Gesundheitsdienst
Zweisprachigkeit an Südtirols Krankenhäusern
Die Fachgewerkschaft ASGB-Gesundheitsdienst nimmt Stellung zu den in den Medien erschienenen Artikel zur Zweisprachigkeit im Gesundheitsbetrieb.
Nachdem eine Polemik um zwei Fälle entstanden ist, wo italienische Patienten Probleme mit ihrer Muttersprache hatten, wollen wir feststellen, dass andererseits von Seiten der Patienten deutscher Muttersprache eh schon hingenommen wird, dass die Mehrheit der Befunde in italienischer Sprache abgefasst sind, und auch Visiten oftmals nicht in der deutschen Muttersprache durchgeführt werden. Dieser Zustand ist vor allem im Krankenhaus Bozen bekannt, wo durch die Anstellung von vielen ÄrztInnen und PflegerInnen mit Werksvertrag die Pflicht zur Zwei?-sprachigkeit umgangen wird. Außerdem sind viele Dienste ausgelagert und auch dort ist die Zwei?sprachigkeit nicht mehr garantiert. Die Fachgewerkschaft ASGB-Gesundheitsdienst bestätigt die Wichtigkeit der Zweisprachigkeit im Sanitätsbetrieb. Es muss ein Recht der Patienten sein, sich im Krankenhaus und im Verkehr mit den Gesundheitsdiensten in der eigenen Muttersprache verständigen zu können.
Der ASGB-Gesundheitsdienst begrüßt die Initiative des Assessorates für Gesundheitswesen, dem mittels Werkvertrag angestellten Personal - das nicht im Besitz des Zweisprachigkeitsnachweises ist – Kurse anzubieten, um sie auf die Zweisprachigkeitsprüfung vorzubereiten. Denn nur durch den Nachweis ist eine unbefristete Aufnahme in den Gesundheitsdienst möglich.
Der ASGB-Gesundheitsdienst möchte daher einen Appell an die Landesregierung richten, diese Problematik zukünftig besser im Auge zu behalten.