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So „sparen" Italiens Politiker

Italiens Politik gelobte Einsparungen. Derweil genehmigen sich die Senatoren einen Teller Nudel um 87 Cent, Silvio Berlusconi noch kurz vor seinem Abgang 33 neue Mitarbeiter und das Verteidigungsministerium 19 neue Maseratis. Was hat uns Berlusconi in den letzten Wochen seiner Präsidentschaft doch alles versprochen. Jetzt sei Schluss mit der Verschwendung, jetzt werde reformiert und gespart.
Ein paar Beispiele gefällig, die das Gegenteil beweisen?
Beispiel Menükosten
Im Internet kursiert das Foto eines Kassabeleges aus dem Senatsrestaurant, ausgestellt am 19. Oktober 2011 also satte zwei Monate nach den Beteuerungen von Senatorsquästor Angelo Cicolani, die Spottpreise im Senatsrestaurant anpassen zu wollen. Verspeist wurden Nudeln (Trofie) mit Spargeln und Speck für 0,87 Euro, ein Salatteller mit Spinat und Parmesan um 1,75 Euro, eine „Tagliata" (geschnittenes Rindfleisch) mit Rucola für 3,41 Euro, und als Nachtisch Ananas für 0,40 Euro und eine „Torta della Nonna" für 0,77 Euro. Der teuerste Posten ist das Gedeck für 3,91 Euro. Alles in allem ein üppiges Menü für elf Euro, das einem normalen Bürger im Restaurant um die 40 Euro kosten würde.
Eine Preisanpassung von 2010 auf 2011 hat es tatsächlich gegeben: der Salatteller kostet 2011 einen Cent mehr, die Tagliata zwei Cent, das Gedeck gewaltige sechs Cent.
Beispiel Aufnahmestopp im öffentlichen Dienst
Genau jener Minister, Renato Brunetta, der Anfang Oktober in einem Interview mit der Zeitung „Il Foglio" den Abbau von mindestens 300.000 Stellen im öffentlichen Dienst bis 2013 angekündigt hatte, setzte seine Unterschrift unter ein Dekret, mit dem für den Chigi-Palast, zu dem Zeitpunkt noch der Sitz von Silvio Berlusconi, 33 Neuaufnahmen mit unbefristetem Vertrag ermöglicht wurden. Zwölf der 33 Neuaufnahmen betreffen Führungskräfte, womit der Chigi-Palast bei 400 Führungskräften anlangt. Nur Führungskräfte!! Im Chigi-Palast stehen 4.600 Personen auf der Gehaltsliste! Was tun die alle, wo Berlusconi doch stets behauptet hat, der Regierungschef in Italien sei eine schwache Figur? Und wo sie wohl essen gehen?
Beispiel Dienstwagen
Im „Corriere della Sera" lässt sich nachlesen, dass das Verteidigungsministerium 19 gepanzerte Maserati angekauft hat. Wie war das noch mal mit den Kleinwagen und wozu Maserati? Geht's im Maserati in den Krieg? Die Autos seien schon 2008 und 2009 bestellt worden, beeilte sich Verteidigungsminister Ignazio La Russo zu betonen. Als ob das eine Rechtfertigung für 19 gepanzerte Maserati wäre! La Russa ist sich jedenfalls keiner Schuld bewusst. Die Maserati seien günstiger gewesen als die deutschen Autos, führte er ins Feld. Günstiger als welche deutschen Autos, günstiger als ein VW-Golf oder günstiger als ein Porsche? Was das Kesseltreiben solle, fragte La Russa, ganz Italien solle ihm dankbar sein, dass italienische Fahrzeuge gekauft worden seien. Ja, ist nicht ein Fiat Punto auch italienisch?
Beispiel Luftwaffe
Wer in der Wohnung eines Generals oder Admirals putzt und kocht, wird dafür mit 63.327 Euro pro Jahr entlohnt – knapp 4.900 Euro brutto pro Monat, 13 Mal!! Im Rahmen einer Ausschreibung hat die Luftwaffe nämlich für neun Wohnungen und vier Jahre 2.279.798 Euro bereit gestellt, weiß Gian Antonio Stella vom im Corriere della Sera zu berichten.
Noch ein letztes Beispiel, jenes der Brücke über die Meeresenge von Messina: 250 Millionen Euro wurden bereits allein für Machbarkeitsstudien ausgegeben. Würde das Projekt jetzt gestoppt, was gar nicht so unrealistisch ist, müsste der italienische Staat noch einmal 500 Millionen Euro Strafgebühr drauflegen. Ist eh nur Steuergeld!!
So genüsslich wie nie zuvor, breiten die Medien den Verschwendungssumpf aus, in dem Italien zu versinken droht. Die Politikerkaste scheint es nicht zu kümmern. Sie scheint sich – bis auf wenige Ausnahmen – gar nicht einmal dafür zu schämen.
Quelle: Südtiroler Wirtschaftszeitung - Christian Pfeifer
Es ist zu hoffen, dass der neue Ministerpräsident Mario Monti ernst macht und Maßnahmen in die Wege leitet die dazu dienen, die Verschwendung zu unterbinden und die Politiker endlich in die Schranken zu weisen.

