Energiewerker

Wer garantiert die Energieversorgung Südtirols?

Unter diesem Motto stand die 9. ordentliche Landesversammlung der Energiewerker im ASGB
Die Energiewerker im ASGB haben kürzlich ihre Landesversammlung im Kolpinghaus in Bozen abgehalten. Nach den Grußworten des ASGB Vorsitzenden Georg Pardeller an die ca. 100 Teilnehmer, wurde zügig der ordentliche Teil abgearbeitet. Drei Resolutionen wurden einstimmig verabschiedet.
In der 1. Resolution wird verlangt, dass die Energiebetriebe die Zweisprachigkeit verpflichtend einhalten.
In der 2. Resolution wird auf den Verteilerplan und dessen Auswirkungen eingegangen.
In der 3. Resolution wird von der Politik verlangt, dass bei der Vergabe der Wasserkonzessionen auch an das betroffene Personal gedacht wird und eine Übernahme Garantie eingehandelt wird.
Nach einer kurzen Pause fand eine interessante Diskussionsrunde zum Leitgedanke der Landesversammlung: „wer garantiert die Energieversorgung Südtirols" statt. Die Diskussionsteilnehmer waren:
- Dr. Michl Laimer, Landesrat für Energie;
- Ing. Tutzer, Generaldirektor der Etschwerke;
- Ing.Creazzi, Direktor der Trentiner Energiegesellschaft „SET Distribuzione"
- Moderator: Willy Vontavon.
In der Provinz Trient ist die Stromverteilung bereits seit Juli 2005 vom ENEL an die „SET DISTRIBUZIONE" übergegangen. Ing. Creazzi ist der Direktor dieser Gesellschaft und auch mit der lokalen Lage bestens vertraut, da er vorher Direktor der Enelverteilung in Bozen war. Ing. Creazzi hat anhand von Schautafeln die letzten zwei Jahre in seinem Betrieb zusammengefasst und die Anlaufschwierigkeiten, aber auch die positiven Resultate der Trentiner Stromverteilergesellschaft aufgezeigt. Die SET beliefert ca. 230.000 Kunden mit 240 Mitarbeitern, hat zum Unterschied zu der Provinz Bozen, aber auch die Städte mit ihren zahlreichen Kunden. Das Verteilergebiet der Enel in unserer Provinz hat fast nur Berggebiete mit geringer Kundendichte zu versorgen, da die Städte von gemeindeeigenen Betrieben, Etschwerke, Stadtwerke Brixen- Bruneck-Latsch usw. beliefert werden. Auf den Punkt gebracht kann gesagt werden, dass in Zukunft das Überleben kleiner Stromverteiler immer schwieriger werden wird, da die Vorgaben der staatlichen Überwachung „AUTORITY" bereits heute für größere Betriebe nicht leicht zu erfüllen sind.
Moderator Willy Vontavon versuchte die Diskussionsteilnehmer mit gezielten Fragen aus der Reserve zu locken. „Ing.Tutzer, was sagen sie zu diesen Aussagen?" Tutzer: Wir in Südtirol haben andere Voraussetzungen als im Trentino vorherrschen. Tutzer sieht die Möglichkeit einer gemeinsamen Plattform für die lokalen Verteilerbetriebe mit der Pflicht, bis 2011 den elektronischen Stromzähler einzuführen. Auch die Fernsteuerung der Netze auf Provinzebene könnte so eine Möglichkeit bieten. Es gibt Studien die besagen, dass erst ab einer Größe von >300.000 Kunden ein Verteiler mit Gewinn arbeiten kann. In Südtirol gibt es insgesamt nur 260.000 Kunden folglich sollte eine Form gefunden werden, dass die heutigen 60 Verteiler zusammen kommen.
LR. Laimer stellte fest, dass der Verteilerplan bereits genehmigt ist und im wesentlichen sieben Schwerpunkte beinhaltet:
1. Sicherung der Stromversorgung für das gesamte Landesgebiet;
2. Steigerung der Versorgungssicherheit und der Eigenständigkeit in der Stromversorgung;
3. Wirtschaftlichkeit und rationelle Nutzung der für den örtlichen Bedarf zur Verfügung stehenden Elektroenergie;
4. Preisstabilität in der Versorgung;
5. Äquivalenter Qualitätsstandard für alle Abnehmer;
6. Kundennähe und Transparenz des Dienstes;
7. Ökokompatibilität der Stromversorgung.
Landesrat Laimer weiter:
Die Verhandlungen mit der ENEL sind weit fortgeschritten, nur der Preis ist noch zu hoch. Das Enel verlangt einen höheren Preis pro Kunden als im Trentino bezahlt worden ist, obwohl die ENEL in Südtirol nur ländliche Kunden hat, was bedeuten würde, dass der Preis niedriger sein müsste als in Trient. Führen die Verhandlungen zu keiner Vereinbarung, wird das Land mittels Dekret die Stromverteilung übernehmen. Das betroffene Personal ist von der Durchführungsbestimmung im Autonomiegesetz geschützt und müsste zu den bestehenden Konditionen übernommen werden muss.
Einige Gemeinden unseres Landes sind der Meinung, dass sie mit der Stromverteilung zu einer zusätzlichen Geldquelle kommen. Dem ist aber nicht so, da mit der Stromverteilung in ländlichen Gebieten kein Gewinn zu erzielen ist.
Im Verteilerplan ist eine Auflage enthalten, die besagt, dass nicht mehr Verteiler als bisher entstehen dürfen; es müssen weniger werden. Die Gemeinden können innerhalb eines Jahres, nach Übernahme, beim Land um die Verteilung in ihrem Gebiet ansuchen. Nach den Diskussionsbeiträgen wurde mit den Delegierten eine rege Diskussion geführt, bei der es um die Arbeitsplatzsicherung in den E-Werken nach der Vergabe der Wasserkonzession ging. Ob die Gemeinden sich im Klaren sind, dass die Übernahme einer Verteilung auch die Übernahme des Bereitschaftsdienst beinhaltet und ein einfacher Bereitschaftsdienst aus mindestens acht Arbeitern + vier Assistenten besteht um laut Kollektivvertrag und Sicherheitsvorschriften diesen Dienst zu garantieren, war auch Bestandteil eines Diskussionsbeitrages.
Letztlich waren sich mehr oder weniger alle einig, dass das Enelverteiler-gebiet in Südtirol übernommen werden und wenn möglich in einer einzigen Verteilergesellschaft mit allen bestehenden größeren Betrieben zusammengeführt werden soll.

