ASGB-Bildungs- und Kulturfahrten

Fahrt zur Madonna von Monte Berico

Der ASGB hat für Euch ein schönes Programm für einen Tagesausflug ausgearbeitet und lädt die Kolleginnen und Kollegen am Donnerstag, den 22. Mai 2008, zu einer Kulturfahrt in die Region Venetien ein, nämlich zum größten oberitalienischen Wallfahrtsort. Die Kollegen aus Vicenza führen uns zur Madonna von Monte Berico
Am südlichen Stadttor „Arco delle Scalette" beginnt der 192 Stufen zählende Fußweg hinauf auf den Wallfahrtsberg (aber wir fahren mit dem Bus hinauf!). Der Triumphbogen wurde wie die Erweiterungsbauten der Wallfahrtskirche vom berühmten Baumeister Palladio entworfen. 1426 wurde die erste gotische Kirche an einer Stelle errichtet, an der sich zwei Marienerscheinungen ereignet haben sollen. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert umgebaut, um das gotische Bauwerk zu ersetzen. Sie besteht heute aus einem stark von Barock geprägten Stilmix, und wurde zum Dank für die Errettung von einer Pestepidemie erbaut. Am Wallfahrtsort genießt man eine schöne Aussicht über Vicenza, die Poebene und die Euganischen Hügeln.
Programm
Wir fahren über Trient, Verona/Bern nach Vicenz, wo wir unter der Führung von Kollegen die Besichtigung unternehmen. Das Mittagessen nehmen wir in einem sehr guten Restaurant ein, in welchem wir schon einige Male gegessen haben. Die Rückreise führt uns über die ehemalige deutsche Gegend Oberitaliens, nämlich Recoaro/Rikobär, wo wir die Thermen und den Bunker/Museum aus dem Zweiten Weltkrieg besichtigen. Hier hatten die Deutschen im Jahr 1943 einen Bunker gebaut, in dem sich das Kommando der deutschen Truppen befand. Über die kleinen Dolomiten (Pian delle Fugazze, am Fuße des Pasubio-Massiv, wo im Ersten Weltkrieg Kaiserjäger und die italienischen Truppen harte Kämpfe geliefert haben) fahren wir in Richtung Heimat. - Abfahrt: von Schlanders.
Informationen beim Kollegen Arthur Stoffella, ASGB, Bozen, Bindergasse 30, Tel. 0471/308228 oder 333/6830519.

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Georg Pardeller

Gefährliches Spiel

Der ASGB gilt als überparteiliche Arbeiterorganisation. Wir haben Mitglieder aus allen politischen (deutschen und ladinischen) Lagern. Deshalb vermeiden wir es tunlichst, politische Polemiken zu entfachen. Wir gehen davon aus, dass alle Parteien der Südtiroler die Grundanliegen des ASGB vertreten und verteidigen. Gegenwärtig wäre diese Schützenhilfe von politischer Seite umso notwendiger, als es mit Löhnen und Gehältern, mit Kaufkraft und Sicherheit der Arbeit alles eher als gut aussieht. Nun hat vor kurzem die Union für Südtirol eine generelle Attacke gegen die Gewerkschaften von Stapel gelassen, die wir als groben Angriff auf die Gewerkschaften und auf die soziale Grundausrichtung der Gesellschaft bezeichnen müssen. Die Union sagt, dass die Gewerkschaften total versagt hätten, und fordern die Arbeiterschaft auf, keine Gewerkschaftsbeiträge mehr zu bezahlen. Das können wir nicht stillschweigend hinnehmen. Wenn jemand in der schwierigen sozialpolitischen Situation, wie sie sich heute darstellt, versagt hat, dann sind es auch politische Gruppierungen, die sich nie um die Anliegen der Arbeiterschaft gekümmert haben und jetzt plötzlich soziale Themen entdecken. Sie tun dies wohl im Hinblick auf die kommenden Wahlen. Das ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Die Aussagen des Unions-Vorsitzenden Andreas Pöder lassen einen radikalen Ton erkennen. Seine Aufforderung an die Arbeiterschaft, keine Gewerkschaftsbeiträge mehr zu bezahlen, klingt undemokratisch. Sie wäre zu vergleichen mit einer Aufforderung an die Wählerschaft, die Union für Südtirol nicht zu wählen. Die Union für Südtirol hat offenbar die Regeln der Demokratie vergessen und das ist sehr bedauerlich.
Wir wollen die Polemik nicht auf die Spitze treiben, sondern zu verstehen geben, dass die Arbeiterschaft heute sensibler denn je ist, wenn es um ihre Rechte geht. Wer grundsätzlich gegen die Gewerkschaften ist, der ist auch gegen die soziale Gerechtigkeit, denn ohne organisierte Arbeiterschaft gibt es keine soziale Gerechtigkeit. Das hat die Geschichte oft genug gezeigt. Jeder soll die Freiheit und den Freiraum haben, seine Rolle zu spielen: Die politischen Parteien gleich wie die Gewerkschaften. Aber keiner soll diesen Freiraum zum Schaden des anderen missbrauchen.
Georg Pardeller
Vorsitzender des ASGB