Die Seite der Rentnergewerkschaft im ASGB

Tagesfahrt des ASGB-Rentnervorstandes ins Tauferer-Ahrntal

Unser Vorstandsmitglied Josef Oberlechner, der voriges Jahr mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet worden war, hatte auf eigenen Wunsch alles Erforderliche in die Wege geleitet, damit alle Vorstandsmitglieder und deren Frauen und auch ASGB-Aktivisten/innen seine nähere Heimat kennen lernen konnten. Er hatte hierzu gar einige Sponsoren gewinnen können, so dass der einzelne Teilnehmer nur mehr mit guter Laune und offenem Auge und Geist beizusteuern hatte.
Am Donnerstag, den 29. Mai war es soweit. Zu früher Stunde ging die Busfahrt von Bozen aus Richtung Bruneck und weiter ins Tauferertal.
Um 8.45 in Sand in Taufers eingelangt, wurden wir dort von Josef Oberlechner und den nachstehenden Persönlichkeiten empfangen. Helmuth Innerbichler, Bürgermeister von Sand in Taufers begrüßte jeden einzelnen, desgleichen tat Landesrat Hans Berger. Nach diesem herzlichem Empfang – es wurden auch Säfte, Wein und feiner Branntwein verabreicht, bedankten sich Josef Oberlechner und Obmann Adolf Buratti für die erwiesene Gastfreundschaft aufs herzlichste.
Dr. Josef Stifter übernahm die Reiseleitung und wir fuhren nach Prettau, um das dortige Kupferbergwerk zu besichtigen. Es war eine abenteuerliche Fahrt fast 1000 Meter in das Berginnere, die Führung erklärte alles sehr ausführlich und verständlich. Die dortige Luft ist Pollen- und Staubfrei und bei konstanten acht Grad Celsius eine Wohltat. Es ist ein eigener Bereich geschaffen worden, wo Asthmatikern und Allergikern bei einem zweistündigen Aufenthalt Linderung zukommt. Obwohl der Kupferabbau im Jahr 1973 eingestellt worden ist, gewinnt man heute noch das begehrte Metall in geringen Mengen. Und zwar werden die vielen Wasserrinnsale, die das vorhandene Kupfermineral auslaugen, in verschiedene Becken zusammengeführt und durch Zusatz von Eisenbändern erfolgt eine chemische Reaktion, bei der Kupfer freigesetzt wird. Übrigens hat sich der Preis des Kupfers auf dem Weltmarkt innerhalb der letzten drei Jahre verfünffacht.
Wir fuhren anschließend nach Kematen, einer Fraktion von Sand in Taufers und haben uns im Hotel Mair mit einem viergängigen Menü verwöhnen lassen.
Danach stand die Besichtigung von Schloss Taufers auf dem Programm. Der dortige Custos begleitete uns durch insgesamt 20 Zimmer und erklärte alles mit dem dazugehörenden historischen Hintergrund. Derzeit ist im Schloss eine hochinteressante Ausstellung des Universalgenies Leonardo da Vinci untergebracht, die wir uns natürlich nicht entgehen haben lassen.
Nach so viel geistiger Nahrung war es nun wieder Zeit für eine Marende. Wir fuhren ins Reintal, wo uns im Hotel von Landesrat Hans Berger eine zünftige Marende mit Getränken aufgetischt wurde, während Reiseleiter Dr. Josef Stifter auf der Zieharmonika für eine gelöste und heitere Stimmung sorgte. Zum Dank für die Einladung überreichte Obmann Adolf Buratti der Gattin des Landesrats Hans Berger einen Blumenstrauß.
So wurde dieser denkwürdige Tag beschlossen und man trat etwas müde aber beglückt die Heimfahrt an. Das Ansinnen von Josef Oberlechner, uns seine Heimat näher zu bringen ist sicher geglückt. Dr. Josef Stifter hat während der gesamten Fahrt interessante Informationen zu Land und Leuten in Vergangenheit und Gegenwart gegeben, er hat Brauchtum, Kunst und Wirtschaftsleben, Einzelschicksale, Anektoden und Sagen und die Fauna dieser herrlichen Talschaften lebendig vermittelt, uns auf die Einödhöfe, die wie Erker an den Steilhängen stehen ebenso hingewiesen wie auf die wichtigsten Bergspitzen, die er uns alle namentlich aufgezählt hat. Für dieses gute Gelingen, das für den einen oder anderen Ansporn sein könnte, öfters diese Talschaften zu besuchen, sei hier dem Promotor dieser Fahrt, dem Vorstandsmitglied Josef Oberlechner ein Herzliches Vergelt`s Gott ausgesprochen.

