Holzindustrie

Landeszusatzvertrag Holzhandwerk unterzeichnet

Am 4. März 2008 wurde der mit 31.12.1999 ausgelaufene lohnrechtliche Teil des Landeszusatzvertrages für das Holzhandwerk (in Ergänzung zur Erneuerung des Nationalen Kollektivvertrages vom 10.10.2007) unterzeichnet, wobei von der Fachgewerkschaft ASGB-Holz Kollege Werner Blaas Mitunterzeichner war. Das Abkommen wurde von der CISL nicht unterzeichnet (trotz eines nachträglichen Schlichtungsversuches beim Assessorat für Arbeit mit Landesrätin Gnecchi am 23.04.2008).
Die Neuerungen:
1. Landeszulage
2. Einmalige Auszahlung – Unatantum
Für die so genannte „vertragslose Zeit" bis zum 01.03.2008 erhalten alle Beschäftigten, die am Tag der Vertragsunterzeichnung (04.03.2008) bei einem Betrieb im Sektor HOLZ-HANDWERK beschäftigt waren, eine einmalige Auszahlung in Höhe von 50 Euro, welche mit dem Septemberlohn 2008 über den Lohnstreifen ausbezahlt wird.
Lehrlinge haben Anrecht auf 70 Prozent dieses Betrages.
3. Dauer des Abkommens
Das Abkommen hat eine Gültigkeit von drei Jahren (01.01.2008 bis 31.12.2010) und verlängert sich stillschweigend von Jahr zu Jahr, falls eine der unterzeichnenden Parteien nicht innerhalb von sechs Monaten ab dessen Ablauf dieses schriftlich aufkündigt.

Landwirtschaft

Landeskollektivvertrag für Beschäftigten der Südtiroler Obstmagazine erneuert

Am 11. März 2008 wurde nach mehreren Verhandlungen der Entwurf des Kollektivvertrages für das Personal der Obstmagazine Südtirols zwischen den Fachgewerkschaften des ASGB, AGB/CGIL, SGB/CISL und SGK/UIL und den Vertretern der VOG und ViP und dem Raiffeisenverband Südtirols unterzeichnet. Der neue Vertrag trat mit 11. März 2008 in Kraft, die Lohnerhöhungen gelten rückwirkend ab 01.01.2008.
Die wichtigsten Neuerungen:
- Informationsrechte endlich festgeschrieben
Innerhalb November eines jeden Jahres wird ein Treffen zwischen Gewerkschaften und Raiffeisenverband stattfinden, bei dem Informationen bezüglich Entwicklung des Sektors und des Personalstandes, Investitionen usw. gegeben werden.
- Vorauszahlung Krankengeld
Auszahlung des Krankengeldes über den Lohnstreifen für Fixangestellte. Für die Saisonsangestellten gibt es noch nicht die gesetzlichen Voraussetzungen, sollten diese geschaffen werden, werden sich die Vertragspartner damit befassen.
- Bezahlung der zweiten Pause
Ab Unterzeichnung des Vertrages wird die zweite Pause am Nachmittag bezahlt, sofern die tägliche Arbeitszeit die neun Stunden überschreitet.
- Hochzeitsurlaub – Freistellung auch für Saisonsangestellte
Bezahlter siebentägiger Hochzeitsurlaub und acht Tage unbezahlte Freistellung für Saisonsarbeiter/innen. Bezahlter freier Tag für Fix- und Saisonsarbeiter und Väter bei der Geburt eines Kindes.
- Zusatzrentenversicherung
Erhöhung der Beitragsleistung für die Zusatzrentenversicherung von 1 auf 1,5 Prozent zu Lasten des Betriebes.
- Wechselseitige Krankenabsicherung (Cesare Pozzo)
Erhöhung der Beitragsleistung für die wechselseitige Krankenabsicherung von 192 auf 200 Euro zu Lasten des Betriebes. Die bisherige Beitragsleistung in Höhe von 0,55 Euro zu Lasten des Arbeitnehmers ist mit dieser Kollektivvertragserneuerung hinfällig.
- Recht auf Wiedereinstellung
Wenn der Betrieb den Vordruck für die Inanspruchnahme des Vorrechtes auf Wiedereinstellung mit dem letzten Lohnstreifen aushändigt, ist dieser innerhalb von 60 Tagen im Betrieb abzugeben. Im Falle, dass dieser Vordruck nicht ausgehändigt wird, beträgt diese Frist 90 Tage.
- Anrecht auf Fixanstellung
Das Anrecht auf eine Anstellung mit unbefristetem Arbeitsvertrag kann mit dem Erreichen von einem Durchschnitt von 1.550 Stunden in zwei Saisonen geltend gemacht werden (bis heute 1.600 Stunden). Ab der Saison 2008/2009 können auch Teilzeitangestellte bei Erreichen von durchschnittlich mindestens 550 Stunden das Anrecht auf Fixanstellung geltend machen.
- Schicht- und Turnusarbeit
Will die Obstgenossenschaft eine durchgehende Arbeitszeit in Form von Turnus- oder Schichtarbeit einführen, so müssen die Gewerkschaftsorganisationen oder die Betriebsgewerkschaftsvertretung davon in Kenntnis gesetzt werden.
Bei Einführung von Schicht- und Turnusarbeit steht ein Zuschlag von sechs Prozent auf das Grundgehalt zu.
- Arbeitsunfall
Beibehaltung des Arbeitsplatzes und Lohnfortzahlung für 240 Tage (vorher nur für 180 Tage).
- Angemessene Lohnerhöhung durchgesetzt
Insgesamt acht Prozent in den nächsten zwei Jahren, davon 4,5 Prozent ab 01.01.2008, 3,5 Prozent ab 01.01.2009. Erhöhung der Produktivitätsprämie um 10 Euro in der Zweijahresperiode. Für die 4. Einstufung insgesamt ca. 100 Euro/Monat innerhalb 2009.
- Überstundenzuschlag
Der Überstundenzuschlag von bisher 30 Prozent ab der 130 Stunde wurde um fünf Prozent erhöht.
Neue Gehaltstabellen für die Arbeiter/Innen