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Neue Rentenbroschüre

„Meine Zukunft, meine Rente"

Kann jetzt von unseren Mitgliedern in den ASGB-Büros abgeholt werden.

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Interview mit dem Präsidenten Josef Hofer

10 Jahre Laborfonds

Seit dem Jahr 2000 können lohnabhängig Beschäftigte, deren Arbeitgeber sich in der Region Trentino-Südtirol befindet, mit dem regionalen Zusatzrentenfonds „Laborfonds" für eine finanzielle Absicherung im Alter vorsorgen.
Für den ASGB als Gründungsmitglied des Laborfonds ist dies eine wichtige Errungenschaft, da es entgegen nationalen Bestrebungen, Zusatzrentenfonds nur auf staatlicher Ebene einzurichten, gelungen ist, für die Arbeitnehmer/innen dieser Region einen eigenen Zusatzrentenfonds zu schaffen, mit lokaler und deutschsprachiger Verwaltung (PensPlan Centrum) und mit dem Vorteil, selbst über Grundsätze und Inhalte entscheiden zu können.
Josef Hofer, ehemals Bezirkssekretär des ASGB Pustertal, steht seit 2009 dem Zusatzrentenfonds Laborfonds vor und beantwortet nachfolgend die wichtigsten Fragen, die sich viele zur Zusatzvorsorge stellen.
> AKTIV: Herr Präsident, wird man auch in Zukunft Anrecht auf eine von der öffentlichen Hand gewährleistete Rente haben?
Josef Hofer: Selbstverständlich! Gerade um die Finanzierung der staatlichen Pension auch langfristig garantieren zu können, hat man das öffentliche Rentensystem in den letzten Jahren ja grundlegend reformiert. Es wird also einerseits immer eine staatliche Pension geben, andererseits wird diese künftig bedeutend niedriger ausfallen als heute. Der Grund hierfür liegt in der neuen Methode, wie die Höhe der staatlichen Pension berechnet wird. Vereinfachend gesagt, beruhte diese Berechnung in der Vergangenheit hauptsächlich auf der in den letzten Arbeitsjahren bezogenen Entlohnung. Mit dem neuen System hängt das Ausmaß der Pension hingegen von der Summe der Beiträge ab, die im Laufe des gesamten Erwerbslebens in die staatliche Rentenkasse eingezahlt werden und das wirkt sich eben sehr nachteilig auf die Höhe der Pension aus. In Zukunft muss man sich deshalb nicht mehr nur die Frage stellen: „Wann kann ich in Pension gehen?" sondern auch: „Kann ich es mir leisten, in diesem Moment und zu diesen Bedingungen in Pension zu gehen?"
> AKTIV: Weiß man schon, um wie viel niedriger in Zukunft die staatliche Pension ausfallen wird?
Josef Hofer: Man kann hier keine allgemein gültigen und seriösen Voraussagen machen. Dies gilt insbesondere dann, wenn noch sehr viele Jahre bis zur Pensionierung fehlen. Denken wir beispielsweise an einen heute Zwanzigjährigen. Wie soll man dessen künftige staatliche Pension beziffern, wenn man überhaupt nicht weiß, ob er in den nächsten 40 Jahren laufend in eine staatliche Rentenkasse einzahlen wird, ob er mit 60 oder aber erst mit 67 Jahren in den Ruhestand treten wird, usw.?
Zwei Punkte sind aber sicher: Erstens ist, wer nach dem Jahre 1995 zu arbeiten begonnen hat, von dem neuen Rentenberechnungssystem deutlich mehr betroffen als jemand, der damals bereits zehn oder gar 18 Beitragsversicherungsjahre geltend machen konnte. Wer heute also jünger als 35 Jahre ist, sollte sich unbedingt eine Zusatzrente aufbauen. Zu spüren bekommen – wenn auch weniger – das neue Berechnungssystem aber auch die Älteren: Deshalb sollte sich generell jeder, der das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, die Einschreibung in einen Zusatzrentenfonds überlegen.
Und zweitens gilt bei der Altersvorsorge dasselbe Prinzip wie für viele anderen Aspekte des Lebens: Je früher man anfängt, umso besser. Je früher ich mich in einen Zusatzrentenfonds einschreibe, desto höher fällt meine Zusatzrente morgen aus. Wenn ich mich also schon bei meinem Eintritt ins Berufsleben einschreibe, kann ich in punkto Vorsorge beruhigt in die Zukunft schauen und das unabhängig davon, wie groß die Lücke zwischen meinem Gehalt bei Pensionierung und der staatlichen Pension dann effektiv sein wird.
