Aktuell

Richtig versichert?

Seit kurzem bietet die VZ gemeinsam mit dem Verein Robin eine neue Dienstleistung an, den sogenannten Versicherungscheck. Wer wissen will, welches sein tatsächlicher Versicherungsbedarf ist, gibt seine Daten in ein Computerprogramm ein und erhält daraufhin Auskunft über sein persönliches Risiko und den daraus abgeleiteten Versicherungsbedarf.
Versicherungscheck berechnet optimales Versicherungsprofil
Autoversicherung, Haftpflichtversicherung oder Lebensversicherung: rund 1.320 Euro gaben 2001 die Bürger in Italien für Versicherungen aus. Dennoch sind viele Menschen keineswegs gut versichert, denn sie haben sich – unerfahren und schlecht beraten - falsch oder bei zu teuren Gesellschaften abgesichert.
„Bin ich, so wie ich versichert bin, auch wirklich abgesichert?"
„Zahle ich nicht etwa zu viel Autoversicherung?"
Hätte ich die Police mit dem unverständlichen Text doch nicht unterschreiben sollen?"
Stimmt das Großgeschriebene mit dem Kleingedruckten überhaupt überein?"
Habe ich die Klauseln richtig verstanden oder nicht?"
Mit solchen und anderen Fragen sind Versicherte heute allein gelassen.
Schon in der ersten Tagen hat die neue Dienstleistung der Verbraucherzentrale daher großes Interesse hervorgerufen. Arbeitnehmer, Selbständige und Freiberufler haben ihr Risiko abchecken lassen. Die ersten Ergebnisse werden dieser Tage an die Antragsteller zurückgeschickt oder -gemailt.
Der Informationsbrief erklärt in ausführlicher und leicht verständlicher Weise die verschiedenen Polizen, wobei jede einzelne auch in der Bandbreite der Risikoabdeckung erläutert wird.
Außerdem listet der Check auch die in den jeweiligen Sparten günstigsten Gesellschaften auf, die unterschiedlichen Leistungen, die Höhe der Prämien und die wichtigsten Konditionen in den einzelnen Verträgen.
Wer sich den Infobrief aufmerksam durchliest, hat einen guten Überblick nicht nur über seinen persönlichen Versicherungsbedarf, sondern auch über den italienischen Versicherungsmarkt und über die günstigsten Angebote in den jeweiligen Versicherungsbereichen.
Damit erspart man sich das mühevolle Einholen von Informationen und das schwierige, für den Laien fast unmögliche Vergleichen der einzelnen Angebote untereinander.
Hier ein Beispiel:
Der Antragsteller ist Arbeitnehmer, zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt, hat ein Wohnbaudarlehen laufen, Frau und Kinder zulasten lebend.
Als notwendige Risikoabdeckung für diesen speziellen Fall gibt der Computer folgendes an:
erste Priorität haben: eine private Haftpflichtversicherung für die ganze Familie, eine Versicherung gegen bleibende Invalidität durch Unfall und durch Krankheit und eine Ablebensversicherung (außer wenn genügend Ersparnisse vorhanden sind). Empfehlenswert aber nicht unbedingt notwendig ist außerdem eine Rechtsschutzversicherung. Diese Risiken sollte sich der Arbeitnehmer also unbedingt per Versicherung abdecken lassen.
In den Versicherungscheck miteinbezogen werden auch die zu Lasten lebenden Personen, sowie der jeweilige Ehepartner, die Partnerin.
Wie komme ich zu meinem persönlichen Versicherungscheck?
Um die Dienstleistung Versicherungscheck in Anspruch zu nehmen, können interessierte Konsumentinnen und Konsumenten folgende Wege beschreiten:
1) Das entsprechende Formular ausfüllen und an den Verein Robin-ONLUS, Postfach 102 in Bozen schicken. Das Formular liegt bei der VZS am Hauptsitz in Bozen, bei deren Außenstellen bei den Sozialsprengeln in Meran, Brixen, Bruneck, Sterzing und Klausen, sowie beim Verbrauchermobil auf.
2) Das entsprechende Formular auf der Homepage der VZS ausfüllen (www.verbraucherzentrale.it).
Gleichzeitig ist eine Einzahlung oder Überweisung von € 27 auf das Postkontokorrent Nr. 31627516 zu tätigen. Sobald die Zahlung eingelangt ist, wird der persönliche Versicherungscheck durchgeführt. Das Ergebnis wird dem/der Kunden/Kundin auf dem Weg der Anfrage - per Post oder per Email - zugesandt. Über den Versicherungscheck hinaus haben die Mitglieder auch Anrecht auf einen Dienst für Schadensfälle. •