Metall
Erfolg für den ASGB-Metall bei Betriebsratswahlen

Fa. GKN Driveline Bruneck AG

Am 19. und 22. Oktober 2007 fand bei der Fa. GKN Driveline Bruneck AG (ex Birfield) die Neuwahl des Betriebsrats statt. Von den insgesamt 711 Bediensteten haben sich 441 (62,03 Prozent) an der Wahl beteiligt. Im neuen Betriebsrat, der insgesamt aus zehn Mitgliedern besteht, hat die Gewerkschaft ASGB-Metall sechs Mandate errungen. Die Gewerkschaften Fim-SGB/CISL und Fiom-CGIL/AGB sind im neuen Betriebsrat mit je zwei Mandaten vertreten. Die Vertreter des ASGB-Metall im neuen Betriebsrat sind: Johannes Durnwalder, Engelbert Berger, Friedrich Feichter, Johann Fischer, Martin Mitterhofer und Stefan Unterweger.
Bei der ersten Betriebsratssitzung, die eine Woche nach der Wahl abgehalten stattfand wurden die Kollegen des ASGB-Metall Engelbert Berger als Koordinator und Stefan Unterweger als Koordinator-Stellvertreter bestimmt. Der Landessekretär des ASGB-Metall, Serafin Pramsohler, zeigt sich erfreut über den Wahlausgang und wünscht dem neuen Betriebsrat für die kommenden drei Jahre einen starken Zusammenhalt, großes Geschick bei der Bewältigung aller anfallenden Probleme und einen guten Erfolg bei seiner Arbeit.