Handel
EbK prämiert Lehrlinge und Fachschüler

Vinschgaus beste Nachwuchskräfte im Bereich Handel und Verwaltung ausgezeichnet

Auf eine besondere Prämie dürfen sich erstmals ab heuer die besten Lehrlinge und Fachschüler/innen des Sektors Handel und Verwaltung freuen. Mit 500 Euro prämiert die EbK (Bilaterale Körperschaft für Handel und Dienstleistungen) all jene, die am Ende der Schulausbildung eine Endnote von 9,5 und höher aufweisen. Diese Prämie wird jährlich vergeben.
Vor kurzem wurden die Lehrlinge des Bezirks Vinschgau prämiert. An der Landesberufsschule Schlanders erhielten im Rahmen der von Berufsschuldirektor Franz Waldner geleiteten feierlichen Diplomübergabe folgende Absolventen der Gruppe „Verkäufer/innen" die EbK-Prämie:
Sandra Holzknecht aus Kastelbell mit der Endnote 9,7, Kathrin Weithaler aus Schnals mit Endnote 9,6 und Loreto Di Giacomantonio aus Prad mit der Endnote 9,5. Die EbK-Prämie wurde vom EbK-Präsidenten und Fachsekretär der Fachgewerkschaft ASGB-Handel Alex Piras sowie dem Bezirkspräsidenten des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol (hds), Dietmar Spechtenhauser und hds-Bezirksleiter Walter Holzeisen an die drei Lehrlinge übergeben. Weiters erhalten jene Unternehmen eine Prämie im Wert von 2.000 Euro, die das Arbeitsverhältnis des prämierten Lehrlings mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag bestätigen. Das Unternehmen muss zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des neuen Arbeitsvertrages die Beiträge an die EbK sowie Ascom/Covelco seit mindestens sechs Monaten regelmäßig eingezahlt haben.
Die Bilaterale Körperschaft EbK ist eine sozialpartnerschaftliche Einrichtung für den Handels- und Dienstleistungssektor, welche gemeinsam vom hds, vom ASGB und den anderen Gewerkschaften gegründet wurde und verwaltet wird, um gezielte Förderungen und Leistungen für diesen Sektor zu schaffen. Sie bietet den Mitgliedern eine Reihe von Dienstleistungen an, die sich gleichermaßen an Arbeitgeber und Angestellte richten. Weitere Informationen gibt es in den Bezirksbüros des ASGB sowie im Internet unter www.ebk.bz.it.

