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ASGB Bezirk Pustertal setzt auf die Jugend - Personelle Veränderungen

Mit 01. Jänner 2005 hat der Leitungssauschuss des ASGB Elmar Aichner zum neuen Bezirkssekretär im Bezirk Pustertal bestellt. Aichner hat sich einen Namen als Radiosprecher bei Radio Holiday gemacht und ist seit vier Jahren für gewerkschaftliche Tätigkeit freigestellt. Bei seiner verantwortungsvollen Arbeit wird Aichner von sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im ASGB-Büro Bruneck unterstützt. Der bisherige Bezirkssekretär Josef Rieder, der weiterhin für den ASGB tätig ist, hat aus persönlichen Gründen das Amt des Bezirkssekretärs zurück gelegt. Wir wünschen dem neuen Bezirkssekretär viel Elan, Freude und Erfolg für die sicherlich nicht leichte Aufgabe.

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Georg Pardeller

Ungesunde Entwicklungen

Es wird uns mit zwei Händen genommen, was uns mit einer Hand gegeben worden ist: Die im Haushaltsgesetz 2005 verankerte Senkung der Einkommensteuersätze bringt nämlich keine Entlastung für die Familien: Sechs Milliarden Euro bringt die Steuersenkung, zwölf Milliarden werden uns aber durch neue indirekte Steuern aus der Tasche gezogen. Die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert sich.
Hinzu kommt der Preisauftrieb, der in Italien im Jahr 2004 offiziell nur 2,2 Prozent betrug. Die "gefühlte" Inflation wird von breiten Kreisen der Bevölkerung deutlich höher eingeschätzt, wobei dies vor allem der Einführung des Euros als Zahlungsmittel die Verantwortung zugeschrieben wird. Tatsächlich sind in einzelnen Bereichen die Preise überdurchschnittlich stark angestiegen.
Doch nicht genug damit: Die öffentlichen Finanzen in Italien sind durch eine sehr hohe Verschuldung gekennzeichnet: Im Jahr 2004 waren es 105,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. In den letzten beiden Jahren gelang nur ein minimaler Abbau dieser hohen Verschuldung. Die Neuverschuldung lag 2004 mit offiziell drei Prozent gerade noch im Rahmen der Maastricht-Kriterien. Dies gelang in erster Linie wegen so genannter "una tantum" Maßnahmen. In Brüssel aber werden diesbezüglich getürkte römische Zahlen vermutet. Italien hat offensichtlich im vergangenen Jahr erstmals die Defizitlatte von drei Prozent gerissen. Die europäische Statistikbehörde Eurostat verweigerte deshalb wegen Zweifeln an römischen Buchungsmethoden eine Bestätigung des offiziellen Defizitwerts von 3,0 Prozent für 2004.
Zudem hat Italien einen Schuldenberg in Höhe von rund 1.400 Milliarden Euro. Jeder Bürger ist also über den Staat mit rund 25.000 Euro verschuldet. Ein Prozent mehr Zinsen bedeuten in Italien schon Mehrausgaben im Ausmaß von fast 14 Milliarden Euro. Dies ist eine schwerere Hypothek für die zukünftigen Generationen.
Hinzu kommt die Globalisierung, die auch bei uns immer mehr ihre negativen Schatten wirft. Hier ein Beispiel von vielen: Offiziell ist die 40-Stunden-Woche auch in China verbindlich. Aber bei einem 15-Prozent-Zuschlag können diese 40 Stunden auch Samstag und Sonntag geleistet werden. Das macht dann für den Facharbeiter statt 250 Euro Monatslohn 290 Euro. Ist die Globalisierung wirklich das „Manna vom Himmel", wie es von vielen hoch gelobt wird? Es ist Zeit, ungesunde Entwicklungen in die Schranken zu weisen.