ASGB-Bildungs- und Kulturfahrten

Weihnachts- bzw. Neujahrstreffen

Wie jedes Jahr wird am Donnerstag, den 29. Jänner 2009, das traditionelle verspätete Weihnachts- bzw. Neujahrstreffen abgehalten.
Informationen: beim Kollegen Arthur Stoffella,
ASGB, Bozen, Bindergasse 30,
Tel. 0471/308228 / 333/6830519.

kommentar
Georg Pardeller

Südtirol wohin?

Die Frage "Südtirol wohin?" ist von der Art, wie sie vor Wahlen meist gestellt wird. Denn nichts ist vorher sicher. Erst nachher, wenn die Stimmen ausgezählt sind, kann man die Antwort erkennen. Je nachdem, wie die politische Lage aussieht, kann diese Frage dramatisch, ernst, neugierig oder auch gelangweilt klingen.
Ich stelle mir, so kurz vor den Landtagswahlen vom 26. Oktober 2008, diese Frage sehr ernst. Einmal, weil Wahlen in einer Demokratie immer ernst genommen werden sollen. Sie sind der Ausdruck des Willens der Bürgerinnen und Bürger. Dann, weil Südtirol sich, trotz des relativen Wohlstandes, und obwohl es uns hier besser geht als den meisten Menschen rund herum, jetzt in einer Lage befindet, die wir als ernst bezeichnen müssen. Wirtschaftlich geht es zwar einigermaßen, aber es gibt auch Probleme, die uns hart bedrängen. Die Preise steigen weiter; die lohnabhängigen Einkommen steigen nicht; die Arbeit ist nicht mehr so sicher wie noch vor wenigen Jahren; das soziale Empfinden, das in unserem Land eigentlich hoch entwickelt ist, hat in den letzten Jahren einige Dämpfer bekommen; an die Stelle der Solidarität ist mehr Egoismus getreten. Also doch einige Gründe zur Sorge.
Politisch sieht es im Augenblick auch nicht übermäßig rosig aus. Die Mitterechtsregierung in Rom benimmt sich nicht autonomiefreundlich, und es gibt eine Reihe von Versuchen, unsere Autonomie und den Zusammenhalt der Südtiroler zu untergraben. Das ist auch Anlass zur Sorge.
Südtirol wohin also? Die Wahlen am 26. Oktober sollen und werden es zeigen: Bleibt die politische Vertretung im Landtag deutlich, so wie bisher, sozial aufgeschlossen, den Problemen der Arbeiter und Angestellten, der Rentner und der Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Frauen gegenüber offen, oder kommt ein härterer liberaler Zug, wie ihn die Globalisierung gebracht hat? Wir wissen, was wir haben möchten.
Es liegt an uns, mit unserer Stimme am 26. Oktober den sozialen Weg Südtirols zu bekräftigen und nicht zuzulassen, dass zerstörerische und rückständige Kräfte, die Zwietracht und sogar Hass gegen andere Menschen im Lande schüren, die Oberhand gewinnen. Wir müssen die richtige Antwort geben. Ja zu einer sozialen, gemäßigten, friedlichen Politik, welche die Menschen und ihre Würde in allen Lebenslagen vertritt und verteidigt. Das wünsche ich uns allen.
Georg Pardeller
Vorsitzender des ASGB