Landesbedienstete

Lehrerschaft erhält ersten Kollektivvertrag

Nach jahrelangem Tauziehen ist es nun endlich soweit, der Vertragsentwurf über die Neueinstufung und der Arbeitszeit des Lehrpersonals im Landesdienst ist geschnürt und konnte dem Personal zur Abstimmung vorgestellt werden.
Das Ergebnis der Abstimmungen in den Versammlungen war sehr eindeutig, eine große Mehrheit des Personals hat sich für die Unterzeichnung des Vertragsentwurfes ausgesprochen.
Insgesamt waren in den zwölf Versammlungen 594 Personen anwesend, was einem Drittel der gesamten Lehrerschaft im Landesdienst entspricht. Daher können wir vom Ergebnis her von von hohem Beteiligungsquorum sprechen, mit fast eindeutigem Ergebnis. Von den Anwesenden haben 581 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, wobei 580 gültige Stimmen abgegeben worden sind.
Davon haben 518 mit JA gestimmt und 57 mit NEIN.
Es gab sieben Enthaltungen und eine ungültige Stimme

Landesbedienstete
MitarbeiterInnen für die Integration von Schülern mit Behinderung

Für eine ganze Berufsgruppe nur mehr Teilzeitjobs

An die 250 MitarbeiterInnen sind am 9. Juni 2011 zur Versammlung nach Bozen gekommen und haben an der anschließender Kundgebung vor dem Landtag teilgenommen, zu der alle Gewerkschaftsorganisationen aufgerufen haben. Das ist mehr als die Hälfte dieser Berufsgruppe, in der 450 Menschen arbeiten. Sie ist sehr klein, ihre täglichen Verdienste sind aber sehr groß, denn sie kümmern sich tagtäglich in den verschiedenen Bildungsinstitutionen um Kinder und SchülerInnen mit schwerer Behinderung. Unterstützt wurden die MitarbeiterInnen für die Integration vom Arbeitskreis Eltern Behinderter durch die Anwesenheit der stellvertretenden Vorsitzenden Ida Psaier. Auch der Präsident der Direktorenvereinigung stellt sich hinter die Forderungen der MitarbeiterInnen und war bei der Aussprache mit den zuständigen Landesräten dabei. Landesrat Thomas Widmann hat Lösungen versprochen, welche in einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dr. Engelbert Schaller über den Sommer erarbeitet werden sollen. Folgenden Brief mit der Resolution haben alle deutschsprachigen Politiker, einschließlich der Landeshauptmann und der Landtagspräsident erhalten:
„Wie Sie gestern mitbekommen haben, hat vor dem Landtag die Berufsgruppe der Mitarbeiter für die Integration vor dem Landtag gegen ihre prekären Arbeitsverhältnisse protestiert. Es handelt sich dabei um eine kleine Berufsgruppe im Landesdienst. Im deutschsprachigen Bereich arbeiten zurzeit 333 Personen, die sich 222 Stellen teilen müssen, mit dem Ergebnis, dass sich heute schon über 70% mit einer Teilzeitarbeit zufrieden geben müssen. Es sind vor allem Frauen, die sich um das Wohl der Schwächsten in unserer Gesellschaft kümmern und zwar um die Schüler und Schülerinnen mit schwerer Behinderung in den verschiedenen Bildungseinrichtungen. Ihr Aufgabenbereich ist sehr umfangreich und komplex, trotzdem bekommen sie immer mehr Konkurrenz von den Abgängern der UNI, wie Integrationslehrer und Sozialpädagogen. So wurde ihr Stellenkontingent trotz steigenden Bedarf in den letzten zehn Jahren kaum mehr erhöht, ihr Arbeitsbereich konzentriert sich nur auf einen Schüler und wurde immer mehr eingeschränkt, so dass nun auch die letzten Vollzeitstellen reduziert werden, um mit Neueinstellungen auf weitere Teilzeitjobs den steigenden Bedarf zu decken. Es wurde entdeckt, dass zwei Teilzeitkräfte auf einer Vollzeitstelle viel flexibler einsetzbar sind und größere Leistungen erbringen als eine Person in Vollbeschäftigung. Dies wird schon seit Jahren so praktiziert, langsam aber stetig, obwohl wir schon seit Jahren auf diese unwürdige Situation aufmerksam machen, denn laut unserer Umfrage arbeiten heute schon 60 Prozent unfreiwillig in einem reduzierten Arbeitsverhältnis. Die Auswirkungen auf die Familien und auf ihre Altersvorsorge sind entsprechend entwürdigend. Diese Menschen haben große Existenzängste, sie kommen mit ihrem Einkommen nicht mehr über die Runden – und dies im Landesdienst, wo alle glauben, wie privilegiert man ist.
Ich erlaube mir, die Resolution in der Anlage beizulegen und bitte Sie (weiterhin) um ihre Unterstützung für diese kleine Berufsgruppe, die jeden Tag mit ihrer Arbeit Großes leistet."
Mit freundlichen Grüßen
die Vorsitzende Christine Staffler