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Lehrer wehren sich

In den letzten Wochen war die Lehrerschaft einigen Angriffen von Seiten der Politik ausgesetzt. LR Widmann erklärte öffentlich (Dolomiten, 15.10.2012), Lehrer sollten endlich für die gesamte Zeit, für welche sie bezahlt werden auch arbeiten. Äußerungen wie diese zeigen nicht nur die geringe Wertschätzung der Berufskategorie sondern auch eine peinliche Unkenntnis der Arbeit und Arbeitsverträge derselben. LR Widmann scheint nicht zu wissen, dass die von ihm angesprochene Minutendifferenz zwischen der Unterrichtsstunde von 50 Minuten und der Arbeitsstunde von 60 Minuten von allen Kollegen und Kolleginnen eingebracht wird! Hierfür gibt es im Kollektivvertrag eine Bestimmung, welche das Einbringender genannten Differenz von 10 Minuten genau regelt: Lehrerinnen und Lehrer beaufsichtigen die Schüler vor und nach dem Unterricht, während der Pause, in der Mensa und begleiten sie bei vielen Lehrausgängen, Ausflügen und mehrtätigen Lehrfahrten und bekommen dafür keine einzige Arbeitsstunde angerechnet.
Fakt ist, dass die Unterrichtsstunden nicht einmal die Hälfte der Arbeitszeit vonLehrpersonen ausmachen. Die Unterrichtsstunden müssen vor und nachbereitet werden, Arbeiten müssen korrigiert werden, es gibt wöchentliche Sitzungen an denen alle Lehrpersonen teilnehmen und auch Fortbildungen, welche zum Berufsbild gehören. Durchschnittlich kommen alle Lehrpersonen auf mindestens ca. 38-40 Arbeitsstunden pro Woche. Die Tatsache, dass Lehrpersonen nicht wie andere Berufskategorien ihre gesamt Arbeitszeit am Arbeitsplatz ableisten (viele von ihnen wären froh, wenn sie an ihrer Schule einen angemessenen Arbeitsplatz mit PC und allen notwendigen Materialen besäßen) darf nicht zur Anschuldigung führen, sie würden überhaupt wenig arbeiten.
Im Jahre 2006 hat die Landesregierung eine Studie zur Arbeitsbelastung der Lehrer in Auftrag gegeben. Als genau diese Studie ergeben hat, dass Lehrer mehr als „nur“ 38 Stunden arbeiten, da hat man die Studie ignoriert und weggesperrt. Aus diesen und anderen Gründen haben die Fachgewerkschaften des Bereiches Schule zusammen mehrere Aktionen gestartet; diese reichen von einer Unterschriftenaktion, über Eingaben bei der Gesetzgebungskommission bis zur Mobilisierung aller Kolleginnen und Kollegen und Freunde der Berufsklasse. Am 22.11.2012 riefen die SSG alle Kolleginnen und Kollegen dazu auf, abends und am Wochenende dem Landesrat zwischendurch eine E-Mail zu schreiben, gerade dann, wenn sie Arbeiten korrigieren bzw. für die Schule arbeiten. Als Landesrat für Personal sollte Herr Widmann ruhig wissen, wann „sein Personal“ arbeitet.

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Neuerungen in der SSG

Neue Vorsitzende

Die bisherige Vorsitzende Heidi Frötscher ist seit 1. September in Pension/Teilzeit und steht nun grundsätzlich nur mehr für die Hälfte der Arbeitszeit der Gewerkschaft zur Verfügung. Der Vorstand hat die Arbeitsweise innerhalb der SSG neu organisiert und die Zuständigkeitsbereiche neu verteilt. Neue Vorsitzende ist Petra Nock. Dank an Heidi Frötscher für die jahrzehntelang geleistete Arbeit.