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Erfahrungsberichte unserer jungen MitarbeiterInnen

Silvia Mair
Liebe LeserInnen, mein Name ist Silvia Mair. Seit knapp einem Jahr bin ich Mitarbeiterin des ASGB im Sitz Meran. Dort habe ich einen ersten Einblick in die verschiedensten Tätigkeitsbereiche unserer Gewerkschaft bekommen. Den Großteil meiner Erfahrungen durfte ich im Bezirksbüro sammeln, wo ich durch die Unterstützung meiner Arbeitskollegen im direkten Kontakt mit den Mitgliedern das umsetzen konnte, was mir in den zahlreichen Schulungen beigebracht wurde. Dazu zählen in erster Linie die Dienstleistungen des Patronats, die Abfassung von Steuererklärungen und arbeitsrechtliche Auskünfte. Auf neue Herausforderungen freue ich mich bereits!
Thomas Mair
Vor ungefähr drei Jahren begann ich meine Arbeit im ASGB-Bezirksbüro Brixen. Dabei wurde mir sehr schnell klar, dass ich mich für eine sehr interessante und abwechslungsreiche Arbeit entschieden habe. Besonders gefällt mir dabei der tägliche Umgang mit unseren Mitgliedern, wodurch jeder Arbeitstag seine eigenen Herausforderungen und Begebenheiten hat. Dabei habe ich in diesen drei Jahren menschlich und sozial sehr viel dazu gelernt. Außerdem bin ich sehr gespannt welche Erfahrungen diese Arbeit für mich in Zukunft noch bereit hält.
Elisa Ros
Mein Name ist Elisa Ros, ich bin 19 Jahre alt und arbeite seit Anfang November beim ASGB in Bozen. Ich habe im Juli meinen Abschluss am Pädagogischen Gymnasium in Brixen absolviert. Für die Stelle im ASGB habe ich mich beworben, da ich der Ansicht bin, dass Gewerkschaften heutzutage ein wichtige Stütze unserer Gesellschaft sind. Gewerkschaften vertreten die Interessen der Arbeitnehmer und sorgen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Ich arbeite derzeitig am Empfang und bin für den Telefondienst zuständig. Meine Arbeit am Empfang ist vielfältig und abwechslungsreich, da ich stets mit Menschen in Kontakt bin.
Seeber Fabian
Ich arbeite nun seit gut drei Monaten beim ASGB im Bezirksbüro Bruneck und konnte schon in vielen Bereichen erste Kenntnisse erlangen. Die Arbeit erweist sich stets als sehr abwechslungsreich und interessant, denn neben der Tätigkeit im Büro konnte ich auch bei einigen Betriebsversammlungen im Metallsektor und bei der Vorstellung des Lehrlingskalenders in der Berufsschule mit dabei sein und dort neue Erfahrungen sammeln. Auch die Mitarbeit in der Jugendorganisation des ASGB bereitet mir viel Freude und ich hoffe, dass wir in Zukunft noch viele Aktionen starten können, um die jungen Arbeitnehmer des Landes noch besser zu unterstützen.
Alexandra Egger
Seit ungefähr eineinhalb Jahren bin ich beim ASGB als Sekretärin für die ASGB-Jugend tätig. Meine Aufgabe dort ist es jungen Menschen die Wichtigkeit der Gewerkschaft in der heutigen Zeit näher zu bringen; jedoch ist das nicht immer leicht. Diese Arbeit verlangt viel Geduld und Ideenreichtum, jedoch wird sie nie langweilig da ich ständig Neues lerne und die Möglichkeit habe viele interessante Menschen kennen zu lernen. Das tolle an der Arbeit beim ASGB ist, dass ich Teil eines großen Teams bin, das die Herausforderungen der Gewerkschaftsarbeit gemeinsam meistert.
Niedermair Michael
Ich begann meine Arbeit für den ASGB am 1.Dezember 2010 im Bezirksbüro Meran, wo ich schon nach den ersten Wochen merkte, wie vielseitig diese Arbeit ist. Seit Januar 2011 ist mein Arbeitsplatz im Bezirksbüro Schlanders. Durch Schulungen und interne Kurse konnte ich mir wichtige Grundlagen aneignen, welche mit der Zeit durch die Praxis ausreiften. Äußerst wichtig fand ich die Betriebsversammlungen in den verschiedensten Betrieben, an denen ich mit den Fachsekretären der Industriegewerkschaft teilgenommen habe. Im Laufe des Jahres konnte ich mich gut in diese sehr abwechslungsreiche Tätigkeit einarbeiten und freue mich auf die zukünftige Arbeit im ASGB.
Yvonne Gabbia
Ich arbeite nun seit drei Monaten im ASGB und bin Mitarbeiterin des Patronats Bozen und der ASGB-Jugend. Die Patronatsarbeit ist eine sehr vielschichtige Arbeit, da ein Patronat die unterschiedlichsten Dienstleistungen anbietet. Jeden Tag kommen zahlreiche Personen mit den verschiedensten Anliegen und Bitten. Was mir an dieser Arbeit besonders gefällt ist, dass man eng mit Menschen zusammenarbeitet und die Möglichkeit hat anderen zu helfen. In meiner Tätigkeit als ASGB-Jugend Vorsitzende kann ich hingegen eigene Ideen einbringen, um auf die Probleme der Jugendlichen aufmerksam zu machen.