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ASGB bei Kundgebung gegen die Regierung Berlusconi in Rom

Am Samstag, 27. November 2010 fand in Rom eine Großkundgebung, organisiert von der größten italienischen Gewerkschaft CGIL statt, an der sich auch eine Delegation des ASGB beteiligte. Die Kundgebung die sich vor allem gegen die dramatischen Zukunftsaussichten der jungen Menschen richtete, wurde von hunderttausenden von Menschen besucht, die gegen die desaströse Regierung Berlusconi protestierten.
Die Entscheidungen der Regierung im Zusammenhang mit dem Haushaltsgesetz, dem Arbeitsrecht und im Sozialbereich sind vor allem für die Zukunft der jungen Menschen nicht tolerierbar.
Die prekären Arbeitsverhältnisse werden nicht stabilisiert, das Rentenalter wird angehoben, im Bereich Schule, Forschung und Universität werden drastische Sparmaßnahmen vorgenommen. Im Bereich des Arbeitsrechtes werden individuelle Arbeitsverträge eingeführt die die hart erkämpften Rechte der Gewerkschaften annullieren. Auf diese Weise werden den jungen Menschen jegliche Perspektiven für ihre Zukunft genommen. Dazu kommt noch das Fehlen von jeglicher wirtschaftlicher Entwicklungspolitik auf Staatsebene, die Betriebe und Unternehmen mussten und müssen mit der Wirtschaftskrise allein fertig werden, was zu dramatischen Auswirkungen im Bereich der Beschäftigung führt, während Beschäftigte und Rentner mit einem drastischen Verlust der Kaufkraft zurechtkommen müssen. Diese schwerwiegenden Umstände werden mittlerweile auch von den Unternehmerverbänden selbst und vom Präsidenten der Banca d'Italia angeprangert.
Die Delegation des ASGB erfreute in Rom mit den ASGB-Fahnen so manche Teilnehmer, es wurde fotografiert und diskutiert und so wurde die Fahrt nach Rom für alle zu einem schönen Erlebnis.

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Allianz für den freien Sonntag

Der Sonntag soll Tag des Ausruhens und der Begegnung sein und bleiben

Nach dem französischen Mittelalterforscher Le Goff ist die Siebentagewoche „die große menschliche Erfindung im Kalender, und von Anfang an bestand ihr Hauptwert darin, dass sie eine regelmäßige Unterbrechung der Arbeit und des Alltags bringt." Die heutige moderne Welt scheint in die Gegenrichtung zu streben. Die großen Handelsketten sind bestrebt, ihre Geschäfte sieben Tage auf sieben offen zu halten, für der Kampf um den Konsumenten ist jedes Mittel recht.
In Südtirol haben sich in den vergangenen Jahren einige Personen und Vertreter von Vereinen zusammengeschlossen, wie dies auch in den deutschsprachigen Ländern der Fall ist, um diese Errungenschaft der Zivilisation zu verteidigen und die Mitmenschen aufzuklären, dass diese jüdisch-christliche Tradition für die Gesellschaft und für die Familie eine der größten Errungeschaft ist. Die Gruppe hat sich „Allianz für den freien Sonntag" genannt, die sich u.a. aus Eugen Runggaldier (als Vertreter des Seelsorgeamtes), Arthur Stoffella, ASGB, sowie Vertreter des KVW, der drei konföderierten Gewerkschaften und anderer Organisationen zusammensetzt. Aber auch die Handelsbranche ist darin vertreten (der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol - HDS hat einen Beobachtungsstatus). Bei einem kürzlich stattgefundenen Treffen haben alle gemeinsam beschlossen, sich gegen eine mögliche Erweiterung der Öffnungszeiten der Geschäfte einzusetzen. Alle zusammen wollen unsere Mitmenschen – gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit - darauf aufmerksam machen, dass der Sonntag für unser Familienleben und unser Wohlbefinden sehr wichtig ist.
Deshalb appellieren die Vertreter der „Allianz für den freien Sonntag" besonders an die Medienvertreter, sich einzusetzen, damit unsere Gesellschaft begreift, dass der Sonntag als gemeinsamer Ruhetag eine Aufwertung unseres Lebens ist. Es mag sein, dass der eine oder andere auch Sonntagsarbeit in Kauf nimmt, weil er momentan Zusatzgeld braucht, aber man muss das Bewusstsein aller stärken, dass der Schutz des freien Sonntags ein wichtiger Dienst für die Gesellschaft ist.
Darum wendet sich die „Allianz für den freien Sonntag" genauso an die Vertreter der Wirtschaft, an die Behörden und Politiker, sich dafür einzusetzen, damit klare Regel geschaffen werden und nicht – wie z. B. in Bozen – neue Bestimmungen zu den Sonntagsöffnungszeiten für 2011 angedacht werden. Gewisse Kreise versuchen Bozen als touristisch bedeutende Gemeinde einzustufen, damit die Geschäfte noch öfters an Sonn- und Feiertagen geöffnet werden können. Es ist für uns alle eine Pflicht, auch die KonsumentInnen zu sensibilisieren, den Sonntag nicht für den Einkauf zu nützen, sondern diesen Tag unserer Freiheit und unserem Wohlbefinden zu widmen.