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Das neue Südtiroler Familiengesetz

Das neue Familiengesetz regelt die Rahmenbedingungen der zukünftigen Familienpolitik in unserem Land mit dem Ziel, die Familien in struktureller Hinsicht besser zu schützen. Das Familiengesetz sieht folgende Schwerpunkte vor: Die Förderung der Kleinkinder bis zu drei Jahren, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten der Familien. Es muss festgestellt werden, dass die finanzielle Seite im Gesetz nicht definiert wurde, die Familien wissen also noch nicht, wie hoch eine eventuelle Unterstützung ausfallen würde. Wir haben uns bei unseren MitarbeiterInnen mit Kindern umgehört, was sie sich erwarten würden.
GISELA BURGER - Mutter von zwei Kindern im Alter zwischen 22 und elf Jahren wünscht sich …
Längere Elternzeit in der Privatwirtschaft oder wenigstens unbezahlter Wartestand.
Mehr freie Tage bei Krankheit des Kindes zur Zeit sind nur die ersten drei Lebensjahre des Kindes ohne zeitliche Begrenzung; vom dritten bis zum achten Lebensjahr gibt es pro Elternteil nur fünf unbezahlte Tage pro Jahr.
Anrecht auf Teilzeit nach Elternzeit (wenigstens für bestimmte Zeit); Momentan müssen viele Vollzeitbeschäftigte kündigen, da sie keine Teilzeitarbeitsstelle erhalten. Der Wiedereinstieg in den Beruf ist danach oft schwierig.
Mehr Tagesmütter und zu günstigerenPreisen; viele Familien können sich heute aus finanziellen Gründen diese Möglichkeit nicht leisten. Viele Eltern hätten Tagesmütter lieber als Kindertagesstätten oder Kinderhorte, da die Kinder in kleineren Gruppen intensiver betreut werden können; Großeltern wären meistens die gefragtestenBetreuer; haben immer seltener Zeit, da sie später in Rente gehen können.
Für das Familiengeld, welches über den Lohnstreifen ausbezahlt wird, ist in der Privatwirtschaft in vielen Fällen um die Ermächtigung des NISF/INPS anzusuchen; die Wartezeiten sind sehr lang; wieso geht es im Öffentlichen Dienst ohne diese bürokratische Hürde?
Es gibt viele verschiedene Familiengelder: Familiengeld Lohnstreifen, Familiengeld Land, Familiengeld Region, Familiengeld Staat; überall andere Voraussetzungen und andere Termine; ein Zusammenführung dieser Gelder wäre eine große Erleichterung für die Familien.
Der Begriff “Alleinerzieher” müsste für alle Leistungen gleich interpretiert werden.
Die Erstwohnung sollte bei allen Leistungen frei sein.

