aktuell

Nach der Matura Antrag auf Lehrabschlussdiplom stellen

Die Abgänger der Handelsschule mit Matura in den Fachrichtungen Touristik, Betriebsführung und Datenverarbeitung sowie die Abgänger der Handelsoberschule mit Matura in den Fachrichtungen Betriebswirtschaftslehre, Verwaltung, Programmierer und „Wirtschaftsgymnasium" sind von der Lehrabschlussprüfung für die Tätigkeit als „Bürofachkraft" gänzlich befreit.
Allerdings wird das entsprechende Lehrabschlussdiplom nicht automatisch ausgestellt. Hierfür muss ein eigener Antrag beim Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung gestellt werden. Immer wieder kommt es vor, dass Abgänger von Oberschulen ein Lehrverhältnis als Bürofachkraft eingehen, obwohl sie dieselbe Qualifikation bereits mit der Matura erworben haben. Für den Arbeitnehmer sind damit erhebliche Nachteile verbunden:
Als Lehrling hat man nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Nach Beendigung der Lehrzeit muss der Lehrling vom Arbeitgeber nicht bestätigt werden.
Die Sozial- und Rentenbeiträge sind für Lehrlinge viel niedriger als für Fixangestellte.
Als Lehrling erhält man nur einen Teil der Entlohnung eines qualifizierten Arbeiters oder Angestellten.
Um zu verhindern, dass man für dasselbe Berufsbild zweimal eine Ausbildung macht, empfiehlt es sich auf jeden Fall nach bestandener Matura den Antrag auf Befreiung von der Lehrabschlussprüfung zu stellen.
Dieser Antrag ist im Internet unter www.provinz.bz.it Abteilung 20 deutsche und ladinische Berufsbildung, Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, zu finden.

aktuell

Laborfonds arbeitet an Reformen

Die Gründungsparteien des Laborfonds, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, haben sich neulich getroffen, um über anstehende Reformen zu beraten. Eine außerordentliche Versammlung des Delegiertenrates soll in nächster Zukunft Statutenabänderungen beschließen, die darauf abzielen, dass einzelne Mitglieder frei unter verschiedenen Investitionslinien wählen können.
Bekanntlich können sich alle in der Region Trentino-Südtirol tätigen Arbeitnehmer bei Laborfonds einschreiben, deren Kollektivvertrag Bestimmungen zur Zusatzrente vorsieht. Mit Beiträgen des Arbeitnehmers, des Arbeitgebers und Abfertigungsanteilen wird damit eine Zusatzrente aufgebaut, um zu erreichen, dass die immer schwächer werden Leistungen der staatlichen Rentenkassen im Alter ausgeglichen werden können.
Laborfonds hat allein in Südtirol bereits gut 35.000 Mitglieder, die sich auf die verschiedenen Sektoren Landwirtschaft, Handwerk und Industrie, Handel und Dienstleistungen sowie öffentlicher Dienst verteilen. Durchschnittlich sind fast 40 Prozent der potentiellen Mitglieder bei Laborfonds eingeschrieben; sie haben den Ernst der Lage und wohl auch die Vorteile erkannt. Gerade jüngere Arbeitnehmer, welche die Auswirkungen der staatlichen Rentenreform erst deutlich und dramatisch verspüren werden, müssen dringend lernen, den Faktor Zeit, der bis zur Rente noch vor ihnen liegt, nicht zu unterschätzen und diesen rechtzeitig zu nützen.
Derzeit legt Laborfonds die einfließenden Gelder zu 60 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere (Schatzscheine und Obligationen) an, und höchstens 40 Prozent der Geldmittel werden am Aktienmarkt investiert. Im Allgemeinen gelten Geldanlagen in Wertpapiere als ziemlich sicher, sie bringen oft aber nur bescheidene Erträge; Geldanlagen in Aktien hingegen sind zwar auch risikoreich, bieten aber doch bestimmte Möglichkeiten - zumindest längerfristig - gute Ergebnisse einzufahren.
Laborfonds arbeitet mit der beabsichtigten Statutenabänderung darauf hin, dass ab Jänner 2007 jedes einzelne Mitglied von vier möglichen Investitionslinien jene auswählen kann, die für ihn am zweckmäßigsten erscheint.
- Sicher: Höchstens zehn Prozent werden in Aktien angelegt, der große Restanteil in Wertpapiere.
- Vorsichtig und mit Ethik: Höchstens 20 Prozent werden in Aktien investiert, der Rest wird in Wertpapiere angelegt; der Verwaltungsrat berücksichtigt bei der Geldanlage auch soziale, ethische und umweltverträgliche Gesichtspunkte.
- Ausgeglichen: Höchstens 60 Prozent werden in Wertpapiere angelegt und der Rest in Aktien.
- Wachsend: Mit höchstens 60 Prozent wird am Aktienmarkt gearbeitet und der Rest wird in Wertpapiere angelegt.
Ausgehend von 40 nötigen Beitragsjahren bis zur Pensionierung könnte ein sehr junger Arbeitnehmer dann zum Beispiel mit der Investitionslinie wachsend beginnen, später zu ausgeglichen oder zu vorsichtig und mit Ethik überwechseln, um noch einige Jahre vor der Rente bei sicher zu landen.
Die Statutenreform bei Laborfonds soll nicht zuletzt Begeisterung für die vielen jungen Arbeitnehmer schaffen und neue Chancen für jene eröffnen, die in wenigen Monaten vor der Entscheidung stehen werden, wohin ihre zukünftige Abfertigung fließen soll.