Metall

ASGB-Metall unterzeichnet gesamtstaatlichen Kollektivvertrag

Zwischen den Gewerkschaften und den Unternehmern in der Metallindustrie wurde am 20.01.2008 eine Einigung über die Erneuerung des gesamtstaatlichen Kollektivvertrages erzielt.
Der neue Vertrag, der nun für die Zeit bis 31.12.2011 gültig ist, beinhaltet Verbesserungen beim Informationsrecht, bei der Arbeitssicherheit, bei Arbeitsverhältnissen auf Zeit, bei der Einstufung, bei der Weiterbildung, bei der flexiblen Arbeitszeit und sieht auch die Anpassung mehrerer Bestimmungen der Arbeiter auf jene der Angestellten vor (Probezeit, Dienstalterszulage, Urlaub, Kündigungsfrist).
Der wirtschaftliche Teil dieses Kollektivvertrages ist für die Zeit bis 31.12.2009 gültig und beinhaltet Lohnerhöhungen mit Wirkung ab Jänner 2008, ab Jänner 2009 und ab September 2009. Für die zweite Hälfte vom Jahr 2007 wurde eine Nachzahlung vereinbart.
Eine Zusammenfassung vom Verhandlungsergebnis des neuen Nationalen Kollektivvertrages für die Metallindustrie ist im letzten „Aktiv" (Nr. 1-2/2008, Seite 18) zu finden.
In einer regen Versammlungstätigkeit hat die Gewerkschaft ASGB-Metall den Arbeitern und Angestellten in der Metallindustrie die neuen Bestimmungen erläutert und die Beschäftigten selbst in den einzelnen Betrieben über das Ergebnis urteilen lassen. Verteilt auf 58 Metallbetriebe haben sich in Südtirol insgesamt gut 4.000.- Metallarbeiter (52 Prozent der Beschäftigten) bei dieser Abstimmung beteiligt. Etwa 88 Prozent urteilten positiv; für rund 500 Metallarbeiter ist das Verhandlungsergebnis unbefriedigend, denn sie stimmten mit nein oder haben zum Teil auch weise Stimmzettel abgegeben. Kritische Stimmen haben sich in den Versammlungen immer wieder auf die Entlohnung bezogen. Nicht nur die bescheidenen Lohnerhöhungen wurden angekreidet, dass der Durchschnitt sich auf die 5. Lohnstufe bezieht, ist auch nicht ganz einleuchtend, wo doch viele Metallarbeiter in der 4. oder auch nur in der 3. Lohnstufe zu finden sind. Dass die Lohn?erhöhungen dann zeitlich gestreckt sind – die letzte Rate davon gibt es gerade noch vier Monate bevor die nächsten Verhandlungen fällig werden – wurde ebenso bemängelt.
Die Gewerkschaft ASGB-Metall anerkennt das Abstimmungsergebnis voll und ganz. Die Gewerkschaft ASGB-Metall hat mittlerweile diesen neuen Nationalen Kollektivvertrag für die Metallindustrie vom 20.01.2008 mit „Federmeccanica" und „Assital", den gesamtstaatlichen Unternehmerverbänden in der Metallindustrie, auch offiziell unterschrieben.

Medien

Ist Drucker kein Wunschberuf mehr?

Vor hundert Jahren war der Beruf des Buchdrucker ein Traumberuf. Als äußeres Zeichen trugen die Buchdrucker ihre eigene Tracht und hatten eigene Vereine. Sie wurden auch die Gesellen der „schwarzen Kunst" genannt. Vor einigen Jahrzehnten ist es uns gelungen, auch eine grafische Schule in Südtirol zu gründen, die auch Drucker ausbildet. Interessanterweise gibt es auch heute noch zu wenig Buchdrucker in unserem Land. Nicht nur Buchdrucker aus dem deutschsprachigen Raum arbeiten in Südtirol, sondern auch Buchdrucker aus nicht EU-Ländern haben in unseren Druckereien Arbeit gefunden. In den vergangenen Jahren haben viele Buchdrucker unseren Druckereien den Rücken gekehrt und sind in anderen Sparten tätig geworden. Es stellt sich deshalb für uns die Frage, ob unsere Druckereien für Südtiroler nicht mehr attraktiv sind. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wird die Gewerkschaft Medien demnächst eine Aktion starten.