Metall
Vorankündigung

9. Gewerkschaftstag ASGB-Metall

Die Fachgewerkschaft ASGB-Metall hält am 15. Oktober 2005 um 9.00 Uhr auf der Haselburg in Bozen ihren 9. Gewerkschaftstag ab.
Es steht folgende Tagesordnung zur Behandlung an:
1. Eröffnung und Begrüßung durch den Landesobmann Oswald Angerer,
2. Grußworte der Gäste;
3. Referat zum Tagungsmotto (wir noch festgelegt);
4. Tätigkeitsbericht des Landessekretärs Serafin Pramsohler;
5. Behandlung und Verabschiedung von Anträgen und Resolutionen;
6. Wahl der Vorstandsmitglieder
7. Wahl der Rechnungsprüfer;
8. Abschluss der Tagung um ca.13.00 Uhr.
Das Duo Sanin-Prantl sorgt für die nötige Auflockerung. Wir laden alle Mitglieder unser Gewerkschaft Metall ein, an diesem Gewerkschaftstag teilzunehmen.

kommentar
Georg Pardeller

Ohne Ziele keine Zukunft

Die Zukunftschancen unseres Landes müssen gesichert werden. Es ist notwendig, mutig in die Zukunftsfähigkeit Südtirols zu investieren. Die Prioritäten müssen daher lauten: Förderung von Wachstum für Beschäftigung und mehr und bessere Bildung. Die Investitionen müssen in Zukunft noch stärker auf die Schwerpunktbereiche Bildung und Arbeit konzentriert und in diesen Feldern optimiert werden. Die zur Verfügung stehenden Finanzmittel sind konsequent einzusetzen, um unser Land in den genannten Schwerpunktbereichen fortzuentwickeln. Durch Investitionen in die Infrastruktur und die Wissensgesellschaft wird nicht zuletzt auch der Wirtschaftsstandort Südtirol für Investoren attraktiver gestaltet. Wichtiges Ziel muss es sein, Innovationen zu fördern und dauerhafte Subventionen abzubauen.
Die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen ist dabei ein weiteres wichtiges politisches Ziel. Nur Unternehmen können nachhaltig neue Arbeitsplätze im ersten Arbeitsmarkt und somit Wohlstand für breite Schichten der Bevölkerung schaffen. Die öffentliche Hand kann nur subsidiär durch ein wirtschaftsfreundliches Klima, wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen und einzelne finanzielle Direktförderungen dieses unternehmerische Handeln unterstützen. Wirtschaftspolitik muss deshalb gemeinsam mit der Wirtschaft und den Arbeitnehmern gestaltet werden.
Eines darf dabei nicht übersehen werden: Unsere Sozialpolitik schafft Gemeinschaft. Sozialpolitik in Südtirol steht dafür, dass der Zusammenhalt in unserem Land weiter gestärkt wird: Tendenzen zur Entsolidarisierung und andere Formen der Ausgrenzung sind ebenso wenig hinzunehmen wie das Auseinanderdriften der Generationen. Wir müssen den Reformbedarf der sozialen Sicherungssysteme erkennen. Unser Ziel muss eine gerechte Belastung entsprechend der Leistungsfähigkeit sowie die Nachhaltigkeit der sozialen Sicherung sein.
In einer Zeit des sozialen und kulturellen Wandels gewinnt das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger für den Nächsten und für die Allgemeinheit eine besondere Bedeutung. Es geht darum, eine Gemeinschaft zu erhalten, in der die Menschen auch weiterhin selbst die Initiative ergreifen, unser Land sozial gerechter, humaner und lebenswerter zu machen. Vereine, Verbände und Gewerkschaften sind Orte der Gemeinschaft, der persönlichkeitsbildenden Jugendarbeit und der mitmenschlichen Hilfe. Es gilt, die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement der Menschen weiter zu verbessern, um Ehrenamt, Nachbarschafts- und Selbsthilfe zu stärken.
Wäre es nicht angebracht, diesbezügliche Weiterbildungsangebote noch stärker auszubauen, eine Kultur der Anerkennung zu entwickeln und bürokratische Hemmnisse zu beseitigen?
Warum denken wir nicht darüber nach, neue Beteiligungsformen für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, nachdem die Beteiligung junger Menschen die Innovationskraft für die gesellschaftliche Entwicklung sichert?
Warum sollen im Ehrenamt erworbene Qualifikationen, die sich oft positiv auf die berufliche Tätigkeit auswirken, nicht auch bei der Einstellung und in Zeugnissen von Bewerberinnen und Bewerbern berücksichtigt werden?
Auf diese und andere Fragen gilt es, auf wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Ebene eine Antwort zu finden.