kommentar
Tony Tschenett

Zum Jahresausklang

In einigen Wochen wird auch das Jahr 2009 Geschichte sein. Es wird als ein Jahr der Finanzmarktkrise, der Wirtschaftskrise, der Arbeitsplatzverluste in Erinnerung bleiben. Wie es aussieht, haben die Finanzjongleure aus der Krise nichts gelernt, an den Börsen werden wieder fette Gewinne ausgeschüttet, die Manager kassieren weiterhin unmoralisch hohe Gagen, wer auf der Strecke bleibt, sind die Arbeitnehmer, die Rentner und vor allem jene Menschen, die im Jahr 2009 ihren Arbeitsplatz und somit auch einen Teil ihrer Zukunftsperspektiven verloren haben.
Auch in unserem Land haben Menschen ihren Arbeitsplatz verloren und obwohl das soziale Netz die wirtschaftlichen Nachteile teilweise auffängt, ist es für die Betroffenen eine nicht zu unterschätzende Belastung, plötzlich aus dem Arbeitsleben ausscheiden zu müssen. Neben dem Staat hat auch das Land mit sozialen Abfederungsmaßnahmen der Krise entgegen gesteuert und der ASGB begrüßt, dass diese Unterstützungsformen bis Ende 2010 verlängert wurden, da diese auch weiterhin notwendig sein werden.
Um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen braucht es aber unbedingt eine Stärkung der Kaufkraft der Arbeitnehmer/innen und Rentner. Diesbezüglich ist es notwendig, dass die ausstehenden Vertragserneuerungen zeitgerecht abgeschlossen und die Löhne dementsprechend erhöht werden. Daneben muss auch der Steuerdruck auf Löhne und Renten gesenkt werden.
Der ASGB hat sich für das Jahr 2010 konkrete Ziele gesetzt: Diese liegen vor allem in der Verbesserung und Ausdehnung der Dienstleistungen, verstärkter Öffentlichkeitsarbeit, erfolgreichen Abschlüssen der ausstehenden Kollektivverträge, Interventionen auf politischer Ebene sowie die Intensivierung der Mitgliederwerbung.
All diese Aufgaben können wir nur gemeinsam bewältigen, wobei es dafür einer starken Motivation und eines großen Einsatzes von Seiten der Mitarbeiter, Funktionäre und Mitglieder bedarf.
Tony Tschenett
Vorsitzender des ASGB

aktuell
ASGB-Spitze trifft den Landeshauptmann

Kollektivverträge und Maßnahmen gegen die Krise

Um die Erhaltung von Arbeitsplätzen und die Unterstützung von Arbeitnehmern in Krisenzeiten ging es vor einiger Zeit bei einem Treffen des Leitungsausschusses des ASGB, angeführt vom Vorsitzenden Tony Tschenett mit Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder. Zur Sprache kamen auch die Verhandlungen rund um die Kollektivverträge.
Breiten Raum nahm die Diskussion der Maßnahmen zur Abfederung der Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise auf die heimische Wirtschaft ein. Die Vertreter des ASGB sind, wie der Landeshauptmann auch, überzeugt, dass gerade in Krisenzeiten alles unternommen werden muss, um Betriebe zu stützen und damit Arbeitsplätze zu erhalten. Die ASGB-Vertreter haben darauf verwiesen, dass auch die Arbeitnehmer in Krisenzeiten nicht vergessen werden dürfen. Es ging um die bereits von der Landesregierung vorgesehenen Unterstützungen, etwa in Härtefällen, die sich ergeben, wenn Wohnbaudarlehen abzuzahlen oder das Studium der Kinder zu finanzieren ist. Zur Sprache kamen auch die Verhandlungen zu diversen Kollektivverträgen, sei es im öffentlichen, als auch im privaten Bereich. "Auch wenn sich die Teuerungsraten derzeit in Grenzen halten, bleiben die Lebenshaltungskosten doch hoch und es ist wichtig, den Menschen ein vernünftiges Auskommen zu sichern", so der Landeshauptmann. Die ASGB-Vertreter haben dazu angeregt, statt prozentueller Lohnerhöhungen fixe Mehrbeträge in den Kollektivverträgen vorzusehen; dies würde vor allem unteren Einkommensklassen zugute kommen. Der Landeshauptmann konnte sich mit diesem Vorschlag sofort anfreunden. Schließlich ging es beim Treffen auch um den Landeshaushalt 2010. Der Landeshauptmann erläuterte den ASGB-Vertretern, dass dieser um rund 300 Millionen Euro unter jenem des laufenden Jahres liegen werde und die Landesregierung deshalb entsprechende Kürzungen vorsehen müsse. Er sicherte den ASGB-Vertretern aber zu, dass die Landesregierung es auf jeden Fall zu vermeiden versuchen wird, auch in den Bereichen Soziales und Familie zu kürzen.
Abschließend hat er mit den ASGB-Vertretern vereinbart hat, sich zweimal jährlich zu einer grundlegenden Aussprache zu treffen.