Medien

Athesia-Betriebsräte treffen mit Nordtiroler Kollegen zusammen

Die Südtiroler Mediengewerkschaft hat immer enge und freundschaftliche Beziehungen mit den Nordtiroler Kollegen gepflegt. So hatten sich in den vergangenen Jahren die Leitung der Gewerkschaft ASGB-Medien oft mit ÖGB-Gewerkschaftern getroffen, um über die gemeinsamen Probleme zu beraten.
Als z. B. die Athesia Anteile der Nordtiroler Tageszeitung „TT" gekauft hatte, hat sich der Vorstand der ASGB-Mediengewerkschaft in Brixen mit den Nordtiroler Kollegen getroffen, um über die gemeinsamen Probleme zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Nun ist es wieder an der Zeit uns mit den Nordtiroler Kollegen treffen, wir werden wieder unsere Erfahrungen austauschen und Beratungen zum Wohle unserer Mitglieder durchführen.

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RAI missachtet Kulturauftrag des Senders Bozen - der ASGB wendet sich an den Landeshauptmann

Für das deutsch- und ladinischsprachige Personal beim RAI Sender Bozen wird die Lage immer schwieriger und das Verständnis der RAI Rom für die Anliegen dieser für Südtirol wichtigen und im Autonomiestatut abgesicherten Einrichtung laufend geringer. Dies stellt der ASGB in einem Promemoria fest, welches der ASGB-Vorsitzende Georg Pardeller und der im ASGB für die RAI zuständige Fachsekretär Alex Piras vor kurzem Landeshauptmann Luis Durnwalder überreicht haben. Darin werden die Schwierigkeiten aufgezeigt, denen sich der Sender Bozen gegenüber sieht.
Es beginnt schon damit, dass die Verantwortlichen in Bozen und Rom sich systematisch weigern, auf Eingaben des ASGB schriftlich bzw. überhaupt zu antworten, was eine deutliche Missachtung der Beziehungen zwischen Sozialpartnern darstellt. Konkret beanstanden die Mitarbeiter eine Reihe von Umständen: Die statutarische Bestimmung, wonach das mit den Programmen in deutscher und ladinischer Sprache befasste Personal diesen beiden Sprachgruppen angehören muss, wird nicht eingehalten; davon abgesehen ist das Personal vor allem in der Produktion und in der Programmabteilung unterbesetzt. Beim Sender Bozen wird, gleich wie bei anderen RAI-Sitzen im Staatsgebiet, „wegrationalisiert", allerdings ohne Rücksicht auf die Sonderstellung als Minderheitensender; wichtige Personalposten werden einfach gestrichen, ausscheidendes Personal wird nicht mehr ersetzt. Die Qualität der Weiterbildung lässt sehr zu wünschen übrig, die technischen Strukturen sind veraltet und in vielen Bereichen überholt, wodurch die Eigenproduktion erschwert bzw. eingeschränkt wird und der Sender Bozen mehr und mehr seine ursprüngliche Zweckbestimmung verliert. Über die Verwendung der ca. 15 Millionen Euro, welche das Ministerratspräsidium jährlich für die Finanzierung des Senders Bozen zur Verfügung stellt, werden keine transparenten Auskünfte erteilt.
Aus diesen und weiteren Gründen hat der ASGB den Landeshauptmann ersucht, über die Landesregierung wegen Nichteinhaltung der statutarischen Bestimmungen einzuschreiten. Die Mitarbeiter des Senders schließen Arbeitskampfmaßnahmen nicht mehr aus, wenn alle von ihnen in den letzten Jahren unternommenen Anstrengungen nicht berücksichtigt werden, sie weiter hingehalten werden und die Voraussetzungen für ein normales Arbeiten nicht geschaffen werden. Es ist, wie Georg Pardeller und Alex Piras im Promemoria an den Landeshauptmann schreiben, ein Unterschied, „ob der Sender Bozen in Zukunft auf einen reinen Nachrichtensender mit vielleicht einigen auch aus dem Ausland angekauften deutschsprachigen Programmen reduziert wird, oder ob er sich wieder zu einem Sender mit eigenständig produzierten Inhalten entwickelt, der für die Bevölkerung nützliche Informationen bietet und mit dem sich die Südtiroler identifizieren können."
Es wurde der Wunsch ausgedrückt, dass die Zuständigkeit für den Sender Bozen in absehbarer Zeit auf das Land Südtirol übergehe.