ASGB-Bildungs- und Kulturfahrten
Südtiroler lernen ein Stück Geschichte Alttirols kennen

Donnerstag, den 13. Mai 2010 Schloß Thun

Im historischen Alttirol gab es nur drei Familien, die nicht nur reich waren, sondern auch für mehrere Jahrhunderte die Geschichte Tirols gelenkt und beeinflusst haben. Es sind die Grafen von Lodron, die aus Judikarien stammen und in Villalagarina/Lager ihr Stammschloß haben, die Grafen von Trapp, die aus dem Vinschgau stammen und das Schloß Besen/Beseno (Etschtal) und eines in Galnetsch/Caldonazzo im Suganer Tal besaßen, sowie die Grafen von Thun aus dem Nonsberg/Val di Non. Die Grafen von Lodron besaßen Länderreien von Mantua bis nach Kärnten und beeinflussten nicht nur die Tiroler Politik, sondern sie waren auch „Berater" der Trienter und Brixner Fürstbischöfe. Ein Lodron war auch Fürstbischof von Salzburg und ist als einziger Tiroler unter den größten Deutschen im Tempel zu Walhalla vertreten. Die Grafen von Trapp haben ihre Schlösser und Besitzungen in Welschtirol verkauft. Der Südtiroler Zweig der Grafen von Thun ist in den letzten Jahrzehnten durch ihren Keramikprodukten weltbekannt geworden. Letzter Besitzer des Schlosses Thun am Nonsberg war Graf Friedrich Thun-Hohenstein. Er hatte keine Kinder und als er starb, wurde das Schloß von der Provinz Trient gekauft. Die Landesregierung hat in den letzten Jahren viele Restaurierungsarbeiten am Schloß durchgeführt. Mitte April 2010 wird das Schloß für die Besucher eröffnet und wir als Freunde unserer Geschichte und Kultur wollen am Donnerstag, den 13. Mai 2010 Schloß Thun besuchen. Die Burg liegt am Eingang des Nonstals und gilt als eine der schönsten Schlösser Welschtirols. Nachdem wir mit einer Führung das Schloß besucht haben, fahren wir weiter nach Sanzeno, wo wir – wie immer – eine gute und reichhaltige Mahlzeit einnehmen werden. Am Nachmittag besuchen wir die Basilika der Drei Nonsberger Heiligen und das Rätenmuseum. Wir fahren dann weiter und besuchen unter fachkundiger Führung einem der größten Stauseen Europas, nämlich der Stausee von St. Justina bei Cles. Bekanntlich hat unserer Held Andreas Hofer für einige Jahre die Volksschule in Cles besucht. Wir fahren dann weiter bis zum Wallfahrtsort „Unsere liebe Frau am Nonsberg", wo wir für eine kurze Pause halten, und über den Gampenpaß erreichen wir das Burggrafenamt, bzw. das Talkessel von Meran.
Es ist sicher – nicht nur wegen der schönen Landschaft - ein interessanter Kulturausflug, nach dem wir etwas mehr über unsere Heimat wissen und weitererzählen können.
Programm
Abfahrt von Schlanders (SAD-Haltestelle beim Kulturhaus) um 5.45 Uhr; Algund/Forst (Parkplatz) 6.15 Uhr (kostenlose Parkmöglichkeit), Meran/Praderplatz 6.20 Uhr, Bozen/Autobusbahnhof, Ecke Hotel „Alpi" 7.05 Uhr, Autobahneinfahrt Bozen Süd (kostenlose Parkmöglichkeit) 7.15, Neumarkt/Autobahneinfahrt 7.35 Uhr. Entlang der Strecke ist es möglich, nach Vereinbarung, einzusteigen.
Kosten
Man rechnet, dass Eintritt, Fahrt und Mittagessen für ASGB-Mitglieder 43,00 Euro und für Familienangehörige 44,00 Euro kosten werden. Die Reise findet nur statt, wenn sich mindestens 35 Teilnehmer bis Dienstag, 6. Mai 2010, melden.

ASGB-Bildungs- und Kulturfahrten

ASGB-Mitglieder besuchen Wallfahrtsort Chiampo und die Kleinen Dolomiten

Mit einem vollen Bus fuhren die ASGB-ler unter der Führung von Arthur Stoffella und Oswald Frank zum Wallfahrtsort Lourdes zu Chiampo bei Vicenza. Zuerst wurde die alte Kirche besucht, wo ein Franziskanerpater über die Geschichte des Wallfahrtsortes erzählte. Unter der Führung von Mario Gonella besuchten die Südtirolerinnen und Südtiroler den Kreuzgang, der der schönste der Welt sein soll. Er wurde 1989 errichtet. Die Statuen der fünfzehn Stationen sind von verschiedenen berühmten Künstlern errichtet worden und sind 2 bis 2,30 Meter hoch. Die ganze Umgebung des Kreuzgangs ist mit über 350 verschiedenen Arten von Blumen, Sträuchern und Bäumen bestückt. Am Ende kamen die Südtiroler zur Grotte, und auch hier hat uns der Franziskanerpater eine Geschichte erzählt. Bewundert haben die Pilger die neue große Wallfahrtskirche, die 1600 Sitzplätze hat. Sie ist wie eine Muschel gebaut, als Zeichen, dass Chiampo am Fuße der Kleinen Dolomiten liegt, die reich an versteinerten Muscheln sind. Nach dem Mittagessen fuhren die Südtiroler in Richtung Kleine Dolomiten und Monte Pasubio (auch Kaiserjägerberg genannt, da von 1915 bis 1918 die Kaiserjäger hier die alte Grenze Tirols und Österreichs verteidigt haben). Im Hauptort des Brandtales/Vallarsa haben die Kulturfreunde des ASGB eine Pause gemacht. Sie wurden vom Bürgermeister Univ.-Professor Geremia Gios empfangen, der den Reiseteilnehmern einige Worte richtete. In der Kirche überbrachte die Mesnerin, Anita Lorenzi, die Grüße des Pfarrers Andrea Fava, der leider verhindert war. Nach altem Brauch und Tradition wurden für die Reisenden die Glocken der Erzpfarrei geläutet, damit die Gäste die Klänge der Glocken, die zu den schönsten Welschtirols gehören, genießen konnten. Alle Kulturfreunde waren von dieser Reise begeistert und freuen sich auf die nächste die zum erst kürzlich wieder eröffneten Schloss Thun am Nonsberg führen wird.