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Berechtigte Kritik an der Postverwaltung

Seit Jahren schon hat der ASGB immer wieder aufgezeigt, dass es bei der hiesigen Postverwaltung an allen Ecken und Enden hapert. Die Post ist nicht in der Lage, ihren Verpflichtungen gegenüber der Bevölkerung nachzukommen. Das Betriebsklima ist vergiftet, notwendige Personalaufnahmen werden auf die lange Bank geschoben, Arbeitsplätze sind gefährdet, Management-Fehler, Nichtberücksichtigung der Rechte der MitarbeiterInnen. Kurzum, das Postschiff ist leck. Die Verantwortlichen der Post weigern sich seit Jahren, vom ASGB durchgesetzte Rechte anzuerkennen, und dies trotz einschlägiger Urteile. Leider haben die anderen Gewerkschaften durch Ausgrenzung des ASGB nicht dazu beigetragen, diese Missstände zu beseitigen. Jetzt bleibt laut ASGB nur mehr eine Chance für eine Besserung aufrecht, wenn die Politik eingreift. Es braucht mehr Personal unter Einhaltung von Proporz und Zweisprachigkeit, es braucht ein besseres Management, um die Vertrauensbasis zur Bevölkerung wieder herzustellen.

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Informationsabende des ASGB

Abfertigung und Zusatzrente

Der ASGB lässt keine Gelegenheit aus, seine Mitglieder, aber darüber hinaus alle Werktätigen, immer wieder darauf hinzuweisen, dass sie von der Möglichkeit Gebrauch machen sollen, in einen Zusatzrentenfonds einzuzahlen und sich auf diese Weise eine bessere Rente zu sichern. Der ASGB war es auch, der 1997 mit voller Überzeugung dahinter stand, als der Regionalrat auf Initiative von Oskar Peterlini das Projekt PensPlan beschloss, für zehn Jahre insgesamt 500 Milliarden Lire (250 Millionen Euro) bereit stellte, um ein System für Zusatzrenten einzuführen, das sich in den letzten zehn Jahren als tragfähig erwiesen hat. Beim ASGB und dessen Büros im ganzen Land gibt es seit Jahren alle notwendigen Informationen und Beratungen; viele Südtirolerinnen und Südtiroler sind auch mit Hilfe des ASGB in das Zusatzrentenprojekt eingestiegen und haben damit begonnen, ihre Altersvorsorge zu verbessern. Sie alle handeln damit sehr weise.
Inzwischen sind viele auf diesen Zug aufgesprungen und betreiben Werbung für diese Initiative. Das ist wertvoll und hilfreich, aber der ASGB legt auch Wert darauf festzustellen, dass er es war, der von Anfang an auf diese Initiative Vertrauen gesetzt und die Südtiroler Arbeiterschaft damit vertraut gemacht hat.
Noch immer gibt es Tausende von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Südtirol, besonders unter der Jugend, die nicht davon überzeugt sind, dass sie mit dem Zusatzrenten-Sparen heute Not und Armut im Alter vermeiden können. Wenn sie nicht ansparen, werden sie in dreißig, vierzig Jahren mit einer mageren Pension auskommen müssen, aber sie werden sich sehr schwer tun.
Die Mitarbeiter des ASGB haben in den vergangenen Monaten Februar und März in vielen Ortschaften Südtirols Informationsabende zum Thema Abfertigung und Zusatzrente abgehalten. Ebenso wichtig war es dem ASGB, auch die Lehrlinge in den Berufsschulen im Rahmen des Unterrichts über die Abfertigungs- und Zusatzrentenreform aufzuklären. Diese Aufgabe haben vor allem die Mitarbeiter der ASGB-Bezirksbüros übernommen und dabei viele Berufsschulklassen im ganzen Land besucht. Insgesamt konnten bei den Informationsveranstaltungen in den Dörfern, Gemeinden und Berufsschulen mehr als 1.000 Arbeitnehmer und Lehrlinge angesprochen und aufgeklärt werden. Dem ASGB ging es in erster Linie darum, die wichtigsten Punkte der Reform verständlich zu machen und den Arbeitnehmern eine Entscheidungshilfe zu geben. Ein wichtiges Anliegen war es dem ASGB, vor allem die jüngeren Arbeitnehmer davon zu überzeugen, dass eine Altersvorsorge in Form einer Zusatzrente unbedingt notwendig ist, da die staatlichen Renten aufgrund des Beitragssystems in Zukunft viel niedriger ausfallen werden als heute.
Während die Rentner bisher die Abfertigung, die sie am Ende ihres Berufslebens erhalten haben, auch zur Erfüllung eines langersehnten Wunsches oder zur Unterstützung ihrer Kinder und Enkelkinder ausgeben konnten, bleibt für die heutigen und zukünftigen Arbeitnehmer, die in 20, 30 oder 40 Jahren in Pension gehen, kaum eine andere Alternative als die Abfertigung für eine angemessene Zusatzrente aufzusparen und schon ab jetzt in einen Zusatzrentenfonds einzuzahlen. Neben den zahlreichen Informationsabenden haben auch die einzelnen Fachgewerkschaften die Arbeitnehmer in vielen Betriebsversammlungen über dieses wichtige Thema informiert. Wer noch zusätzlichen Bedarf an Informationen und Beratung zum Thema Abfertigung und Zusatzrente hat, kann sich bis Ende Juni, also bis zum Ablauf der Sechs-Monate-Frist an eines der Bezirksbüros des ASGB oder an das Patronat in Bozen wenden.