Verbrauchertelegramm

Streitfälle mit der Bank? Beharrlichkeit lohnt sich!

Manchmal reicht ein Beschwerdeschreiben nicht aus; man muss mehr unternehmen, um zu seinem Recht zu kommen. VerbraucherInnen tun gut daran, ihre Beschwerden nicht gleich aufzugeben, sondern beharrlich zu sein und alle Instrumente zu nutzen, die Gesetz und Arbeitspraxis den BankkundInnen bieten: Schlichtungsstelle bei der Verbraucherzentrale, Bankenschiedsgericht, Klage. Immer öfter berichten VerbraucherInnen von erfolgreich abgeschlossenen Streitfragen bei berechtigter Beanstandung; dies ist auch dank der Hilfe der VZS möglich.
Hier kurz zusammengefasst der Ablauf einer Reklamation:
1) Beschwerde an das Beschwerdebüro der Bank schicken (Einschreiben mit Rückantwort);
2) die Bank muss innerhalb 30 Kalendertagen antworten (sie kann aber auch nicht antworten);
3) nach 30 Kalendertagen können die VerbraucherInnen sich an die Schlichtungsstelle der VZS wenden, oder alternativ;
4) immer nach 30 Kalendertagen, den Streitfall vor das Bankenschiedsgericht bringen (siehe www.arbitrobancariofinanziario.it).

Verbrauchertelegramm

Italiens Banken kassieren ihre Kunden ab

Die Eu-Kommission in Brüssel prangert erneut die zu hohen Kontogebühren in Europa an. In Italien müssen die Kunden besonders viel für ein Konto bezahlen. Der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Michel Barnier hat Presseberichten zufolge in einem vertraulichen Brief an die europäischen Bankenverbände auf eine entsprechende Erhebung seiner Behörde hingewiesen. Demnach kassieren die Banken in Italien und Spanien besonders heftig ab. Ein Konto hierzulande kostet mit Bancomatkarte, Überziehungszinsen und Telefonbanking jährlich 300 Euro. Deutschland und Österreich liegen mit knapp 100 bzw. 140 Euro im Mittelfeld. In Bulgarien, Portugal und den Niederlanden bekommt man das gleiche um weniger als 50 Euro. Die große Spanne sei ein Hinweis auf Marktversagen, so Barnier. Nachdem sich die horrenden Unterschiede nicht nachvollziehen lassen, liegt es an den Kunden, hier durch einen Wechsel zu den günstigeren Geldinstituten für Abhilfe zu sorgen, so der Tipp der VZS.