ASGB Rentner

Infos zu Ausflügen und Reisen andere wichtige Mitteilungen

Alle Termine für Ausflüge in den Bezirken werden coronabedingt abgesagt, da die Plätze in den Bussen beschränkt und Menschenansammlungen zu vermeiden sind, um einer zweiten Erkrankungswelle vorzubeugen.
Sobald die Voraussetzungen wieder gegeben sind, werden die Veranstaltungen nachgeholt. Termine werden noch rechtzeitig bekannt gegeben.
Die in die Lombardei und in den Tessin vorgesehene Reise wird abgesagt.
Die Reise nach Israel wird verschoben und voraussichtlich vom 5. bis 12. November 2021 (je nach Flugverfügbarkeit) durchgeführt. Moser Reisen wird an alle dort fix gemeldeten Teilnehmer eine eigene Mitteilung schicken.
Rentnergewerkschaft müssen angehört werden
Ganz untätig waren wir in dieser Zeit aber nicht. Zusammen mit den anderen Rentnergewerkschaften haben wir uns in gemeinsamen Presseaussendungen am 10. April 2020 „Senioren und Pflegeheime: Ein Massensterben – Hilfe ist dringend nötig“ und am 06. Mai 2020 unter dem Motto „Senioren haben schon genug gelitten“mit einem eindringlichen Appell an die Politik gewandt, um auf die unzulässige Situation in einzelnen Pflegeheimen (die vielen Todesfälle, Isolation und Abgeschiedenheit, mangelnde Schutzmaßnahmen) aufmerksam zu machen und gefordert, die schwächsten Glieder der Gesellschaft, neben Kindern und Jugendlichen auch die älteren Menschen, nicht im Stich zu lassen.
Die Probleme, vor denen wir schon lange vor Corona immer wieder gewarnt hatten, sind in dieser Zeit verstärkt zu Tage getreten. Es hat sich gezeigt, dass unsere ständigen Forderungen nach Aufstockung der Ausbildungsplätze im Pflegeberuf, einem angemessenen Personalschlüssel, annehmbaren Rahmenbedingungen und Lohngerechtigkeit für die Sozialberufe mehr als gerechtfertigt waren. Durch die Unterbesetzung im Bereich der Sanität und Pflege wurde von Pflegekräften und ÄrztInnen Enormes abverlangt, so dass sie an die Grenzen der Belastbarkeit stießen und gleichzeitig einem hohen Ansteckungsrisiko ausgeliefert waren. Unter den Auswirkungen dieser Umstände litten nicht nur die PatientInnen in den Krankenhäusern und die Insassen der Alten- und Pflegeheime, sondern auch viele chronisch und psychisch Kranke, die auf fällige Operationen oder notwendige Therapien und Behandlungen verzichten mussten.
Deshalb unterstreichen die Rentnergewerkschaften eindringlichst ihre Forderung, sich so schnell als möglich am Verhandlungstisch zu versammeln und eine umfassende Diskussion über die Organisation der Pflege und die ärztliche Versorgung auf lokaler Ebene zu eröffnen und Gesundheitsprävention ganzheitlich in Angriff zu nehmen.
Die Krise muss als Chance genutzt werden, damit wir nicht wieder unvorbereitet in eine solche Lage geraten. Der wichtige Beruf der Pflegekräfte muss aufgewertet und die Arbeitsbedingungen verbessert werden, damit die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege attraktiver wird.
Unsere Forderungen beziehen sich auch auf unterstützende Maßnahmen für die große Gruppe der SeniorInnen. Sie sind eine tragende Säule der Gesellschaft, die wichtige Aufbauarbeit geleistet und zum heutigen Wohlstand wesentlich beigetragen haben. Man darf nicht vergessen, dass es viele ältere Menschen mit einer Mindestpension gibt, die jetzt in dieser schwierigen Zeit auch vor den großen Herausforderungen des Alltags stehen. Sie dürfen in dieser schwierigen Phase und im Verteilungswettkampf nicht allein gelassen werden. Unser Appell richtet sich an die Landesregierung, dringend finanzielle Mittel und unterstützende Maßnahmen auch für die RentnerInnen mit einer geringen Rente zur Verfügung zu stellen. Wir hoffen, dass der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler mit denselben Forderungen, die er in einer Presseaussendung untermauert, im Landtag Gehör findet. Auch er verweist darin auf den derzeitigen abrupten Preisanstieg mancher Produkte aufgrund von Lieferpässen. Deshalb sind Korrekturen vor allem bei den Mindestrenten unbedingt notwendig.
Corona zeigt uns, dass in unserem heutigen Leben nicht alles selbstverständlich ist und wir uns wieder auf wesentliche Dinge konzentrieren sollten, auf das eigentlich Wichtige im Leben, die Wertschätzung der eigenen Gesundheit und die Reduzierung der eigenen Wünsche auf einen gesunden Minimalismus.
Die Chance muss genutzt werden, aus der Krise zu lernen. Ein Umdenken muss statt finden. Die Politik muss ihr Augenmerk verstärkt auf neue Perspektiven in der Bildungs- und Sozialpolitik richten, wobei soziale Gerechtigkeit Priorität haben muss.
Für uns und die Umwelt ist nicht viel gewonnen, wenn wir nach der Krise so weitermachen wie bisher. Auch die Wirtschaft muss nach der Devise „weniger ist mehr“ nachhaltig ausgerichtet werden, um künftigen Generationen akzeptable Lebensbedingungen garantieren zu können.
Krisenzeiten zeigen uns, dass Solidarität, Empathie und Hilfsbereitschaft wichtig sind, damit eine intakte Gesellschaft funktioniert.

