Gesundheitsdienst
Gesundheitsbezirk Bruneck

Personalmangel stellt Gefahr für Patienten dar

Die Fachgewerkschaft Gesundheitsdienst im ASGB bezeichnet den akuten Personalmangel im Gesundheitsbezirk Bruneck als nicht mehr tragbar und stellt sich somit hinter Bezirksdirektor Johann Willeit, der in seinem Jahresbericht eine Personalaufstockung für den Gesundheitsbezirk Bruneck gefordert hat. Für eine hohe Qualität der Gesundheitsleistungen sei genügend Personal eine Grundvoraussetzung, so der ASGB.
Schon mehrmals habe der ASGB-Gesundheitsdienst den Südtiroler Sanitätsbetrieb davor gewarnt, die Einsparungen in Gesundheitswesen zu sehr auf Kosten des Personals zu betreiben. „Anscheinend kennt die Genraldirektion in Bozen die Realität in den Gesundheitsbezirken nicht, ansonsten lässt sich nicht erklären, warum der teilweise akute Personalmangel in Bruneck beibehalten wird", stellt Reinhard Innerhofer, ASGB-Bezirkssekretär des Gesundheitsbezirkes Bruneck fest. Innerhofer verweist dabei auf einige der Generaldirektion sehr wohl bekannten Abteilungen der Krankenhäuser Bruneck und Innichen, in denen aufgrund der Personalengpässe Turnusse gemacht würden, die die europäischen Normen zur Einhaltung der Arbeitszeit klar verletzen. „Außerdem steigt in solchen Situationen die Gefahr, dass bei der Betreuung und Behandlung der Patienten Fehler unterlaufen", betont er. Die vom Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Andreas Fabi, gemachten Angaben zur vermeintlichen Personalaufstockung in Bruneck weist Innerhofer als falsch zurück, da es sich in den meisten Fällen nur um Nachbesetzungen von ohnehin fehlendem Personal handle. „Wir lassen uns nichts vormachen: die Stellenpläne sind seit 15 Jahren dieselben, während die zu bewältigende Arbeit aber immens zugenommen hat", erklärt Innerhofer. Er fordert die Generaldirektion in Bozen auf, sich zu entscheiden, ob sie in der Tat die Qualität der Gesundheitsleistungen halten und verbessern wolle oder ob sie ihren Sparkurs weiter am Personal festmachen wolle, beides gehe nicht und man dürfe dies auch nicht der Bevölkerung vormachen.
Der ASGB-Gesundheitsdienst fordert, dass den Gesundheitsbezirken mehr Vertrauen bei der Personalplanung entgegengebracht wird, da diese am besten den Bedarf für effiziente und hochwertige Dienstleistungen vor Ort kennen würden.
Die Sparpolitik der Generaldirektion erfordere laut ASGB auch dahingehend eine Änderung, dass die von den peripheren Gesundheitsbezirken durch eine ausgewogene Sparpolitik erzielten Ersparnisse nicht weiter für die Sanierung der Finanzlöcher anderer verwendet werden.

Gesundheitsdienst
Gesundheitsbezirk Bozen

Vorschläge zur Stärkung der Kaufkraft

Die Fachgewerkschaft ASGB-Gesundheitsdienst begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, in ihrem Zuständigkeitsbereich Maßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Südtirol zu setzen. Den Worten müssten allerdings umgehend konkrete Taten folgen, mit welchen die Kaufkraft der lohnabhängig Beschäftigten tatsächlich gestärkt wird, fordert Andreas Dorigoni, ASGB-Bezirkssekretär im Gesundheitsbezirk Bozen, und nennt einige Vorschläge seiner Gewerkschaft: „Für das Sanitätspersonal des Gesundheitsbezirkes Bozen fordert der ASGB, dass der Parkplatz am Krankenhaus Bozen kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Ein kostenpflichtiger Parkplatz bedeutet für die Betroffenen nämlich, dass die vom Land gewährte Inflationsanpassung der Gehälter auf der anderen Seite wieder verloren geht", erklärt Dorigoni. Als weiteren Vorschlag zur Stärkung der Kaufkraft nennt Dorigoni die Notwendigkeit, das Pendlergeld für Arbeitnehmer/innen aufgrund der Benzinpreise zu erhöhen. Ebenso wichtig wie die Erhöhung sei aber auch die pünktliche Auszahlung des Pendlergeldes. Es könne nicht sein, dass die Auszahlung oft erst zwei Jahre nach dem Ansuchen erfolge. Auch das Familiengeld von Land und Region müsse überdacht werden, fordert der ASGB-Gesundheitsdienst. Einerseits müssten die Einkommensgrenzen jährlich der Inflation angepasst werden, andererseits müsse der Gesetzgeber endlich der Tatsache Rechnung tragen, dass die Ausgaben für Kinder nicht in den ersten Lebensjahren, sondern vor allem ab dem Schulalter steigen. „Viele Arbeitnehmerfamilien fallen immer wieder durch den Rost, weil zur Bemessung der wirtschaftlichen Bedürftigkeit von der Steuererklärung und nicht von der tatsächlichen finanziellen Situation einer Familie ausgegangen wird", so Dorigoni abschließend.