Metall
10. Gewerkschaftstag ASGB-Metall - 13. November 2010, Haselburg Bozen

Haushalten in Zeiten der Wirtschaftskrise

Unter dem Motto „Haushalten in Zeiten der Wirtschaftskrise" haben sich die Betriebsräte und Vertrauensleute des ASGB-Metall am 13. November 2010 auf der Haselburg in Bozen zur 10. Landesversammlung getroffen. Sepp Hofer, Präsident des Laborfonds und Walther Andreaus, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Südtirol haben in Kurzreferaten zum Tagungsmotto Stellung bezogen.
Der scheidende Obmann Adalbert Tschenett eröffnete den Gewerkschaftstag und begrüßte die Gäste und Delegierte, u.a. den Vorsitzenden des ASGB, Tony Tschenett, den Sekretär der Industriegewerkschaften der SAVT-Aosta, Edy Paganin und die beiden Referenten Josef Hofer und Walther Andreaus.
Der Vorsitzende Tony Tschenett betonte in seinen Grußworten, dass das Motto des Gewerkschaftstages gut gewählt ist. Die Wirtschaft ist auf beiden Ohren taub, wenn es um Lohnforderungen der Gewerkschaften geht und die Politik ist ebenso nur sehr schwer zu bewegen, Steuererleichterungen für Arbeitnehmer zu beschließen. Er bedankte sich beim Obmann Adalbert Tschenett, beim Sekretär Serafin Pramsohler, bei den Vorstandsmitgliedern und Betriebsräten für ihre wertvolle Mitarbeit und wünschte weiterhin viel Erfolg und dem Gewerkschaftstag einen guten Verlauf.
Edy Paganin verwies in seinen Grußworten auf die gemeinsame Aufgabe von SAVT und ASGB, für die Rechte der Arbeitnehmer des Aostatales und Südtirols zu kämpfen. Er verwies auf die jahrzehntelange Freundschaft der beiden autonomen Gewerkschaften und darauf, dass der ständige Kontakt sehr wichtig ist. Er wünschte den Metallern und dem gesamten ASGB für die Zukunft alles Gute.
Der Präsident des Laborfonds, Sepp Hofer betonte in seinen Ausführungen, dass auch in Zeiten der Wirtschaftskrise der Weg zur Altersvorsorge nie verlassen werden darf. Vor fast 15 Jahren wurde der Generationenvertrag zur Sicherung der Rentenzahlungen umgeschrieben, und der Zeitpunkt wo die staatliche Versorgung im Alter nicht mehr ausreichen wird, rückt immer näher. Laborfonds hat mit dem Start vor zehn Jahren einen Grundstock für die Zusatzvorsorge gelegt. Jetzt geht es darum, die jungen Menschen davon zu überzeugen, dass mit wenig persönlichem Aufwand der Aufbau einer Zusatzrente möglich ist, unterstrich Josef Hofer.
Der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Südtirol, Walther Andreaus, hob den Konsumentenschutz hervor, insbesondere in einer Zeit der Informationsflut, die viele Menschen überfordert. Um nicht in unnötige rechtliche und finanzielle Notlagen zu geraten, ist oft gezielte Beratung erforderlich. Gerade in Südtirol, wo vielfach höhere Kosten zu tragen sind als in anderen Regionen Italiens und wo die Lohnentwicklung nicht mit der lokalen Preisentwicklung Schritt hält, muss dem gewerkschaftlichen Gedankengut auch gesellschaftspolitisch ein entsprechender Stellenwert beigemessen werden, betonte Andreaus.
Die Gewerkschaft Metall im ASGB hat bei ihrem 10. Gewerkschaftstag zu mehreren aktuellen Themen Stellung bezogen:
Ein beträchtlicher Teil des Landeshaushalts besteht aus Steuergeldern der Arbeiter und Angestellten. Der Landwirtschaft, dem Tourismus, dem Handel, dem Handwerk und der Industrie sind größere Eigenleistungen abzuverlangen, denn die Finanzierung des Gesundheitswesens und der Sozialpolitik darf nicht nur dem Arbeiter und Angestellten abverlangt werden. Der Steuerföderalismus muss hier in den nächsten Jahren mehr Gerechtigkeit bringen. Um höhere Lebenshaltungskosten als anderswo bestreiten zu können, brauchen die Arbeitnehmer auch einen höheren Lohn. In Südtirol ist die 2. Verhandlungsebene – sei es mit Betriebsabkommen als auch mit Zusatzverträgen auf Landesebene – verstärkt auszubauen, denn die nationalen Mindestlöhne sind unzureichend. Der Fleiß der Südtiroler Arbeiterschaft, die gute Berufsausbildung, die Leistung und die hohe Produktivität muss von der Wirtschaft anerkannt und auch honoriert werden.
