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ASGB zum Kaufkraftverlust in Südtirol

Absichtliche Datenverschleierung oder gezieltes Wegschauen von Wirtschaft und Politik?

Ein deutsches Wirtschaftsforschungsinstitut hat bekannt gegeben, dass der Kaufkraftverlust in Südtirol in den letzten fünf Jahren rund 16 Prozent betragen hat, während im Bundesland Tirol, unserem Nachbarn im Norden, im selben Zeitraum eine Kaufkraftsteigerung von einem Prozent zu verzeichnen war. Die beiden statistischen Zahlen belegen, wie unterschiedlich die Entwicklung von Preisen und Kaufkraft nördlich und südlich des Brenners vor sich geht. Der ASGB stellt in diesem Zusammenhang die Frage, ob diese Entwicklung den für Wirtschaftsstatistiken zuständigen Stellen in den amtlichen Wirtschaftsinstitutionen und in der Politik nicht bekannt ist oder ob sie bewusst zurück gehalten wird, um die Alarmstimmung und den Unmut in der betroffenen Bevölkerung nicht zu vergrößern. Solches wäre schwerwiegend genug.
Zur Sache stellt der ASGB fest, dass der Kaufkraftverlust in Südtirol besonders für die unteren Einkommensschichten längst kein Geheimnis mehr ist, sondern Tag für Tag von der Bevölkerung am eigenen Leib verspürt wird. Das Ausmaß des Kaufkraftverlustes aber ist gewaltig. Nimmt man eine Durchschnittsfamilie mit einem Monatseinkommen von 1.000 Euro als Vergleichsbasis, dann ergibt sich, dass monatlich rund 140 Euro, pro Jahr rund 1.700 Euro an Nettoeinkommen dieser Familie sich in Luft auflösen, das heißt, von den unkontrolliert steigenden Preisen vernichtet werden. Wie einschneidend sich eine solche Einkommensverminderung auf die einzelne Person und Familie auswirkt, wissen jene am besten, die es betrifft.
Handlungsbedarf ist gegeben. Gefragt sind die Sozialpartner und die Politik. Der ASGB drängt seit langem darauf, dass sowohl die Sozialpartner als auch die Politik ihre Aufgabe ernst nehmen und am gemeinsamen Tisch Gegenmaßnahmen besprechend und ergreifen müssen, um diesen Kaufkraftschwund, der zu einer progressiven Verarmung breiter Kreise der Bevölkerung führt, aufzuhalten bzw. auszugleichen.
Solche Maßnahmen müssen eine viel stärkere Preiskontrolle umfassen, aber auch die Bereitschaft der Arbeitgeberseite, die Kaufkraftverluste vor allem bei den lohnabhängigen Einkommen durch entsprechende Erhöhungen abzufangen. Wenn breite Kreise der Bevölkerung an Kaufkraft einbüßen, geht dies letztlich zu Lasten der gesamten Volkswirtschaft, also auch jener, welche in den vergangenen Jahren die Preise systematisch und rücksichtslos in die Höhe getrieben haben. Es braucht Dialogbereitschaft und guten Willen.

Verbrauchertelegramm

Energiesparend heizen

Durch den Einbau von modernen Thermostatventilen an den Heizkörpern lassen sich gut 10 Prozent der Heizkosten einsparen. Außerdem können Räume unterschiedlich, also je nach Bedarf, geheizt werden. Programmierbare Ventile sind zwar kostenintensiver in der Anschaffung, mechanisch funktionierenden Ventile bieten jedoch die Möglichkeit, die Raumtemperaturen beliebig zu regeln. Ein warmes Badezimmer in den frühen Morgenstunden ist dann auch keine Energiesünde mehr, denn die Temperatur kann tagsüber auf Energie sparende 16 Grad abgesenkt werden. Ein Test verschiedener Thermostatventile ist auf der Internetseite von Stiftung Warentest oder in der Zeitschrift Test 05/2008 nachzulesen. Mehr Tipps rund ums Bauen und Sanieren in der VZS dienstags von 9 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr (Tel. 0471 301430).