Der Freibetrag von 2.840,51 Euro für zu Lasten lebende Kinder ist sehr niedrig und jahrelang nicht mehr angehoben worden.
Für studierende Kinder bräuchten die Familien mehr Unterstützung, da die Kosten, vor allem wenn die Kinder auswärts wohnen müssen, sehr hoch sind.
CHRISTIAN TRAFOIER - Vater von zwei erwachsenen Söhnen
Ganz Europa befindet sich in Krise, die Arbeitslosigkeit steigt. Es stellt sich die Frage, ob diese Arbeitslosenzahlen das Ergebnis des (unseres) Sparens ist oder sind es die Ergebnisse des Rationalisierens, wie z.B. pensionierte Angestellte nicht mehr ersetzt werden oder die programmlose Erhöhung des Pensionseintrittsalters. Ökonomen und Arbeitgeberverbände sollten sich mit uns Gewerkschaften schnellstmöglich an einen Tisch setzen, denn die soziale Krise wird wohl kaum mit einem „Fingerschnippen“ oder der Einführung von Steuern und Erhöhung der Abgaben abwendbar sein. Wenn Politik und Regierung mit „Reißbrett–Theorien“ reagieren, haben unsere Jugendlichen keine Zukunftsperspektiven. Aus dieser Krise können uns nur Wirtschaftswachstum und eine aktive Beschäftigungspolitik führen. Wegrationalisieren, streichen und beschneiden sind keine Erfolgsfaktoren gegen die Arbeitslosenzahlen. Es wird sich also zeigen, ob unser oberstes Ziel die Reduzierung der Staatsverschuldung sein muss oder Maßnahmen für eine gute, aktive Beschäftigungspolitik. Es sagt uns schon der Hausverstand, dass es ohne garantiertes Einkommen kein Auskommen geben kann. Die Stärkung der Kaufkraft und ein durchdachtes Rentensystem bedeutet eine Absicherung der Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven für die Jugend. Die Euro-Krise und die entsprechenden Turbulenzen auf den Finanzmärkten haben sich einigermaßen beruhigt aber es wäre höchst an er Zeit, sich zur Beschäftigung Gedanken zu machen, wie z.B. eine Beschäftigungsgarantie für junge Arbeitslose oder Schulabgänger, wie sie EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor vorgeschlagen hat. Dabei soll die „Jugendgarantie“, allen Jugendlichen künftig innerhalb von vier Monaten irgendeine Form von Beschäftigung garantieren. Millionen von Jugendlichen können sich keine eigene Wohnung leisten; auch wenn das „Hotel-Mamma“ verspottet und belächelt wird, so ist es für die Jugendlichen oft die einzige Möglichkeit ein „Dach über dem Kopf“ zu haben. Es ist schon lange nicht mehr eine Frage des Wollens, sondern es ist inzwischen eine Frage des Geldes und es sich leisten zu können oder nicht.
ROSMARIE KUEN - Mutter einer zwölfjährigen Tochter
Meine Wünsche an das neue Familiengesetz sind folgende:
Freistellung der Eltern bei Krankheit des Kindes bis zum 13. Lebensjahr ( Ende Mittelschule).
Anerkennung der Erziehungszeiten, falls die Mutter nach Ende der Elternzeit das Arbeitsverhältnis nicht beibehalten kann und beim Kind zu Hause bleiben muss ( bis das Kind in den Kindergarten geht bzw. bis zum dritten Lebensjahr).
Unterstützung der Familie für eine Tagesmutter, falls die Mutter arbeiten gehen muss und nicht die Möglichkeit besteht, das Kind im Kinderhort unterzubringen. Dies ist besonders auf dem Lande ,sprich in den Dörfern der Fall.
Sommerbetreuung für die Kinder im Pflichtschulalter.
Anhebung der Einkommensgrenze für zu Lasten lebenden Kinder bzw. Studenten.

Verbrauchertelegramm
VZS vergleicht Kredite für Erstwohnungen

Nachfrage sinkt, Spreads steigen weiter

Im 3. Trimester 2012 wurden im Vergleich zu selben Zeitraum des Vorjahres deutlich weniger Darlehen ausgeschüttet: -51,65 Prozent auf gesamtstaatlicher Ebene. Während die Referenzparameter für die kurzzeitigen Zinssätze (Euribor) absolute Tiefstwerte verzeichnen, praktizieren die Banken gleich hohe oder sogar höhere Aufschläge. Im Vergleich zur letzten Erhebung (Juni 2012) haben einige Banken die Spreads erneut um 0,20-0,30 Punkte angehoben. Andere Banken wiederum, vor allem große nationale Bankengruppen, hatten die Spreads bereits überdurchschnittlich angehoben, auf teilweise mehr als vier Prozentpunkte. Ein „guter“ Spread läge heute bei 2,5 Prozent, auch wenn fast alle verglichenen Angebote eine Zinssatz-Untergrenze von drei Prozent bei variablen Darlehen vorsehen. Unter den besten Angeboten für fix verzinste Darlehen auf 20 Jahre platzieren sich die Raiffeisenkasse Bruneck, die Südtiroler Sparkasse und die Südtiroler Volksbank, alle mit etwa fünf Prozent. Interessant ist auch das Angebot der Tiroler Sparkasse mit 4,45% fix auf 10 Jahre und Euribor 3M ohne Rundung +2,25 Prozent für den Rest der Laufzeit.
Bei den variablen Darlehen auf 20 Jahre gehen die Angebote von 2,80% der Südtiroler Volksbank (bestes Angebot) bis 4,70 Prozent von Unicredit: ein unglaublicher Unterschied. Mehrere Banken (Raiffeisenkassen, BTB, Südtiroler Sparkasse) bieten Angebote um etwa drei Prozent.
Alle Details des Vergleichs auf www.verbraucherzentrale.it sowie in unseren Beratungsstellen.