnung der Treffen zwischen den Gewerkschaften und der Arbeitgeberseite. Weder die nationale noch die lokale Politik konnte bislang mit brauchbaren Lösungen Schritt halten. Die Umsetzung der guten Vorsätze und der gesetzlichen Möglichkeiten auf lokaler Ebene dauert viel zu lang.
Die Industriegewerkschaften im ASGB fordern daher:
1. Landesgesetz zu sozialen, lokalen Abfederungmaßnahmen
Umsetzung innerhalb Juni 2014
Umsetzung innerhalb Juni 2014
Das GVD 28/2003 hat jenen Teil des Mailänder Abkommens umgesetzt, der die sozialen Abfederungsmaßnahmen betrifft. Diesbezüglich bedarf es eines eigenen Landesgesetzes, welches die oben genannte Durchführungsbestimmung umsetzt und die entsprechenden Geldmittel Zweck bindet. Die Gewährung der Leistungen sollte daran gebunden werden, ob der Begünstigte sich auch über den Besuch beruflicher Umschulungen, die auf eine Wiederbeschäftigung abzielen, aktiv um eine neue Beschäftigung bemüht. Dadurch hat das Land Südtirol nun die Möglichkeit, die Leistungen zu Gunsten jener Arbeitnehmer auszubauen, welche ihre Arbeit verlieren oder in Lohnausgleich sind.
Diesen Forderungskatalog wurde im Anschluss an die Pressekonferenz direkt an die gesamten Mitglieder des Südtiroler Landtages geschickt mitder Aufforderung, umgehend aktiv zu werden.
2. Sanierung leerstehender Wohnungen
des Wohnbauinstitutes
Umsetzung sofort
In Südtirol stehen derzeit ca. 700 Wohnungen des Wohnbauinstitutes leer, da sie renovierungsbedürftig sind. Auf der einen Seite kann man dadurch den Kleinunternehmen Aufträge verschaffen, Arbeitsplätze sichern und auf der anderen Seite den Mietnotstand mildern. Die Ausschreibung der notwendigen Arbeiten muss in Gewerken erfolgen, damit die heimischen Betrieben zum Zuge kommen.
des Wohnbauinstitutes
Umsetzung sofort
3. Energetische Sanierung– Vorschuss der gesamtstaatlichen
Steuerbegünstigungen durch das Land
Umsetzung des Landesgesetzes innerhalb März 2014
Nachdem vor allem in der Baubranche Arbeitsplätze verloren gegangen sind, stellt diese Maßnahme eine gute Möglichkeit dar, öffentliche Gebäude und Privathäuser energetisch zu sanieren. Nachdem das entsprechenden Landesgesetz bereits in Kraft ist es unbedingt notwendig hier schnell zu reagieren, damit die Betroffenen den Vorschuss bereits für 2013 in Anspruch nehmen können, da sie innerhalb Mai 2014 die Steuererklärung für das Jahr 2013 abfassen müssen.
Steuerbegünstigungen durch das Land
Umsetzung des Landesgesetzes innerhalb März 2014
4. Lehrlinge imöffentlichen Dienst
Umsetzung Schuljahr 2014/15
Das Landesgesetz für die Lehrlingsausbildung sieht vor, dass auch im öffentlichen Dienst Lehrlinge mittels der dualen Ausbildung ausgebildet werden können, so wie dies bereits in Österreich, Deutschland und der Schweiz der Fall ist. Dazu braucht es ein Abkommen zwischen den Sozialpartnern und der öffentlichen Verwaltung, in welchem die Berufsbilder beschrieben werden. Nachdem die Lehrlingszahlen in den letzten Jahren zurück gegangen sind und immer weniger Lehrstellen vorhanden sind, ist diese rasche Umsetzung notwendig.
Umsetzung Schuljahr 2014/15
5. Ausbildungsverbund
Viele Betriebe können heute aufgrund zunehmender Spezialisierung nicht mehr alle für einen Ausbildungsberuf erforderlichen Ausbildungsinhalte vermitteln, wohl aber wichtige Teilbereiche der Berufsausbildung. Um dieses Ausbildungspotenzial aktiv zu nutzen, könnten Ausbildungspartnerschaften gebildet werden, in denen mehrere Betriebe gemeinsam das volle Spektrum der Ausbildungsinhalte abdecken. Hierfür können flexible Organisationsformen zutreffen. Einzige Voraussetzung ist, dass die Verantwortlichkeit der im Verbund beteiligten Betriebe für die einzelnen Ausbildungsabschnitte als auchfür die Ausbildungszeit insgesamt sichergestellt ist. In Österreich und Deutschland funktionieren Ausbildungsverbunde schon seit seit längerer Zeit.Diesen Forderungskatalog wurde im Anschluss an die Pressekonferenz direkt an die gesamten Mitglieder des Südtiroler Landtages geschickt mitder Aufforderung, umgehend aktiv zu werden.