Aktuell

Gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit

Schwerpunktthema des Aktionsprogrammes für die Gleichstellung
Gleiches Arbeitsentgelt für Männer und Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit ist Schwerpunktthema des derzeit laufenden Aktionsprogramms der Europäischen Kommission der Rahmenstrategie der Gemeinschaft für die Gleichstellung von Frauen und Männer. Die Umsetzung dieses Grundsatzes erweist sich in der Praxis als ein sehr schwieriges Unterfangen. Den meisten ist es gar nicht bewusst, dass es ein Lohngefälle gibt, das Problem wird somit gar nicht als solches wahrgenommen und erkannt, es findet auch keine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Gründen und Ursachen statt. Somit müssen erhebliche Anstrengungen in der Sensibilisierung des geschlechtspezifischen Lohngefälles gemacht werden, damit dies als Problem überhaupt erkannt und entsprechend reagiert wird.
Auf EU-Ebene verdienen Frauen im Durchschnitt um 25 Prozent weniger als Männer, was bedeutet, dass ein übergroßer Anteil der Niedriglohnbezieher Frauen sind im Unterschied zu den Männern, die in übergroßer Anzahl die bestbezahlten Jobs besetzen. Dies ist auch bei uns in Südtirol nicht anders, die jährlichen Statistiken über den Anteil der Frauen und Männer als Erwerbstätige nach hierarchischer Position Aufschluss genug darüber geben.
Die verschiedenen Ursachen führen nur als Kontext betrachtet zur Lohndiskriminierung, eine Ursache allein reicht dafür nicht aus. Das Lohngefälle mag einerseits ein Spiegel der ungünstigeren Position der Frau am Arbeitsmarkt darstellen, andererseits aber auch die geringere Wertschätzung der typischen Frauenarbeit in der Gesellschaft verdeutlichen. Neben dem Alter, Bildung, Tätigkeitsbereich, Voll- und Teilzeitarbeitsvertag und berufliche Karriere scheint das eigentliche Problem die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktteilung als Ursache für das Lohngefälle zu sein. Frauen und Männer üben auf Grund ihres Geschlechts unterschiedliche Tätigkeiten aus, was zu einer beruflichen Segregation führt und dies wirkt sich unmittelbar auf die Lohnunterschiede aus. Frauen arbeiten hauptsächlich im Dienstleistungssektor, wo sich ihre Haupttätigkeit als Dienst an Dritte richtet und ihre sogenannten weiblichen Fähigkeiten als Leistung genutzt werden. Das Gehalt repräsentiert den Wert einer bestimmten Tätigkeit einer Person, die diese Tätigkeit ausübt. Werden bei einer solchen Bemessung bei Männer und Frauen die gleichen Maßstäbe genutzt, berufliche Qualifikation und Berufserfahrung gleich gewürdigt, Verantwortung bei Mann und Frau gleich gewichtet? Das größte Problem scheint aber die Feststellung einer gleichwertigen Tätigkeit, wenn der Vergleich zwischen typischen weiblichen und männlichen Tätigkeiten gezogen werden muss. Wer entscheidet über den gleichen Wert, wenn es keine vergleichbaren Beispiele gibt?
Im letzten Jahrhundert hat sich für die Frauen einiges verbessert, vom Ziel der absoluten Gleichstellung sind wir aber noch weit entfernt. Es müssen endlich klare Vereinbarungen auf politischer Ebene getroffen werden, so dass die gesetzlichen Bestimmungen über die Diskriminierungsverbote konkret umgesetzt werden. •

Aktuell

Richtig versichert?