Die Politik ist gefordert, den wirtschaftlichen Stellenwert der Betriebe nicht zu unterschätzen und entsprechend gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Alle Beitrags- und Steuerbegünstigungen, die möglich sind, müssen genutzt werden und sind an die arbeitenden Menschen weiterzugeben.
Die im Autonomiestatut verankerten Zuständigkeiten der autonomen Provinz Bozen für das Handwerk dürfen nicht einseitig nur für die Wirtschaft von Vorteil sein. Der Bereich Handwerk ist nur ungenügend und mit einer schwammigen Gesetzgebung vom Bereich Industrie abgegrenzt. Die Politik hat festzulegen, dass Unternehmen und Gesellschaften dann keine Handwerker mehr sind, wenn von einer handwerklichen Tätigkeit, vom Einzelunternehmer und vom Lehrlingsausbilder im Betrieb überhaupt nichts mehr zu spüren ist. Die Leidtragenden sind häufig die Bediensteten, da für sie der ungünstigere Kollektivvertrag Metallhandwerk Anwendung findet. Ohne Skrupel werden die Bediensteten mit den schlechteren Arbeitsbedingungen abgespeist, obwohl über den Landeshaushalt beachtliche Fördergelder auch für diese Handwerksbetriebe fließen. Wir fordern die Politik auf hier tätig zu werden, da unlautere Konkurrenz der Wirtschaft schadet.
Die gewerkschaftlichen Beziehungen sind in manchen Südtiroler Metallbetrieben dringend zu verbessern. Das Arbeiterstatut in welchem grundlegende Rechte verankert sind, gibt es zwar schon seit 40 Jahren, in einigen Betrieben wird die Anwendung aber immer noch mit Füßen getreten. Die gewerkschaftliche Betätigung im Betrieb (Versammlung, Betriebsrat, freie Meinungsäußerung, usw.) darf nicht mit Tricks und Drohungen durch Vorgesetzte unterbunden werden. Mitarbeiter sind Menschen, die sich von ihrem Arbeitgeber Achtung und Würde erwarten. Gute gewerkschaftliche Beziehungen stellen auch für die Betriebe einen Mehrwert dar, der auch wissenschaftlich bewiesen ist.
In den Lehrplänen der Berufsschulen und Oberschulen ist das Arbeits- und Sozialrecht einzubauen, verlangen die Metallarbeiter im ASGB. Dadurch könnte vielen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Problemen in der späteren Wirklichkeit vorgebeugt werden. Prekäre Beschäftigungen und ihre Auswirkungen dürfen von Niemandem totgeschwiegen werden.
Die Gewerkschaft Fim-SGB/CISL wird aufgefordert, die Gleichstellung des ASGB auf allen Ebenen endlich anzuerkennen und zu respektieren. Solche Streitigkeiten fortzuführen ist Vergeudung und Verschwendung pur.
Auch in der Privatwirtschaft sind den berufstätigen Eltern die gleichen familienpolitischen Leistungen zu geben, wie den Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Familie darf sich nicht von der Art des Arbeitsverhältnisses unterscheiden.
Die Regelung der Lehrlingsausbildung ist zu überarbeiten. Die Lehrberufe für unsere Jugendlichen sind mit kürzeren Lehrzeiten attraktiver zu gestalten, und im Metallhandwerk ist die Erneuerung des Landeszusatzvertrages endlich voranzutreiben. Miserable Lohnverhältnisse sind für den Einstieg in einen Handwerksberuf absolut nicht fördernd.
Wahl der Vorstandsmitglieder
Der Vorstand wurde neu gewählt und setzt sich wie folgt zusammen:
Angerer Oswald (Hoppe/Laas)
Berger Engelbert (Driveline AG)
Fink Maximilian (Leitner AG)
Mair Daniela (Leitner AG)
Mairamhof Franz (AL-KO)
Mitterhofer Martin (Driveline AG)
Oberhofer Siegfried (Elektrisola)
Pellegrini Gustav (Leitner AG)
Pfattner Josef (Alupress)
Rossi Silvana (Watts Londa)
Seeber Othmar (Elektrisola)
Stofner Erich (Sinter Metals)
Tasser Franz (Sinter Metals)
Treyer Josef (Durst)
Trezzi Otto (WMH)
Tschenett Adalbert (Hoppe AG)
Wegmann Florian (Alupress).
Wahl der Rechnungsprüfer
Pramstaller Karl und Unterpertinger Hubert wurden als Rechnungsprüfer bestätigt.