> AKTIV: Warum ist gerade ein Zusatzrentenfonds so interessant für die Altersvorsorge?
Josef Hofer: Ganz einfach: im Vergleich zu anderen Sparformen bietet ein Zusatzrentenfonds eine ganze Reihe von speziellen Vorteilen, allen voran die verbundene Steuerersparnis. So können die neben der Abfertigung eingezahlten Beiträge bis 5.164 Euro im Jahr vom Einkommen abgezogen werden, die erzielten Renditen werden geringer versteuert als bei anderen Sparformen und weitere Steuervergünstigungen sind bei der Auszahlung der Rentenleistungen bei Pensionierung vorgesehen. Wer dem Laborfonds beitritt, hat zudem Anrecht auf den Arbeitgeberbeitrag, der in den Kollektivverträgen festgelegt ist. Das bedeutet, der Betrieb unterstützt den Arbeitnehmer finanziell beim Aufbau der Zusatzrente, indem er normalerweise nochmals denselben Betrag drauflegt, den der Arbeitnehmer neben der Abfertigung in den Fonds einbezahlt. Und schließlich profitiere ich bei Laborfonds von den sehr niedrigen Kosten im Vergleich zu den so genannten offenen Rentenfonds und anderen Vorsorgeprodukten, die von Banken und Versicherungen angeboten werden.
> AKTIV: Wenn ich mich in den Laborfonds einschreibe, fließt neben dem Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeitrag auch meine Abfertigung in den Fonds ein. Für einige Arbeitnehmer ist das ein „Hemmschuh" für ihre Entscheidung, Laborfonds beizutreten. Was meinen Sie dazu?
Josef Hofer: Es ist richtig, dass das persönliche Konto bei Laborfonds großteils durch die eingezahlte Abfertigung gespeist wird und das ist auch gut so. Dadurch kann sich jeder den Aufbau einer Zusatzrente leisten. Aus seiner eigenen Brieftasche muss das Mitglied so ja lediglich den Beitrag zu seinen Lasten beisteuern und dieser macht durchschnittlich nur ein Prozent vom Lohn aus. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Abfertigung im Zusatzrentenfonds bei Auszahlung wesentlich niedriger versteuert wird als jene, die im Betrieb zurück gelegt wird. Was hingegen die Aufwertung betrifft, wird die Abfertigung im Betrieb fix verzinst, im Zusatzrentenfonds hängt die Rendite hingegen von der Entwicklung der Finanzmärkte ab. Deshalb kann das Mitglied beim Zusatzrentenfonds mittels verschiedener Investitionslinien selbst entscheiden, wie die Geldmittel angelegt werden sollen. Laborfonds bietet unter anderem auch eine so genannte Garantierte Investitionslinie an, die eine Mindestaufwertung von zwei Prozent jährlich in den vorgesehenen Fällen garantiert.
> AKTIV: Mit mehr als 111.000 Eingeschriebenen ist der Laborfonds einer der wichtigsten geschlossenen Zusatzrentenfonds in Italien und selbstverständlich der größte überhaupt im Trentino-Südtirol. Was ist deiner Ansicht nach der Grund für diesen Erfolg?
Josef Hofer: Neben den allgemeinen Vorteilen glaube ich, ist es vor allem das Vertrauen, das die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in uns haben. Nicht umsonst ist Laborfonds der Zusatzrentenfonds, der von den Gewerkschaften, Patronaten und Arbeitgeberverbänden empfohlen wird. Und einen wesentlichen Beitrag zu diesem Vertrauen leisten natürlich auch die guten Renditen, die wir seit zehn Jahren für unsere Mitglieder erwirtschaften. Der ASGB steht von Anfang an hinter dem Projekt und ist einer der führenden Partner, der die Menschen vor Ort über die Notwendigkeit einer Zusatzvorsorge informiert. Ohne die Mitarbeit unserer Partner wäre es unmöglich, so viele Menschen zu erreichen und zu überzeugen, dem Laborfonds beizutreten. Dafür möchte ich mich bei dieser Gelegenheit recht herzlich beim ASGB bedanken.