Landesbedienstete

Erneute Untersuchung zur Befindlichkeit des Kindergartenpersonals

Zusammenhänge zwischen Belastung, Erholung und den soziodemografischen Merkmalen
Der Kindergartenbereich ist immer größeren Veränderungen unterworfen, die Aufwertung zu einer wichtigen Bildungsstruktur ist für die Betroffenen mit sehr viel Mehrarbeit verbunden, die nicht immer sichtbar und somit bewertbar ist. Die Rahmenbedingungen, wie Anzahl der Kinder in einer Abteilung, verlängerte Öffnungszeiten, qualitative nachweisbare pädagogische und didaktische Arbeit fordern vom Personal sehr viel ab, welches sich immer öfters die Frage stellt, wohin führt diese ganze Entwicklung. Ängste, mit diesen Anforderungen auf Grund des Alters oder wegen Gesundheitsbeeinträchtigungen nicht mehr mithalten zu können, beunruhigt das Personal. Psychische Erschöpfungszustände bis zu psychosomatischen Erkrankungen und Stress bedingte Erkrankungen werden uns immer öfters gemeldet. Es scheint, dass der Preis, den die Kindergärtnerinnen und die pädagogischen Mitarbeiterinnen für die Aufwertung ihrer pädagogischen Arbeit zahlen, zu hoch ist.
Daher wiederholen wir im Herbst diese Untersuchung bei Versammlungen für das Kindergartenpersonal und haben dann Vergleichsdaten zur Erhebung, welche von unserer Gewerkschaftsorganisation schon im Jahre 2006 durchgeführt wurde. Unser Mitglied Frau Dr. Bernadette Griesmair hat sich auch diesmal bereit erklärt, die Auswertung auf wissenschaftlicher Basis nach der unten beschriebenen Zielsetzung durchzuführen.
Zielsetzung
Es ist uns ein Anliegen, nicht nur die Belastungen im Zusammenhang der Arbeit zu erheben, sondern auch positive Ressourcen zur Stressreduktion. Dies macht die Wechselwirkung zwischen Stress und Erholung erkennbar, was ein einheitlicheres Gesamtbild über die Befindlichkeit bzw. Beanspruchungs-Erholungsbilanz der Betroffenen widerspiegelt.
Dieses Verfahren hat in der klinischen Psychologie, Gesundheitspsychologie und Arbeitspsychologie eine hohe Anwendbarkeit und wurde in den letzten zehn Jahren aus der biopsychologischen Grundlagenforschung zum Thema „Stress" entwickelt. Der Stressforscher H. Selye weist darauf hin, dass Stress trotz seiner schädigenden Wirkungen zu den Notwendigkeiten des Lebens im Sinne von Anforderungen mit Trainingscharakter gehört, Kontrollierbarkeit und Vorhersagbarkeit Merkmale der Stressoren sind und die vernachlässigte Möglichkeit sich zu regenerieren eine entscheidende Rolle spielt. Für die Aufklärung über die wechselseitige Abhängigkeit von Belastung, Beanspruchung und Erholungsaktivitäten ist dieser Fragebogen als mehrdimensionales Verfahren in besonderer Weise geeignet.
Die klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie und Arbeitspsychologie versucht anhand von potentiell belastenden Ereignissen und deren subjektiven Konsequenzen sowie potentiell erholsame Ereignisse und entsprechende Konsequenzen methodisch zu erfassen.
Schlussbemerkung
Was kann als Fazit aus den Ergebnissen des Jahres 2006 gezogen werden? Frauen im Kindergartenbereich sind generell motiviert ihre Arbeit gut zu machen. Sie sind bereit Zusatzstunden zu übernehmen und so ihre Arbeit aufzuwerten. Brenzlig wird die Situation erst dann, wenn sie selber zu Hause Kinder haben und einer Doppelbelastung ausgesetzt sind. Kann (oder will) man für den Arbeitsplatz nicht mehr wie früher die angestrebten Ideale erfüllen, so fühlen sich viele Frauen frustriert und minderwertig. Dabei messen sie sich sicherlich immer wieder an Kolleginnen, die noch mehr Zeitressourcen haben.
Betrachtet man die Arbeitsfrustration der 40-49 jährigen oder den Zustand von Bediensteten mit 10-20 Dienstjahren, so gilt es hier schon aufzupassen, dass diese Frauen dem Kindergarten als wichtiger Personalstock nicht abhanden kommen. Sie sind es, die über viel Arbeitserfahrung verfügen und als wahre „Zeitmanagerinnen" zu Hause wie im Dienst Unglaubliches leisten.
Von oben sollte der Druck auf diese Frauen verringert werden, aber auch sie selbst müssen sich den selbst auferlegten Druck nehmen. Alle Menschen, auch Frauen haben nur zwei Hände und wenn man den Kindergartenbereich kennt, so wird jede Bedienstete ihr Möglichstes tun, allerdings nicht das Unmögliche!
Nur wer man lernt, die eigenen Ressourcen zu kennen, und weiß, wo und wann man für sich Freiräume schaffen kann, kann achtsam mit sich selber umgehen. Wenn auch Vorgesetzte dies verstehen und versuchen nicht noch mehr auf die Bediensteten abzuwälzen, wird sich ein Weg finden, um dem zunehmenden Arbeitsfrust und Belastungsgefühl entgegenzusteuern.

