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Die Pflegevorsorge

Seit zehn Jahren steht der ASGB hinter einer der wichtigsten und dringendsten Forderung der immer älter werdenden Bevölkerung: die Pflegevorsorge. Noch ist dieser grundlegende soziale Eingriff nicht mit Gesetz verankert, aber es wird nicht mehr lange dauern. Denn inzwischen ist die große Mehrheit der Südtiroler überzeugt, dass eine gesetzlich garantierte Pflegevorsorge wirklich ein Gebot der Stunde ist. Sie ist ein unverzichtbares Zeichen der Solidarität der Gesellschaft mit all jenen Mitgliedern, die ohne Hilfe nicht zurecht kommen, die durch Unfälle, Krankheit oder altersbedingte Umstände auf den Nächsten angewiesen sind. Das kostet viel Geld. Aber Südtirol, so hört man immer wieder, ist ein reiches Land. Ein reiches Land muss sich eine Pflegevorsorge leisten können. Der ASGB hat über seinen Vorsitzenden Georg Pardeller immer wieder darauf hingewiesen, dass es in erster Linie der Landeshaushalt sein muss, der das Geld für die Pflegevorsorge einplant. Nur wenn dort die Mittel nicht voll ausreichen, könnte auf die Solidarität der gesamten Bevölkerung zurückgegriffen werden. Und dies in der Art und Weise, dass der einzelne Bürger gemäß seinem Einkommen, also in gerechter und sozial erträglicher Abstufung, einen zusätzlichen Beitrag zur Pflegevorsorge leistet. Aber in erster Linie muss es der öffentliche Haushalt sein. Südtirol muss sich selbst beweisen, dass die älteren Menschen, deren Anzahl ständig steigt, ihm wert sind, für sie auch in dieser Hinsicht vorzusorgen. Dafür setzt sich der ASGB weiterhin mit aller Kraft ein.

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Bozens Bahnhof muss im Zentrum bleiben

Der ASGB hat grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, dass die freien Areale auf dem Bozner Bahnhofsgelände in Zukunft besser genutzt werden. Wohl aber hat er etwas dagegen, dass der Bahnhof von seinem heutigen Standort weiter nach Osten – Richtung Eisack – verlegt wird, weil einige „phantasievolle" Planer meinen, das wäre eine gute Lösung. Der ASGB ist der Meinung, es wäre eine Schnapsidee und eine Rücksichtslosigkeit gegenüber den Tausenden von Pendlern, die jeden Tag mit dem Zug aus Nord, Süd und West in die Stadt auf Arbeit kommen.
Diesen Tausenden muss ein möglichst kurzer Weg vom Bahnhof zum Arbeitsplatz gesichert bleiben. „Es ist ein Widerspruch, dass auf der einen Seite die Bevölkerung angehalten wird, nach Möglichkeit den Zug zu benützen, und gleichzeitig Planungen laufen, um den Verkehrsteilnehmern dieses Vorbeugungsmittel noch weniger schmackhaft zu machen", erklärte unser Vorsitzender Georg Pardeller in einer Stellungnahme. In letzter Zeit mehren sich die Stimmen gegen eine Verlegung des Bahnhofs. Pardeller: „Die Ausgestaltung des Bahnhofsareals muss wirtschaftlich und sozial vertretbar sein. Sie ist es sicher nicht, wenn dabei wesentliche soziale Gesichtspunkte unter die Räder kommen. Eine Verbauung ist nur dann zulässig, wenn der Bahnhof und das Areal nie zu einem Spekulationsobjekt missbraucht wird, womöglich auch noch mit Hilfe von Steuergeldern. Dafür könnte die Arbeiterschaft kein Verständnis aufbringen", sagte Pardeller.