Seit kurzem bietet die VZ gemeinsam mit dem Verein Robin eine neue Dienstleistung an, den sogenannten Versicherungscheck. Wer wissen will, welches sein tatsächlicher Versicherungsbedarf ist, gibt seine Daten in ein Computerprogramm ein und erhält daraufhin Auskunft über sein persönliches Risiko und den daraus abgeleiteten Versicherungsbedarf.
Versicherungscheck berechnet optimales Versicherungsprofil
Autoversicherung, Haftpflichtversicherung oder Lebensversicherung: rund 1.320 Euro gaben 2001 die Bürger in Italien für Versicherungen aus. Dennoch sind viele Menschen keineswegs gut versichert, denn sie haben sich – unerfahren und schlecht beraten - falsch oder bei zu teuren Gesellschaften abgesichert.
„Bin ich, so wie ich versichert bin, auch wirklich abgesichert?"
„Zahle ich nicht etwa zu viel Autoversicherung?"
Hätte ich die Police mit dem unverständlichen Text doch nicht unterschreiben sollen?"
Stimmt das Großgeschriebene mit dem Kleingedruckten überhaupt überein?"
Habe ich die Klauseln richtig verstanden oder nicht?"
Mit solchen und anderen Fragen sind Versicherte heute allein gelassen.
Schon in der ersten Tagen hat die neue Dienstleistung der Verbraucherzentrale daher großes Interesse hervorgerufen. Arbeitnehmer, Selbständige und Freiberufler haben ihr Risiko abchecken lassen. Die ersten Ergebnisse werden dieser Tage an die Antragsteller zurückgeschickt oder -gemailt.
Der Informationsbrief erklärt in ausführlicher und leicht verständlicher Weise die verschiedenen Polizen, wobei jede einzelne auch in der Bandbreite der Risikoabdeckung erläutert wird.
Außerdem listet der Check auch die in den jeweiligen Sparten günstigsten Gesellschaften auf, die unterschiedlichen Leistungen, die Höhe der Prämien und die wichtigsten Konditionen in den einzelnen Verträgen.
Wer sich den Infobrief aufmerksam durchliest, hat einen guten Überblick nicht nur über seinen persönlichen Versicherungsbedarf, sondern auch über den italienischen Versicherungsmarkt und über die günstigsten Angebote in den jeweiligen Versicherungsbereichen.
Damit erspart man sich das mühevolle Einholen von Informationen und das schwierige, für den Laien fast unmögliche Vergleichen der einzelnen Angebote untereinander.
Hier ein Beispiel:
Der Antragsteller ist Arbeitnehmer, zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt, hat ein Wohnbaudarlehen laufen, Frau und Kinder zulasten lebend.
Als notwendige Risikoabdeckung für diesen speziellen Fall gibt der Computer folgendes an:
erste Priorität haben: eine private Haftpflichtversicherung für die ganze Familie, eine Versicherung gegen bleibende Invalidität durch Unfall und durch Krankheit und eine Ablebensversicherung (außer wenn genügend Ersparnisse vorhanden sind). Empfehlenswert aber nicht unbedingt notwendig ist außerdem eine Rechtsschutzversicherung. Diese Risiken sollte sich der Arbeitnehmer also unbedingt per Versicherung abdecken lassen.
In den Versicherungscheck miteinbezogen werden auch die zu Lasten lebenden Personen, sowie der jeweilige Ehepartner, die Partnerin.
Wie komme ich zu meinem persönlichen Versicherungscheck?
Um die Dienstleistung Versicherungscheck in Anspruch zu nehmen, können interessierte Konsumentinnen und Konsumenten folgende Wege beschreiten:
1) Das entsprechende Formular ausfüllen und an den Verein Robin-ONLUS, Postfach 102 in Bozen schicken. Das Formular liegt bei der VZS am Hauptsitz in Bozen, bei deren Außenstellen bei den Sozialsprengeln in Meran, Brixen, Bruneck, Sterzing und Klausen, sowie beim Verbrauchermobil auf.
2) Das entsprechende Formular auf der Homepage der VZS ausfüllen (www.verbraucherzentrale.it).
Gleichzeitig ist eine Einzahlung oder Überweisung von € 27 auf das Postkontokorrent Nr. 31627516 zu tätigen. Sobald die Zahlung eingelangt ist, wird der persönliche Versicherungscheck durchgeführt. Das Ergebnis wird dem/der Kunden/Kundin auf dem Weg der Anfrage - per Post oder per Email - zugesandt. Über den Versicherungscheck hinaus haben die Mitglieder auch Anrecht auf einen Dienst für Schadensfälle. •