Landesbedienstete

Auch positive Nachrichten sollen bekannt gemacht werden

Auf Anfrage unserer Gewerkschaft erhielten wir wegen der Spendenaktion laut Abkommen vom 18.06.2009 zu Gunsten der Erdbebenopfer in der Region Abruzzen folgende Antwort vom Abteilungsdirektor für Personal Dr. Engelbert Schaller.
Vom Juli bis einschließlich Dezember 2009 wurde den Bediensteten die Möglichkeit geboten, eine Spende mittels Gehaltsabzug für die Erdbebenopfer in der Region Abruzzen zu tätigen.
An dieser Spendenaktion haben sich insgesamt 104 Landesbedienstete und 29 Lehrer der Schulen staatlicher Art beteiligt und insgesamt 13.537,99 Euro gespendet.
Die Gelder werden, so Frau Dr. Elisabeth Spergser, Amtsdirektorin des Amts für Kabinettangelegenheiten, folgendermaßen verwendet.
… die 13.537,99 Euro welche von den Landesbediensteten und den Lehrern gespendet wurden, sollen für den Aufbau eines Vereins- und Kulturhauses in Ocre zur Verfügung gestellt werden. Für diese Verwendung hat sich in erster Linie die Bevölkerung der Gemeinde Ocre ausgesprochen sowie auch der Bürgermeister von Ocre, der im vergangenen Juli hier in Bozen ein Treffen mit dem Landeshauptmann hatte. Die Landesregierung hat diese Entscheidung gleichfalls gutgeheißen. Es wurde auch bereits erörtert, in welcher Form die jeweiligen Spender, darunter auch die Landesbediensteten und die Lehrer, auf dem Gebäude aufscheinen werden. Eine diesbezügliche Entscheidung wurde noch nicht getroffen.
Weiters soll mit diesen oder auch mit zusätzlichen Mitteln ein Zeichen der Erinnerung an den Südtiroler Einsatz in S. Elia, L'Aquila, in Form einer Tafel, eines Brunnens oder einer anderweitigen Konstruktion errichtet werden. Die Projektierung des genannten Gebäudes in Ocre ist bereits abgeschlossen, die Bauarbeiten werden demnächst von der Gemeinde Ocre ausgeschrieben und die Fertigstellung der Struktur ist für Anfang April 2011 vorgesehen. Vor Ort wird der Bau von Geometer Zorzi Eugenio, Abt. 12, betreut.
Wir bedanken uns bei allen spendenfreudigen Landesbediensteten und Lehrern ganz herzlich für ihren Solidaritätsbeitrag!