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ASGB trifft Fersentaler

K.-Abg. Widmann will Anliegen der „Mocheni" unterstützen
Besonderer Anlass für dieses Treffen war der 60. Jahrestag der Wiederkehr der Umsiedlung der Deutschen Trentinos. Bekanntlich setzte die ADERSt (Amtliche Deutsche Ein- und Rückwandererstelle) die letzten Apriltage 1942 für die Umsiedlung der Fersentaler und Luserner fest. Die Bewahrung ihre deutschen Sprache war damals für sie das größte Anliegen und deshalb optierten sie geschlossen für das Deutsche Reich. Die Deutschen Trentinos wurden in verschiedenen tschechischen Dörfern angesiedelt, die im Gebiet zwischen Budweis und dem damaligen geschlossenen deutschen Sprachgebiet des Böhmerwaldes lagen. Hier fanden sie eine neue Heimat. Als im Jahr 1945 aber die russischen Soldaten eintrafen, mussten die Fersentaler und Luserner zu Fuß bis in die alte Heimat fliehen und verloren ihr ganzes Hab und Gut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten für die Fersentaler und Luserner bittere Jahre. Nicht nur die römischen, sondern auch die damaligen Trentiner Behörden wollten diese „Überbleibsel deutscher Zunge" in Welschtirol assimilieren. Selbst die Trienter Kurie „befahl" noch 1950, den Kirchenchorleiter von Lusern, Hänsle Nicolussi-Castellan, abzulösen. Grund dafür war die Tatsache, dass der Kirchenchor hauptsächlich Werke deutscher Komponisten sang.
So wanderten die meisten Fersentaler und Luserner wieder aus. „Viele gingen in die Schweiz, nach Österreich, Deutschland und nach Südtirol" erzählte Leo Toller, der Vertreter des Deutsch-Zimbrischen Kulturinstitutes den Südtirolern. Er bedankte sich bei Arthur Stoffella, der seit Jahrzehnten die Beziehungen zwischen Südtirol und dem Fersental sowie Lusern pflegt.
Auch der Bürgermeister von Palai, Loris Moar, begrüßte die Südtiroler Gäste herzlichst und berichtete über die Anliegen und Probleme der deutschen Sprachminderheit Trentinos. K.-Abg. Hans Widmann versprach den Fersentaler, ihnen Beistand zu leisten. Danach besuchten die Südtiroler das Fersentaler Talmuseum. Später trafen sie in Trient mit dem Präsidenten des Regionalausschusses Dr. Carlo Andreotti zusammen. So konnten sich die Südtiroler über einen schönen und lehrreichen Tag freuen und viele Erfahrungen mit nach Hause nehmen. •

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Meine Meinung oder Leserbrief

Wird das „Aktiv" gelesen?
Ich habe gerade das Protokoll einer Fachgewerkschaft gelesen, wo u.a. geschrieben steht, dass von seiten unserer Mitglieder „Ankündigungen, Informationsversammlungen, Reisen" usw. welche im Aktiv veröffentlicht werden, nicht immer
wahrgenommen werden.
Die Fachsekretäre und auch Mitglieder des ASGB bemühen sich, interessante und wichtige Informationen für unsere Mitglieder in unserer Fachzeitung „Aktiv" zu schreiben. Zudem kostet das „Aktiv" dem ASGB jährlich eine Menge Geld. Deswegen müssen wir uns alle bemühen, „unsere Zeitung" interessant und informationsreich zu gestalten, damit sie dann auch von unseren Mitgliedern gelesen wird.
Ich glaube – und es ist meine Erfahrung – dass unsere Zeitung von vielen unserer Mitglieder gelesen wird. Das bezeugen die vielen Telefongespräche, die ich erhalte. Ich bin aber sicher, dass alle ASGB-Mitglieder so mündig sind, dass sie – bevor sie das Aktiv in den Altpapiersammler werfen – die Verbandszeitung durchblättern.
Es ist aber auch klar, dass man alles was wir tun, besser und fachgemäßer machen kann. Dazu braucht man aber auch gute Anregungen und Vorschläge seitens der Mitglieder. Deswegen wäre es sicher wichtig, dass die Mitglieder ihren Fachsekretären und Obmännern (oder direkt der „Aktiv"-Redaktion) Vorschläge und Anregungen unterbreiten würden, damit unserer Zeitung von allen Südtirolerinnen und Südtirolern auch immer mehr gelesen wird. Nur gemeinsam können wir eine bessere und interessantere Zeitung machen.
Arthur F. Stoffella