Aktuell

Weihnacht und Kommerz

Die ruhige Zeit ist wieder da, die Zeit der Erwartung, der Verinnerlichung, des Gedenkens an den Sinn des Seins, unserer Einbettung in die Gemeinschaft und unsere Haltung und Mitbeteiligung darin. Da huschen so verschiedene Bilder aus Erinnerung und Erlebnis vorbei, die da tatsächlich ernsthaft zu denken aufgeben, was wir Menschen denn wirklich aus der Gemeinschaft, aus unserem Umfeld, aus unserem Willen der Mitgestaltung gemacht haben. Wie nett und hilfsbereit sind wir denn zueinander, wie viel Anteilnahme erleben wir in Zeiten der Schwierigkeiten, der berechtigten Bemühungen um Gerechtigkeit in Existenz, Anerkennung, Beteiligung an der Wertschöpfung, Zugang zu den Annehmlichkeiten des Lebens usw.? Wieviel tragen wir, jeder von seiner Warte, seiner Position und seinen Möglichkeiten aus zur angemessenen, wohligen Befindlichkeit von Einzelnen, Familien, Gemeinschaften bei? Wie (zu) oft sind wir nur uns selbst der Nächste?
In der Tat ist die Vorweihnachtszeit alles andere als einleitend beschrieben. Hast, Geschäftigkeit, Lautstärke in Werbung und Kampf um Absatz und Konsum, Auslagerung der Handelstätigkeit auch in die Vielzahl der Christkindlmärkte, wo auch im Namen des armen, frierenden Jesulein mit Glühwein und Jägertee und den verschiedensten Weihnachtsliedern , meist gleichzeitig aus allen Richtungen, möglichst alle Sinne für Kauf und Konsum von Folkloreartikeln bis Hauspatschen, von Zelten bis Andenkenkitsch und vieles andere eingespannt werden.
Es ist ja bewunderswert, wie Kaufleute und besonders ihre Mitarbeiter diese Superbelastung, auch in durchgehenden Zeitabschnitten und unter Hintanstellung aller ihrer berechtigten, persönlichen Ansprüche für sich und ihre Familie, auch Weihnachten zu feiern, überstehen. Wir haben die kaufmännischen Angestellten besonders hervorgehoben, nachdem sie im Vergleich für den trotzdem vollen Einsatz, aber auch eine bescheidene Beteiligung am Gewinn des Weihnachtsgeschäftes, nämlich nur ihren fixen Lohn, haben. Und das nicht einmal im aktuellen Ausmaß, nachdem wir Gewerkschaften seit rund zwei Jahren schon um die Erneuerung des Landeszusatzvertrages kämpfen und seitens des Kaufleuteverbandes kaum Anerkennung der unzweifelhaft wertvollen und höchst qualifizierten, treuen Leistung der Mitarbeiter, ja im teuren Südtirol, sogar Verweigerung der Auszahlung der im schon verfallenen Vertrag vorgesehenen Leistungszulage erfahren.
Pünktlich ausbezahlt wird das Weihnachtsgeld, damit es ja vollständig und mehr noch ins Weihnachtsgeschäft wieder einfließt. Und für die Lehrlinge, wo wir für die Kaufleute günstigeren Lösungen zugestimmt haben, werden nur die Vorteilsbedingungen angewandt, bei Erfüllung der zusammenhängenden Pflichten hört man einfach schlecht. Das alles ist ein schriller Widerspruch zur produzierten, feierlichen Weihnachtsstimmung im Lichterglanz und Glockenklang, aber auch zum vertagten, außerordentlichen Übereinsatz der Mitarbeiter im Weihnachtsgeschäft mit verweigertem, erneuertem Landeszusatzvertrag. Gerade der Kaufmann und Dienstleister erbringen eine Leistung aufgrund eines Kaufvertrages. Von dieser Praxis her müssten sie eigentlich den natürlichen Respekt und Gerechtigkeitssinn haben, dass die Mitarbeiter vorrangig aufgrund eines gültigen, laufenden Vertrages die vereinbarte Leistung erbringen und dafür korrekt entlohnt werden. Mit Hoffnungen und Zukunftserwartungen kann man sich wirklich nichts kaufen. Es müsste auch zum Prestige der Sparte gehören, vertragsgetreu zu handeln, um der internationalen Kundschaft Korrektheit vorzuführen. Die Südtiroler Arbeiterschaft leidet schon sonst genug an Überhöhung der Lebenshaltungskosten und (T-) Euroumrechnungen. Bringt das Christkind vernünftige Einsicht oder muss nachgeholfen werden? •