Kommentar

Liebe Mitglieder des ASGB,

Normalerweise müsste diese Ausgabe des “Aktiv” eine ausführliche Berichterstattung unserer 1. Mai-Feier beinhalten. Leider musste diese aufgrund des Covid-19-Notstandes ausfallen. Diesen Umstand bedauere ich sehr: mit euch gemeinsam den Tag der Arbeit zu feiern, dies ist immer einer der jährlichen Höhepunkte, die die Arbeit im ASGB mit sich bringt. Ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr, wenn wir wieder gemeinsam feiern können!
Ja, der Grund der Absage unserer 1. Mai-Feier war in der Tat ein Ernster. Die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus haben uns alle an unsere Grenzen gebracht. Wer hätte noch Anfang des Jahres jemals gedacht, dass uns einmal ein Lockdown bevorstehen würde? Eltern waren plötzlich damit konfrontiert, völlig unvorbereitet ihre Kinder ganztags betreuen zu müssen. Für viele war die Möglichkeit des Smartworkings der Rettungsanker. Wobei die Möglichkeit, die Arbeit zu Hause zu erledigen, auch ihre Schattenseiten hat: die Grenze zwischen Freizeit und Beruf verschwimmt und die Kinderaufsicht alleine ist vielfach schon ein Vollzeitjob. Noch härter hat es jene getroffen, die in die Lohnausgleichskasse überstellt wurden. Plötzlich haben diese mit einem verringerten Einkommen kalkulieren müssen – ein Drahtseilakt für die meisten aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten in Südtirol. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Auszahlung des Lohnausgleiches unter Umständen Monate dauert. Der Vorschuss auf den Lohnausgleich im Ausmaß von 1.400 Euro hat vielfach nur die Fixkosten gedeckt.
Liebe Leser,
ich habe den Eindruck, dass diese jüngste Krise das Klima in Südtirol vergiftet hat. Ich spüre einen breiten Pessimismus, der vielfach durch verschiedenste Berichterstattungen angeheizt wird. Viele haben Angst um ihren Arbeitsplatz, Eltern befürchten, dass Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen im Herbst immer noch geschlossen sind und viele haben finanzielle Ängste. All diese Umstände sind in der Tat nicht förderlich, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Dennoch möchte ich zu bedenken geben, dass Südtirol immer schon ein Stehaufmännchen war, dass uns Krisen zwar einen Schritt zurückwerfen, uns aber nicht daran hindern, zwei Schritte vorwärts zu gehen. Lasst uns das Glas nicht halb leer, sondern halb voll sehen!
Ich wünsche euch allen eine anregende, informative Lektüre des „Aktiv“, viel Gesundheit und trotz der aktuellen Umstände einen erholsamen Sommer!
euer
Tony Tschenett,
Vorsitzender des ASGB