Die Seite der Rentnergewerkschaft im ASGB

Gelungene Frühlingsfahrten

Am 16. April fuhren wir mit zwei Bussen nach Isola della Scala und zwar mit Bozner, Unterlandler, Wipp- und Eisacktaler, am Tag darauf mit Meraner und Vinschger.
Diesmal hat es uns der Reis angetan, also jenes Nahrungsmittel, welches knapp die Hälfte der Weltbevölkerung ernährt. An beiden Tagen vermittelten uns kundige Fremdenführerinnen alles Wissenswerte über den Reis, sowohl weltgeschichtlich als auch auf diese besondere Gegend bezogen, wo hauptsächlich die Sorte „vialone nano" angebaut wird. Ausgangspunkt unserer Besichtigung war eine so genannte „risorgiva", das sind unterirdische Gewässer, die in den Lessinischen Bergen ihren Ursprung haben und hier auf undurchlässige Bodenschichten stoßend wieder zu Tage treten. Dieses Wasser wird in unzähligen Kanälen für den Reisanbau und auch für andere Kulturen verwendet. Um den Boden nicht auszulaugen wird hier im Zweijahresrhythmus ein Fruchtwechsel vorgenommen. Auch Südtiroler Betriebe haben hier wegen des Klimas und der besonderen Bodenzusammensetzung ihre Baumschulen angesiedelt.
Anschließend besichtigten wir eine venetianische Villa von außen mit ihrem Wirtschaftstrakt inmitten von Reisfeldern und Kanälen. Der damalige Reisanbau, der sowohl Erwachsene als auch alte Menschen und Kinder, also die gesamte Großfamilie für die aufwändige und harte Arbeit einband, wurde uns bildhaft geschildert und im Gegensatz gebracht zu den heutigen Anbaumethoden, die mechanisch und mit den modernsten technischen Mitteln erfolgen. Aber auch heute noch werden in den Reisfeldern Karpfen und kleinere Fische als Schädlingsvertilger eingesetzt. Nach der Reisernte im Oktober werden diese Fische dann von Einheimischen und Gästen als Bestandteil der verschiedenen Risottogerichte besonders geschätzt.
Danach fuhren wir zur Reismühle der Firma Ferron, die die Verarbeitung des Reises noch nach alten Methoden betreibt. Die Holzstößel und andere Maschinen werden durch ein mit Wasserkraft angetriebenes Schaufelrad in Betrieb gesetzt. Auch hier wurden uns alle Arbeitsgänge genau geschildert. Danach konnte ein jeder nach Belieben im dortigen Laden Reis und Reisprodukte kaufen. Anschließend fuhren wir nach Vestenanova, wo wir im Restaurant Zoccante ein vorzügliches Mittagessen aufgetischt bekamen, bei dem auch der Reis nicht fehlen durfte. Es war ein sechsgängiges Menü, das in Augen vieler einem Hochzeitmahl gleichkam.
Am Nachmittag besichtigten wir eine Weinkellerei, wo uns alle Arbeitsvorgänge der Weinbereitung erklärt wurden und verkosteten den dort angebauten Soave sowie den Valpolicella und Reciotto. Am nächsten Tag wurde zusätzlich eine weitere kleinere Kellerei besichtigt, wo uns die Winzerfamilie zur Weinverkostung (es gab Wein nach Belieben) auch Wurst- und Käse?spezialitäten immer wieder auftischte. Zuletzt wurde sogar Kaffee angeboten. Als Dank sangen wir das Tiroler Heimatlied. Diese Kellerei wurde uns von einem ausgewanderten Bozner Gemeindebediensten empfohlen, der uns begleitete.
Weinselig traten wir die Heimreise an, vielen wird dieser Tag in bester Erinnerung bleiben, dem Obmann Adolf Buratti aber, der diese Fahrt organisiert hatte, wurden anerkennende Worte für seinen Einsatz ausgesprochen.
Eine zweite Tagesfahrt führte uns ins Allgäu zur Besichtigung von Schloss Neuschswanstein. Wir fuhren an drei Tagen im Mai dorthin. Allerdings hatten wir an zwei Tagen Regenwetter, was aber unserer guten Laune nichts anhaben konnte. In Füssen gingen wir Mittagessen, am Nachmittag stiegen wir den Schlossberg hinauf, ca. 30 Minuten und besichtigten mit einer Führung dieses sogenannte Märchenschloss des Baiernkönigs Ludwig II. Einige stiegen zur Marienbrücke hinauf, die die Pöllatschlucht quert und genossen von dort einen herrlichen Ausblick auf das Schloss und das untenliegende Land. Vor der Heimreise genossen wir noch das Bayerische Bier, während einige den nahen Alpsee bewunderten. Auf der Heimreise wurde natürlich noch eine kleine Rast eingelegt. Alle waren von dieser Fahrt begeistert und es wurde der Wunsch geäußert im nächsten Jahr Schloss Linderhof, ebenfalls von Ludwig II. erbaut, zu besichtigen.