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Bildungsreise des AFI/IPL nach Nürnberg

Vom 9. bis 13. Dezember 2007 hat eine Delegation des Arbeitsförderungsinstitutes (AFI/IPL) eine Bildungsreise nach Nürnberg unternommen. Ziel war der 10. Bayerische Berufsbildungskongress und die Fachausstellung für berufliche Aus- und Weiterbildung.
Zur Veranstaltung im Messezentrum Nürnberg unter dem Motto „DU BIST DEINE CHANCE" waren Schüler, Eltern, Lehrer, Fachleute und interessierte für Bildung geladen. Die Bayerische Staatsregierung informierte dabei zusammen mit 250 Ausstellern aus Wirtschaft, Berufsverbänden und Arbeitsverwaltung über Themen rund um Berufsorientierung, Berufsberatung und Berufsvorbereitung sowie die berufliche Aus- und Weiterbildung. Wenn junge Menschen heute auch nicht mehr davon ausgehen können, ihren einmal gewählten Beruf ein Leben lang auszuüben, die Entscheidung für einen Beruf, der ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht, ist von großer Wichtigkeit für Zufriedenheit und Erfolg, für Selbstbewusstsein und Motivation.
Unzählige Ausbildungsberufe im dualen System – Agrarwirtschaft, Bautechnik, Bekleidung und Textil, Chemie, Druck- und Medientechnik, Elektro- und IT-Technik, Ernährung und Gastgewerbe, Fahrzeugtechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung, Gesundheit, Holztechnik, Körperpflege, Metalltechnik, Wirtschaft und Verwaltung sowie sonstiger Berufe, wie Eisenbahner, Glaser und Hersteller von Musikinstrumenten – und eine Vielzahl von Berufsfachschulen boten den vielen tausenden Schülern und Besuchern einen Einblick in Ausbildung und Beruf.
In Nürnberg wurde auch die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit besichtigt. Der Vorsitzende des Vorstandes hat die Gruppe des AFI/IPL persönlich zu einem Gespräch empfangen. Allein in Nürnberg sind 2.000 Mitarbeiter bei der Bundesagentur für Arbeit beschäftigt, die sich um Arbeitslosenversicherung, Grundsicherung, Vermittlungsdienste, Fördermaßnahmen, Arbeitseingliederung und Weiterbildung kümmern. Seit 1. Jänner 2005 sind in Deutschland Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammengeführt. Arbeitgeber, Arbeitnehmer, zusammen mit Bund, Ländern und Gemeinden leisten ihren Dienst für den gesamten Arbeitsmarkt, der von der Bundesagentur für Arbeit verwaltet wird.
Die Bildungsreise nach Nürnberg wurde schließlich auch noch für ein ausführliches Gespräch mit Kollegen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) genutzt. Stephan Doll, Vorsitzender des DGB, Region Mittelfranken, und Olaf Schlegemann, DGB-Organisationssekretär, berichteten über Arbeitsmarkt, Ausbildungsmarkt und Armut in Nürnberg. Während Dr. Günther Beckstein, Ministerpräsident von Bayern, in seiner Rede bei der Eröffnung vom Berufsbildungskongress die Ausbildungschancen der Jugendlichen in Bayern mit 190 Ausbildungsplätzen für je 100 Bewerbern als überdurchschnittlich gut bezeichnete, haben die DGB-Kollegen berichtet, dass in Bayern ein starkes Nord-Süd-Gefälle vorhanden ist. Einerseits werden Jugendliche, die in einer Maßnahme sind (für eine Beschäftigung über die Agentur der Arbeit), statistisch überhaupt nicht mehr als Arbeitssuchende geführt, andererseits hat Nürnberg besonders große Probleme, Jugendliche mit Migrationshintergrund in die Arbeitswelt einzugliedern. Der Arbeitsmarkt in Nürnberg leidet auch immer noch daran, dass vor Jahren bereits GRUNDIG und AEG ihre Produktion verlagerten. Eine beachtliche Anzahl älterer Arbeitnehmer, vorwiegend ungelernte Arbeiter dieser beiden Betriebe, ist heute noch auf der Suche nach einem Arbeitsplatz.

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Positive Bewegung an der sozialen Front

Mit der Unterzeichnung des neuen Kollektivvertrages für den Metallsektor auf gesamtstaatlicher Ebene ist Bewegung in die soziale Front gekommen und das ist positiv, erklärt unser Vorsitzender Georg Pardeller. Nicht nur die wirtschaftlichen Besserstellungen, sondern auch einige normative Neuerungen unterstreichen erneut, dass der Metallsektor seine Rolle als gewerkschaftlicher Vorreiter wahrzunehmen wisse.
Die Aufforderung an die Sozialpartner ist unverkennbar: In allen Bereichen der Wirtschaft und der Verwaltung, in denen die Erneuerung der Kollektivverträge überfällig ist, muss umgehend ein positiver Abschluss der Verhandlungen erreicht werden. Dies gilt auch für Südtirol, wo der Metallsektor eine sehr bedeutende, ja zusammen mit dem Bausektor führende Rolle einnimmt.
Der Abschluss der Kollektivverträge, meint Pardeller, kann auch den Weg bereiten, um auf örtlicher Ebene Zusatzabkommen zu schließen und damit den Erfordernissen der Arbeiterschaft entgegen zu kommen. Durch die Preisentwicklung der letzten Jahre sind die Arbeiter und Angestellten ins Hintertreffen geraten. Etwas davon kann durch den Abschluss guter Kollektivverträge wett gemacht werden. Dies wäre dem sozialen Klima dienlich, denn wenn die Spannungen an der Preisfront und im Lohnbereich weiter andauern, wird der soziale Frieden, der uns alle wichtig ist, sicher nicht gewinnen. Pardeller dankt auch der ASGB-Fachgewerkschaft Metall für ihren dauernden Einsatz und die Betreuung der Mitglieder.
Es ist einfach wichtig, dass die Kollektivverträge zeitgerecht abgeschlossen werden. Jedes Hinauszögern wirkt sich zum Nachteil der Lohn- und Gehaltsempfänger aus, und das ist in der heutigen Situation um so stärker fühlbar, wo immer mehr Arbeiter und ihre Familien in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen, weil das Einkommen einfach nicht mehr ausreicht. Hier sind auch die Sozialpartner gefordert.