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Bozens Bahnhof muss im Zentrum bleiben

Der ASGB hat grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, dass die freien Areale auf dem Bozner Bahnhofsgelände in Zukunft besser genutzt werden. Wohl aber hat er etwas dagegen, dass der Bahnhof von seinem heutigen Standort weiter nach Osten – Richtung Eisack – verlegt wird, weil einige „phantasievolle" Planer meinen, das wäre eine gute Lösung. Der ASGB ist der Meinung, es wäre eine Schnapsidee und eine Rücksichtslosigkeit gegenüber den Tausenden von Pendlern, die jeden Tag mit dem Zug aus Nord, Süd und West in die Stadt auf Arbeit kommen.
Diesen Tausenden muss ein möglichst kurzer Weg vom Bahnhof zum Arbeitsplatz gesichert bleiben. „Es ist ein Widerspruch, dass auf der einen Seite die Bevölkerung angehalten wird, nach Möglichkeit den Zug zu benützen, und gleichzeitig Planungen laufen, um den Verkehrsteilnehmern dieses Vorbeugungsmittel noch weniger schmackhaft zu machen", erklärte unser Vorsitzender Georg Pardeller in einer Stellungnahme. In letzter Zeit mehren sich die Stimmen gegen eine Verlegung des Bahnhofs. Pardeller: „Die Ausgestaltung des Bahnhofsareals muss wirtschaftlich und sozial vertretbar sein. Sie ist es sicher nicht, wenn dabei wesentliche soziale Gesichtspunkte unter die Räder kommen. Eine Verbauung ist nur dann zulässig, wenn der Bahnhof und das Areal nie zu einem Spekulationsobjekt missbraucht wird, womöglich auch noch mit Hilfe von Steuergeldern. Dafür könnte die Arbeiterschaft kein Verständnis aufbringen", sagte Pardeller.

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Einkaufszentren

Ein Lichtblick

Wenn es in absehbarer Zeit in Südtirol eines oder mehrere Einkaufszentren geben wird, ist der ASGB daran nicht unschuldig. Im Gegenteil. Der ASGB war der erste, der Einkaufszentren gefordert hat, weil die Bevölkerung die günstigst möglichen Einkaufsangebote haben soll. Aber nicht nur das. Südtiroler Familien, besonders auch Arbeiterfamilien, kaufen viel in Nachbargebieten nördlich und südlich ein, weil es dort günstige Angebote gibt, die sparen helfen. Angebote, die man im eigenen Land nicht findet. Die Forderung des ASGB nach Maßnahmen, welche den Abfluss von Kaufkraft aus unserem Land verhindern, ist anfänglich auf wenig Gegenliebe beim Handel gestoßen. Inzwischen hat sich das etwas geändert. Die Landesregierung selbst hat dieses Anliegen in die Hand genommen, und es werden solche günstigen und zentralen Einkaufsmöglichkeiten kommen. Der ASGB hat eine Aufforderung an den Südtiroler Handel gerichtet, diese Initiative selbst in die Hand zu nehmen. Damit würde die Kirche im Dorf bleiben und die Volkswirtschaft Vorteile haben. Und unsere Arbeiterschaft hätte eine bessere Auswahl zum preiswerten und sparsamen Einkaufen. Georg Pardeller erklärte zur Schaffung von Einkaufszentren wörtlich: „Vermeidung von Sonderinteressen einzelner Gruppierungen, günstige Einkaufsmöglichkeiten, Schutz vor Preistreiberei, bestmöglicher Standort, Rücksicht auf Grundknappheit und Umwelt..."