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Betriebsschließung in Terlan

Die Fa. Rathgeber Werkzeugbau GmbH in Terlan hat im September 2007 ihre Tore geschlossen. Der Landessekretär des ASGB-Metall, Serafin Pramsohler, hatte sich noch Ende August 2007 mit den Bediensteten zu einer Versammlung im Betrieb getroffen und die Geschäftsleitung um eine dringende Aussprache über die Zukunft des Betriebes gebeten, da es an Aufträgen mangelte und Schlüsselstellen im Betrieb nicht mehr nachbesetzt worden waren.
Noch bevor es zum gewünschten Treffen kam, hat die Fa. Rathgeber Werkzeugbau GmbH kurzerhand allen elf bis dahin verbliebenen Bediensteten die Entlassung zugeschickt. Der Mutterbetrieb der Rathgeber-Gruppe befindet sich in Innsbruck und hat rund 110 Bediensteten. Zu hoffen bleibt, dass ein weiteres Tochterwerk mit rund 20 Bediensteten, das in Vahrn tätig ist, weiterbesteht.

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Vorstandsitzung des ASGB-Metall

Bei der Vorstandssitzung der Gewerkschaft ASGB-Metall, die kürzlich in Martell stattfand, hat der Landessekretär des ASGB-Metall, Serafin Pramsohler, die ASGB-Aktivisten und Vertreter der größeren Metallbetriebe Südtirols über den Stand der Verhandlungen zum neuen Kollektivvertrag informiert. Die Erneuerung des nationalen Kollektivvertrages ist seit 30.06.2007 überfällig. Die wichtigsten Forderungen betreffen:
- das Informationsrecht in allen Betrieben bereits ab 50 Beschäftigte,
- die Eingrenzung der a-typischen Arbeitsverhältnisse,
- die Überarbeitung des seit über 30 Jahren geltenden Einstufungssystems,
- eine bessere Entlohnung der flexiblen Arbeitszeit,
- die effektive Umsetzung des im Kollektivvertrag verankerten Bildungsurlaubs,
- die Erhöhung des Grundlohnes im durchschnittlichen Ausmaß (für die 5. Lohnstufe) von 117 Euro brutto pro Monat,
- die Vergütung einer angemessenen Jahresentschädigung für jene Bediensteten, die nur über Mindestlöhne verfügen, als Ausgleich einer fehlenden Ergebnisprämie.
Die Vorstandsmitglieder des ASGB-Metall bedauerten die gängige Verhandlungskultur. Ohne Streikmaßnahmen ist eine Erneuerung des Kollektivvertrages offensichtlich nicht zu bewerkstelligen. Besonders kritisiert wurde der Umstand, dass die Wirtschaft kein Gegenangebot für eine finanzielle Verbesserung vorlegte. Breiten Raum widmete der Vorstand des ASGB-Metall auch dem Abkommen vom 23.07.2007 über die Reform des Sozialstaates. Die Metallarbeiter in Südtirol haben sich bei der entsprechenden Urabstimmung zahlreich beteiligt. Zu hoffen bleibt, dass es der Regierung gelingt, den Inhalt dieser Vereinbarung gesetzlich umzusetzen. Damit würde nicht nur der Renteneintritt für die Betroffenen der nächsten Jahren erträglicher, Bedienstete kleinerer Betriebe, die ihren Arbeitsplatz verlieren, bekämen ein besseres soziales Auffangnetz, Jugendlichen und Beschäftigten mit a-typischen Arbeitsverhältnissen würden ihre Arbeitsbedingungen und ihre Absicherung für die Altersvorsorge verbessert, und auch die Betriebe erhielten Begünstigungen, womit spürbare Lohne über die zweite Verhandlungsebene ohne Beitragsbelastungen leichter möglich gemacht werden sollten.
Der Vorstand gedachte auch dem verstorbenen Peter Willeit, der für viele Jahre tatkräftig mitarbeitete und längere Zeit auch Obmann des ASGB-Metall war.