Metall

Sorgen um Sicherheit der Arbeitsplätze

Der ASGB-Metall macht sich ernsthaft Gedanken über die Sicherheit vieler Arbeitsplätze in mehreren Metallbetrieben Südtirols. Serafin Pramsohler, der Landessekretär des ASGB-Metall, berichtet, dass kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine neue Mitteilung über Kurzarbeit auf seinen Schreibtisch flattert.
Der bereits beschlossene Arbeitsplatzabbau von 50 Mitarbeitern und die Überstellung in die Mobilität bei der Fa. GKN Driveline AG in Bruneck ist eine relativ kleine Sorge. Seit vielen Monaten war bekannt, dass die Driveline in größerem Stil umstrukturiert. Eine konzerninterne Produktionsverlagerung nach Mexiko kündigte vor längerer Zeit bereits eine notwendige Reduzierung der Belegschaft an. Die Betriebsleitung versicherte dem Betriebsrat jedoch, dass von den 692 Arbeitsplätzen rund 640 am Standort Bruneck gesichert bleiben sollen. Die Entlassung von 50 Bediensteten bei der Driveline gestaltete sich insofern sozial verträglich, dass die allermeisten Betroffenen mit der Zeitspanne der Mobilität ihren Rentenanspruch erreichen werden, einige Beschäftigte der Entlassung zugestimmt haben, und der Betrieb nicht zu verachtende Ausstiegsprämien entrichtete.
Durch die Ereignisse rund um die Finanzkrise kam dann eine ganze Lawine ins Rollen. Bei der Fa. AL-KO Kober in Vintl, in allen drei Werken der Fa. HOPPE AG (St. Martin in Passeier, Laas und Schluderns), bei der Fa. GKN Sinter Metals AG in Bruneck, bei der Fa. King Italiana GmbH im Passeiertal, bei der Fa. Intercable GmbH in Bruneck, bei der Fa. Alupress AG in Brixen, bei der Fa. Maltech GmbH in Freienfeld, bei der Fa. Rema AG in Welsberg und auch bei der Fa. GKN Driveline Bruneck AG wird Lohnausgleichskasse beansprucht, in einem Betrieb mehr, im anderen etwas weniger. Zur Sorge Anlass gibt der verschwenderische Umgang des ordentlichen Lohnausgleiches, wie ihn viele Betriebe handhaben. Die Lohnausgleichskasse ist in einem Zweijahresabschnitt bekanntlich nur für höchstens 52 Wochen möglich. Auch jeder einzelne Tag einer Woche wird als volle Woche gerechnet, und ob nur einzelne Mitarbeiter von der Lohnausgleichskasse betroffen sind oder die gesamte Belegschaft, spielt rechnerisch keine Rolle. Spätestens dann, wenn ein Betrieb alle 52 Wochen verbraucht hat (meistens schon früher), ist mit der Überstellung von Mitarbeitern in die Mobilität (Entlassungen) zu rechnen, weiss Serafin Pramsohler aus seiner Erfahrung zu berichten. Wird aber der mögliche ordentliche Lohnausgleich gewissenhaft verwaltet und gezielt auf einzelne Wochen konzentriert, können mögliche Entlassungen vielleicht ganz verhindert oder zumindest hinausgezögert werden. Die Hoffnung auf Besserung stirbt zuletzt, gibt sich Serafin Pramsohler zuversichtlich.

Gebietskörperschaften

Beginn der Vertragsverhandlungen zum Bereichsvertrag für das Personal der Gebietskörperschaften

(Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Altersheime)
Nach der Abgabe unserer Plattform zum Bereichsvertrag von über 8.000 Bediensteten in den Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Pflegeheimen und einigen Sonderbetrieben im Juni, wurden am 1. Oktober 2008 von der Arbeitgeberseite endlich die Verhandlungen aufgenommen. Man hat sich darauf geeinigt die Verhandlungen in fünf Blöcken zusammenzufassen:
Allgemeiner Teil
Arbeitsverhältnis und Arbeitszeiten
Gewerkschaftsrechte
Psychophysischer Erholungsurlaub
Einstufungen und Zulagen
Dabei wurde ein kontinuierlicher Verhandlungsverlauf mit regelmäßigen vierzehntägigen Treffen beschlossen, von denen vier bereits stattgefunden haben und somit der erste Block bereits als abgeschlossen betrachtet werden kann.
Dazu kann bisher eine äußerst positive Verhandlungskultur verzeichnet werden. Aufgrund der Wichtigkeit der einzelnen Blöcke und nicht zuletzt auch aufgrund der verschiedenen Anschauungsweisen zwischen Gewerkschaften und Vertretungen der Arbeitgeberseite wird ein Abschluss der Vertragsverhandlungen nicht vor Frühjahr 2009 erwartet.